Weihnachts-Hochwasser in Wolfenbüttel: Hand in Hand gegen die Flut

Knapp drei Wochen nach dem Hochwasser zieht die Stadt auf Nachfrage von regionalHeute.de ein Resümee.

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Tagelang wurde in Wolfenbüttel gegen die Wassermassen gekämpft.
Tagelang wurde in Wolfenbüttel gegen die Wassermassen gekämpft. | Foto: Matthias Kettling

Wolfenbüttel. Tagelang hielt das Hochwasser Bürger und Einsatzkräfte über die Feiertage in Atem. Von besinnlichen und entspannten Weihnachten konnte bei vielen Betroffenen und Helfern nicht die Rede sein - gemeinsam kämpfte man gegen die Flut. Rund drei Wochen nach dem Hochwasser zieht die Stadt auf Nachfrage von regionalHeute.de ein Resümee.



Knapp 1.100 Einsatzkräfte und mehrere Hundert Privatpersonen haben die Weihnachtsfeiertage geopfert, um die Stadt vor den Wassermassen zu schützen, waren rund um die Uhr im Einsatz. Hinzu kommen Mitarbeiter der Stadtverwaltung und der städtischen Betriebe wie der Abwasserbeseitigungsbetrieb und die Stadtwerke. Ein Einsatz, der von Wolfenbüttels Bürgermeister Ivica Lukanic in den höchsten Tönen gelobt wird. "Es ist ein Erfolg, dass die Stadt bei derartigen Wasserständen in bisher nie dagewesenem Umfang vor Überschwemmungen geschützt werden konnte. Das alles war allerdings einzig und allein durch den überwältigenden Einsatz der Bürgerinnen und Bürger und unserer Einsatzkräfte möglich", macht Lukanic gegenüber regionalHeute.de deutlich.

Hilfe aus der ganzen Region


Insgesamt waren in Wolfenbüttel Helfer von elf Organisationen im Einsatz - auch aus anderen Städten und Kreisen. Vor Ort waren neben allen Feuerwehren der Stadt Wolfenbüttel die Kreisfeuerwehrbereitschaft Landkreis Wolfenbüttel Ost (bestehend aus den Samtgemeinden Elm-Asse und Sickte sowie der Gemeinde Cremlingen), der Fachzug Logistik der Kreisfeuerwehr Wolfenbüttel, die Kreisfeuerwehrbereitschaften aus Helmstedt und Gifhorn, die Kreisfeuerwehrbereitschaft Wolfsburg, der DRK Kreisverband Wolfenbüttel, das THW aus Wolfenbüttel, Braunschweig, Bremen und Bad Essen, der Malteser Hilfsdienst Braunschweig, die Flughafenfeuerwehr Flughafen Braunschweig-Wolfsburg und die Feuerwehr Salzgitter.

300 Privatpersonen im Einsatz


Hinzu kommen viele helfende Hände von Privatpersonen. Der Tag an dem die meisten Helfenden auch aus dem privaten Bereich im Einsatz waren, war der 25. Dezember. Es haben sich laut Stadtverwaltung über 300 Helfer registrieren lassen, wovon am 25. Dezember knapp 200 am Bauhof eingesetzt worden sind. Zum großen Teil zum Befüllen der Sandsäcke, aber es gab beispielsweise auch LKW-Fahrer für den Transport oder etliche Hilfsangebote für die Bereitstellung von Maschinen, Radladern und Werkzeugen.

"Die nachbarschaftliche Hilfe und die Solidität unter den Betroffenen und Helfenden in der Stadt muss insbesondere erwähnt werden, denn nur so konnte das Abpumpen der Keller in vielen Fällen gemeinschaftlich organisiert werden, während die Einsatzkräfte an den Wällen und Uferübertritten der Oker koordinierend tätig waren. Es erfüllt mich mit Stolz, wenn ich sehe, wie hervorragend die gegenseitige Hilfe funktioniert in Wolfenbüttel. Der Zusammenhalt in Notsituationen wie dieser ist einfach großartig!", so der Bürgermeister.


Städtische Betriebe stockten Personal auf


Ebenfalls am 25. Dezember waren 80 Mitarbeiter vom städtischen Bauhof im Schichtdienst im Einsatz, an den übrigen Tagen waren es immer 30 bis 40. Zudem waren zirka 40 Verwaltungskräfte auf dem Bauhof.

Die Stadtwerke waren ab dem 23. Dezember bis heute mit einer verstärkten Elektrobereitschaft und damit insgesamt neun Mitarbeitern auf zu befürchtende Ausfälle und Störungen vorbereitet. „Dank des enormen Einsatz der Feuerwehren und sonstiger Helfer konnten Überflutungen jedoch soweit verhindert werden, dass netzseitige Stromabschaltungen nicht erforderlich wurden. Dennoch gab es vermehrte Einsätze zum Beispiel zur Beurteilung überfluteter Bereiche, wie Keller", sagt Stadtwerke-Geschäftsführer Matthias Tramp.

Auch der Abwasserbeseitigungsbetrieb ABW war verstärkt aufgestellt. Seit dem Tag vor Heiligabend erfolgte bis heute eine Erhöhung der Bereitschaft auf 14 Mitarbeiter statt der üblichen drei Mitarbeiter. Insbesondere über die Weihnachtsfeiertage gab es zahlreiche, auch nächtliche Einsätze an den hoch belasteten Pumpwerken, aber auch an zahlreichen Stellen, wo Hochwasser in kritischen Bereichen von den Straßen abzupumpen war.

Weihnachten soll nachgeholt werden


Die unermüdliche Arbeit der Einsatzkräfte soll belohnt werden. Schon kurz nach Weihnachten kündigte Bürgermeister Lukanic eine nachträgliche Feier für die Helfer, die beim Hochwasser im Einsatz waren, an. „Unsere Helferinnen und Helfer und die Einsatzkräfte haben ihr Weihnachtsfest gegen ein Fest der Menschlichkeit ausgetauscht“, so Lukanic. Nun soll nach Ort und Zeit für die Feier gesucht werden. Außerdem ist schon eine Spendenaktion angelaufen. Bürger und Unternehmen haben ihre Unterstützung bereits zugesichert. So hat unter anderem der Unternehmer und Vorstandsvorsitzende der Curt Mast Jägermeister Stiftung, Florian Rehm, bereist seine Hilfe angekündigt. Er möchte neben einer direkten Unterstützung durch die Stiftung auch die formale Spendenabwicklung über die Stiftung ermöglichen.


Wer ebenfalls spenden möchte, kann dies über die Curt Mast Jägermeister Stiftung, IBAN: DE46 2703 2500 0000 0018 78, Bankhaus C. L. Seeliger, tun. Als Verwendungszweck dazu einfach „Spende für Helfer Hochwasser Dezember 2023“ angeben. Bei Spenden ab 300 Euro muss der Spendende im Verwendungszweck auch seinen Namen und seine Anschrift angeben, damit eine Zuwendungsbestätigung ausgestellt werden kann. Für Spenden unter 300 Euro ist dies nicht notwendig, hier reicht ein einfacher Kontoauszug, eine Buchungsbestätigung der Überweisung oder ein Einzahlungsbeleg als vereinfachter Nachweis für das Finanzamt.


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