Wolfenbüttel. Seit dem Frühjahr 2021 wird in Wolfenbüttel kontrovers diskutiert, ob ein zusätzlicher Parkplatz für die neu gestaltete Meesche gebaut werden soll. Um eine Baugenehmigung für die umfassende Sportplatzsanierung zu bekommen, war laut Stadtverwaltung ein grundsätzlicher Stellplatznachweis erforderlich. Als Lösungsvorschlag wird von der Stadt favorisiert, den kleinen Park zwischen Okerufer und Friedrich-Ebert-Straße zu einem Parkplatz mit 91 Plätzen umzubauen. Dagegen hatte sich bereits Protest formiert. Nun wurden dem städtischen Ausschuss für Bau, Stadtentwicklung und Umwelt am gestrigen Dienstagabend über 200 Unterschriften übergeben, die sich gegen den Parkplatz richten. Das berichtet Manfred Kracht in einer Pressemitteilung.
Es habe bereits unterschiedliche Aktionen - zum Beispiel von der Aktionsgemeinschaft "Wolfenbüttel bewegen" und vom Wolfenbütteler Kreisverband des VCD (Verkehrsclub Deutschland) - gegeben, das Thema in die öffentliche Diskussion zu bringen und alternative Lösungen zu suchen. Für den Erhalt des kleinen Parks hätten sich auch die Wolfenbütteler Kreisgruppen von BUND und NABU ausgesprochen.
"Klimaveränderung wird verschärft"
Im Mai 2022 wurde zusätzlich von einer Bürgerin der Stadt eine Unterschriftenaktion gegen dieses Vorhaben gestartet. Als Grund wird genannt, dass mit jedem Baum, der gerodet wird und seine natürlichen Funktionen (Schutz vor Bodenerosion und Kühlung) nicht mehr wahrnehmen kann, die Klimaveränderung zu heißeren Sommern und längeren Hitzeperioden verschärft werde. Die Versiegelung des Bodens und der Verlust des Artenschutzes (Vögel, Insekten) kämen hinzu. Bereits mit Beginn des Umbaus des Sportparks seien viele alte Bäume am Okerufer gefällt worden.
Listen lagen aus
Ganz direkte Unterstützung erhielt die Unterschriftenaktion durch das Auslegen der Liste im Naturkostladen Kornblume und am VCD-Stand auf dem Wolfenbütteler Umweltmarkt im Juni. Insgesamt wurden über 200 Unterschriften gesammelt. Die Listen wurden am Dienstag bei der Sitzung des Ausschusses für Bau, Stadtentwicklung und Umwelt in der Lindenhalle an den Ausschussvorsitzenden Gerhard Kanter übergeben. Zur Übergabe waren auch zahlreiche Personen aus dem Unterstützerkreis erschienen, die zusammen mit Bürgermeister Ivica Lukanic und einigen Ausschussmitgliedern an der Übergabe vor der Lindenhalle teilnahmen.
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