Wolfenbüttel: Morgen wird gewählt - Wir haben die Kandidaten noch einmal nach den besten Argumenten befragt

von Romy Marschall


| Foto: Romy Marschall



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Prof. Johanna Wanka, Ministerin für Wissenschaft und Kultur, unterstützt die CDU in Wolfenbüttel beim Wahlkampf Foto:



Heute vormittag war noch einmal Straßenwahlkampftag. Alle Parteien haben tief in die Zauberkiste gegriffen und konkurrierten um die beste Idee. Auch den Landtagskandidaten war es nicht zu kalt, um persönlich die Chance zu nutzen, noch unentschlossene Wähler zu überzeugen. WolfenbüttelHeute.de fragte sie nach ihren besten Argumenten für sich (Erststimme) und ihre Partei (Zweitstimme) sowie einem Statement zu den Wahlprognosen. Wir präsentieren die Antworten in alphabetischer Reihenfolge der Kandidaten von Die Grünen, FDP, Piraten, SPD, CDU und Die Linke.


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Bertold Brücher (l.) und die Grünen Foto:



Bertold Brücher und die Grünen verteilten heute "grünen Berthie", ein Heißgetränk das je nach Prozentewunsch der Wähler aufstockbar war, das Getränk ohne alkoholische Prozente hatte eine rote Farbe.

WFH: Herr Brücher, warum soll ich Ihnen meine Erststimme geben? Die zwei besten Argumente bitte.

Brücher: Weil es ein Glück für den Landkreis wäre und dann auch zum ersten Mal eine grüne Stimme aus diesem schönen und problematischen Wahlkreis im Land vertreten ist.

WFH: Und warum soll ich ihre Partei die Grünen wählen? Ebenfalls zwei Argumente bitte.

Brücher: Weil wir einen Wechsel hin zur solidarischen und ökologischen Nachhaltigkeit brauchen und wir uns für die Abschaffung der Studiengebühren sowie eine lange gemeinsame Beschulung einsetzen.

WFH: Noch ein Statement zu den Prognosen und der morgigen Wahl bitte.

Brücher: Wir haben zwar seit vielen Monaten eine stabile Prognose von 13 Prozent, aber man darf auch nicht so viel auf Prognosen geben. Was zählt, ist das Wählen gehen morgen. Für einen Wechsel zu grün-rot.

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Björn Försterling (3.v.l.) und die FDP Foto:



Björn Försterling und die FDP hatten die Argumente samt süßer Marzipanversuchung in ihren Präsentkörben und trotzten dem Winterwetter mit sonnengelbem Schal. Nach rein spekulativer Vermutung der Redaktion ist es die jüngste Wahlkampftruppe.

WFH: Herr Försterling, nennen Sie mir bitte die zwei besten Argumente, warum ich Ihnen meine Erststimme geben soll.

Försterling: Die brauche ich nicht. Wer mich im Landtag sehen will, der muß mit der Zweitstimme FDP wählen.

WFH: Das wäre meine nächste Frage, warum soll ich ihre Partei die FDP wählen, mit zwei Argumenten bitte.

Försterling: Erstens weil es dann weiterhin erfolgreiche Gymnasien in Niedersachsen geben wird und zweitens damit es ab 2017 keine neuen Schulden gibt.

WFH: Jetzt bitte noch ein Statement zu den Wahlprognosen und der morgigen Wahl.

Försterling: Ich kann  es nicht mehr hören, abgerechnet wird morgen abend. Ich glaube, wir werden erfolgreich sein.

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Arne Hattendorf (r.) und die Piraten Foto:



Arne Hattendorf und die Piraten konnte man heute persönlich kennenlernen ohne mit den Namen durcheinanderzukommen. Man könnte vermuten, hier läuft neben Straßen- noch eine Netzwahlkampf.

WFH: Herr Hattendorf, warum soll ich Sie morgen direkt wählen, bitte mit den zwei wichtigsten Argumenten.

Hattendorf: Mit jeder Stimme für mich kann ich die Leute besser antreiben, was für die Region zu tun, um Probleme zu lösen. Ich möchte die Kommunen stärken, selbst wenn ich es nicht in den Landtag schaffe.

WFH: Und bitte noch zwei Argumente, warum ich ihrer Partei den Piraten meine Zweitstimme geben soll.

Hattendorf: Bildung, Asse und Fracking auf Landesebene gehen besser mit als ohne Piraten. Aber das Entscheidende ist, überhaupt zur Wahl zu gehen und an der Demokratie teilzunehmen. Jeder sollte sich informieren und dann die Partei wählen, die ihm am nächsten steht.

WFH: Abschließend bitte ein Statement zum morgigen Wahltag und den Prognosen.

