SPD beantragt Aufnahmegrundkurs für Flüchtlingskinder

von Max Förster


SPD beantragt Aufnahmegrundkurs für Flüchtlingskinder, um ausreichende Sprachgrundkenntnisse zu vermitteln. Symbolbild. Foto: Anke Donner
SPD beantragt Aufnahmegrundkurs für Flüchtlingskinder, um ausreichende Sprachgrundkenntnisse zu vermitteln. Symbolbild. Foto: Anke Donner | Foto: Anke Donner



Wolfenbüttel. Um Flüchtlingskinder vernünftig aufnehmen und die Schulen entlasten zu können, beantragte die SPD-Kreistagsfraktion, für alle schulpflichtigen minderjährigen Flüchtlinge gemeinsame "Sprachlernklassen" als eine Art von Aufnahmegrundkursen an den Schulstandorten im Landkreis einzurichten. Diese sollen für sechs Wochen verpflichtend von den Minderjährigen besucht werden. Laut Verwaltung seien hier jedoch noch gewisse Regularien zu klären. Deshalb entschied man einstimmig während des jüngsten Sozialausschusses, die Beratung und Abstimmung an den kommenden Schul- sowie Sozialausschuss zu verweisen.

Teil des Antrages war es außerdem, dass der Landkreis für die Durchführung solcher Aufnahmegrundkurse finanzielle Mittel für den Unterricht an sich, aber auch für damit verbundene Anfahrtskosten und -organisation, mehrsprachige Lehrkräfte, spezielles Lehrmaterial sowie Schülerausstattung bereitstelle. Damit diese Mittel noch im kommenden Haushaltsjahr mit einberechnet werden können, wolle man den Antrag zügig durchbringen, so die SPD-Fraktion. Die gewünschte schnelle Durchführung und auch die Bezeichnung "Sprachlernklasse", die im Antrag gewählt wurde, trafen jedoch bei den Ausschussmitgliedern und der Landrätin auf Kritik. "Sprachlernklassen sind etwas Spezielles und erfordern somit auch spezielle Fachkräfte", erklärte Manfred Koch von der CDU. Auch die Landrätin Christiana Steinbrügge sah in dieser Bezeichnung ein Problem. "Sprachlernklassen sind Angebote der Schulen und benötigen Lehrkräfte mit der Qualifikation 'Deutsch als Fremdsprache'. Wir können diese Lehrkräfte nicht backen", betonte Christiana Steinbrügge.

Sechs Wochen Aufnahmegrundkurs


Sabine Resch-Hoppstock von der SPD erklärte sodann, dass man den Begriff lediglich gewählt habe, um dem Ganzen einen passenden Namen zu geben. Tatsächlich sei hier von einer Art sprachlichen Erstorientierung die Rede, ein "Aufnahmegrundkurs", so das SPD-Ausschussmitglied. "Der sechswöchige Grundkurs soll einer vernünftigen Aufnahme dienen und die Schulen entlasten", erklärte Sabine Resch-Hoppstock. So hätten die Vertreter der Schulen beispielsweise Schwierigkeiten, das Schulniveau der Flüchtlingskinder einzuschätzen oder sie fühlen sich hinsichtlich der pädagogischen Arbeit und der Bildungsvermittlung aufgrund der zunächst fehlenden Sprachkenntnisse unzureichend vorbereitet, heißt es in den Ausführungen des Antrages. Ein sechswöchiger Kurs solle die Kinder auf einen gemeinsamen Stand bringen und somit ausreichende Sprachgrundkenntnisse vermitteln.

Beratung auf kommende Ausschüsse verschoben


"Es müssen zuerst gewisse Regularien abgeklärt werden", erklärte Christiane Wagner-Judith. Und auch Jörg Hantelmann von der CDU schloss sich dieser Meinung an und betonte, dass er eine Abstimmung bereits beim nächsten Kreisausschuss für verfrüht halte. So wurde von den Ausschussmitgliedern einstimmig empfohlen, diesen Antrag mit Sperrvermerk in den Haushaltsplan aufzunehmen und die Beratung über diesen Antrag an den kommenden Schul- sowie Sozialausschuss zu verweisen.


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