Schülerbeförderung: Grenze bleibt bei drei Kilometern

von Thorsten Raedlein




Landkreis. GRÜNE und SPD haben sich auch im Kreistag durchgesetzt. In der Sitzung am Montag sprach sich die Mehrheit der Abgeordneten für den Beibehalt der Drei-Kilometer-Grenze bei der Schülerbeförderung aus. Der Antrag von Klaus Hantelmann (CDU), wenigstens für die Schüler der 5. und 6. Klasse auf zwei Kilometer zu senken, fand abermals keine Mehrheit.

Nachdem bereits der zuständige Fachausschuss das Ansinnen der CDU abgelehnt hatte (WolfenbüttelHeute.de berichtete) standen die Vorzeichen auch nicht gut für einen Stimmungswandel in der Politik. Hantelmann versuchte es trotzdem. Er erinnerte daran, dass die Schüler der 5. und 6. Klasse zum Teil acht Kilo im Schulranzen tragen müssten. Nicht alle würden oder könnten mit dem Rad fahren und müssten die Strecke nach Hause laufen. Dies sei für die Rücken der Kinder zu viel. Da in seinen Augen ja auch nicht alle der betroffenen Schüler das Angebot einer kostenlosen Fahrkarte in Anspruch nehmen würden, seien die Kosten überschaubar und dürften unter 100.000 Euro liegen.

Thomas Jacob (SPD) sah dies anders. Schüler, die in der Fläche wohnen, erhielten ja eine Fahrkarte. Schüler, die einen gefährlichen Schulweg hätten, ebenso – auch unter drei Kilometern Entfernung zur Schule. Da am Ende des Schuljahres zudem die Fahrradprüfung abgenommen werde, sei den Fünftklässlern die Fahrt mit dem Rad zuzutrauen. Außerdem seien viele Schüler insbesondere in der Mittagszeit zu Fuß schneller zu Hause, da die Busse ungünstig fahren oder länger brauchten.

Laut Beschluss bleibt die Kilometergrenze bei drei Kilometern. Eine Reduzierung der Schulwegzeiten wird angestrebt. Ziel ist eine optimierte Abstimmung der Verbindungen im Rahmen des zukünftigen Nahverkehrsplanes 2016 des ZGB und in Kooperation mit den betroffenen Schulen. Veränderungen durch veränderte Schuleinzugsbereiche im Rahmen der Schulentwicklungsplanung sind mit einzubeziehen. Die ZGB-Abgeordneten und die Verwaltung werden aufgefordert, sich für eine Optimierung der Schülerbeförderung einzusetzen. "Die schweren Taschen müssten übrigens auch von der Schule bis zur Haltestelle und von der Haltestelle bis nach Hause getragen werden. Da ist man am Ende mit dem Rad flexibler", so Jacob.

Frank Oesterhelweg (CDU) bezeichnete die Argumentation von Jacob als Herausreden. Björn Försterling (FDP) vermutete, dass der Antrag der CDU zur falschen Zeit gestellt wurde. "Ich bin mir sicher, dass wir im nächsten Jahr vor der Kommunalwahl noch einmal abstimmen", so Försterling. Dann würde der Antrag allerdings von der SPD gestellt.




Mehrheitlich wurde schließlich beschlossen: Die Kilometergrenze bleibt bei drei Kilometern. Eine Reduzierung der Schulwegzeiten wird angestrebt. Ziel ist eine optimierte Abstimmung der Verbindungen im Rahmen des zukünftigen Nahverkehrsplanes 2016 des ZGB und in Kooperation mit den betroffenen Schulen. Veränderungen durch veränderte Schuleinzugsbereiche im Rahmen der Schulentwicklungsplanung sind mit einzubeziehen. Die ZGB-Abgeordneten und die Verwaltung werden aufgefordert, sich für eine Optimierung der Schülerbeförderung einzusetzen.




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