Hattendorf: Ich wünsche mir einen möglichst bunten Landtag und ich glaube, daß die Piraten in den typischen Prognosen immer noch schwer abbildbar sind. Meiner Meinung nach kriegen wir 4,5 bis 6 Prozent.

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Falk Hensel und die SPD Foto:



Falk Hensel und die SPD hatten "ein rollendes Bürgerbüro" dabei und verteilten rote Rosen an alle Blumenfreunde. Der Landtagskandidat nutzte auch die Gelegenheit, um sich noch einmal bei allen Ehrenamtlichen zu bedanken, die den Wahlkampf unterstützt haben.

WFH: Herr Hensel, bitte die zwei stärksten Argumente, warum soll ich morgen direkt Ihnen meine Stimme geben.

Hensel: Weil ich mich für gute Bildung einsetze und weil wir eine starke Region im Landtag brauchen.

WFH: Jetzt bitte noch zwei Gründe, warum ihre Partei die SPD meine Zweitstimme kriegen sollte.

Hensel: Gute Arbeit und gerechte Löhne. Weil wir anpacken und es besser machen.

WFH: Zum Schluß noch ein Statement zu Wahl und Wahlprognosen bitte.

Hensel: Es wird ein spannender Abend, aber ich bin optimistisch, daß es für rot-grün reichen wird. Wir sind kurz vorm Ziel und viele Menschen drücken uns die Daumen.

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Frank Oesterhelweg (6.v.l.), Ministerin Johanna Wanka (6.v.r.) und die CDU Foto:



Frank Oesterhelweg und die CDU verteilten wieder ein buntes Potpourri und wärmende Getränke und punkteten mit Unterstützung durch Prof. Johanna Wanka. Die Ministerin für Wissenschaft und Kultur war verblüfft von der Wirkung der kleinen Marmeladegläschen, die bei Oesterhelwegs selbst gekocht wurde. "Natürlich komme ich morgen abend vorbei, um zu sehen, wie es steht," versicherte Johanna Wanka, "aber es wird etwas später werden."

WFH: Herr Oesterhelweg, die besten zwei Gründe bitte, warum ich Ihnen meine Erststimme geben soll.

Oesterhelweg: Weil ich eine gute Bilanz habe und kein Saisonarbeiter bin. Ich ziehe das durch, nicht nur vor der Wahl. Und weil ich nicht stromlinienförmig bin und mich im Interesse der Region auch mal mit den eigenen Reihen anlege. Die Priorität ist bei mir: die Menschen - das Land - die Partei.

WFH: Apropos, nennen sie mir bitte noch zwei Gründe, warum ich ihre Partei die CDU wählen soll.

Oesterhelweg: Weil McAllister ein excellenter Ministerpräsident ist, der für das ganze Land da ist und weil wir eine starke Stimme im Bund brauchen und diese starke Stimme ist David McAllister.

WFH: Und nun ein kurzes Statement zur morgigen Wahl und den Prognosen bitte.

Oesterhelweg: Unser Ziel ist nicht, die Umfrage zu gewinnen, sondern die Wahlen. Es wird ein Kopf-an-Kopf-Rennen und da kommt es auf jede einzelne Stimme an. Ich muß direkt gewählt werden, weil die Landeslistenplätze bei den letzten beiden Wahlen ohne Bedeutung waren.

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Victor Perli (4.v.l.) und die Linke Foto:



Victor Perli und die Linke verteilten "Heiße Suppe gegen soziale Kälte" und der Landtagskandidat wies darauf hin, es handle sich um Basilikum-Tomatensuppe aus italienischen Biotomaten.

WFH: Herr Perli, warum soll ich Ihnen meine Erststimme geben, zwei gute Gründe bitte.

Perli: Ich kämpfe vor allem um die Zweitstimme, denn die Zweitstimme ist Perlistimme. Und ich will weiter eine kritische Stimme zu Asse II sein.

WFH: Jetzt noch die zwei besten Argumente bitte, warum ich ihre Partei die Linke wählen soll.

Perli: Damit es eine Kraft gibt, die ohne wenn und aber Druck macht für soziale Gerechtigkeit. Denn Politik kann sich nur verändern, wenn die Linke stark ist.

WFH: Abschließend bitte ein Statement zu den Prognosen und dem Wahlsonntag.

Perli: Man sollte sich nie auf Prognosen verlassen. Aber natürlich freuen wir uns auch über die Taxierung des Focus auf 6 Prozent. Das heißt: Keine Stimme für die Linke ist umsonst. Die Formel ist ganz einfach: wenn die Linke reinkommt, ist schwarz-gelb abgewählt. Dafür brauchen wir Leihstimmen aus dem sozialdemokratischen und grünen Milieu.


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