Sorge um Unterrichtsqualität: Elternvertreter sprechen mit Landtagsabgeordneten


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Kreis Wolfenbüttel. Wie sieht die Zukunft der Gymnasien in Niedersachsen und speziell im Landkreis Wolfenbüttel aus? Diese Frage stand im Mittelpunkt eines Gesprächs zwischen Elternvertretern und Schülern der drei Wolfenbütteler Gymnasien und drei Wolfenbütteler Landtagsabgeordneten. Anlass für die Einladung der Schulelternratsvorstände an Markus Bosse (SPD), Frank Oesterhelweg (CDU) und Björn Försterling (FDP) war die Befürchtung, dass diese Schulform innerhalb der derzeitigen niedersächsischen Schulpolitik benachteiligt wird.

„Wir sorgen uns um die Unterrichtsqualität und den langfristigen Bestand der Gymnasien“, heißt es von Seiten der Eltern. „Wir wollen zeigen, dass wir in Wolfenbüttel alle am gleichen Strang ziehen.“ Seit den Diskussionen um G9 hatten sich die Vorstände der Elternvertreter aus den drei Gymnasien mehrfach getroffen und ausgetauscht, so jüngst über Maßnahmen der Landesregierung zur Lehrerarbeitszeit, den Klassenfahrtenboykott und die Konsequenzen des geplanten Schulgesetzes.

Gut vorbereitet nutzten die Eltern bei dem Gespräch im Theodor-Heuss-Gymnasium die Gelegenheit, den Politikern hinsichtlich der Schulpolitik mit Detailfragen auf den Zahn zu fühlen. Bewusst hatte man sich für ein Gespräch im kleinen Kreis und ohne Beteiligung der Öffentlichkeit entschieden, um die Veranstaltung frei von parteipolitischem Kalkül zu halten. „Wir hoffen, dass wir in diesem Rahmen tiefer in die Thematik einsteigen können“, so die Erwartung der Eltern.

Zur Sprache kam zunächst die Entwicklung der Schullandschaft im Landkreis, die vor allem durch eine sinkende Schülerzahl bestimmt werden wird. Angesprochen wurde auch eine Reihe von Maßnahmen der Landesregierung, die aus Sicht der Eltern die Arbeit der Gymnasien erschweren. „Angesichts einiger Regelungen im neuen Schulgesetz könnte die Unterrichtsqualität an den Gymnasien sinken“, befürchten sie. „Viele Lehrer sind schon frustriert. Dabei hängt guter Unterricht vor allem vom Lehrer ab“, bezogen sich die Elternvertreter auf aktuelle Studien. Die Schülervertreter der drei Gymnasien fragten die Landtagsabgeordneten nach Möglichkeiten, den Stillstand beim Klassenfahrtenboykott aufzulösen. Am Ende des Abends stand die Frage, ob eine andere Landesregierung alle aktuellen Reformen wieder rückgängig machen würde. „Die Schulen müssen endlich wieder in Ruhe arbeiten können“, waren sich Eltern und Politiker einig.
„Es war ein gutes und intensives Gespräch“, hieß es abschließend von Seiten der Eltern und Schüler. „Wir haben von den Abgeordneten einige interessante Hintergründe und persönliche Einschätzungen erfahren.“ Zurück bleibe aber auch Ernüchterung, denn viel Hoffnung auf eine Wende in Sachen Schulpolitik konnten die Politiker nicht machen. Alle drei hätten aber zugesichert, die Anliegen der Eltern und Schüler im Rahmen ihrer Möglichkeiten in Hannover zur Sprache zu bringen.

Die Vorstände der Schulelternräte der drei Wolfenbütteler Gymnasien wollen sich auch in Zukunft regelmäßig treffen.


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