Wolfsburg. Keine Hebammenausbildung in Wolfsburg: Laut eines Schreibens des Landeswissenschaftsministers Björn Thümler (CDU) an Oberbürgermeister Klaus Mohrs und Stadträtin Monika Müller (beide SPD) werde es keine Studienplätze für Hebammen an der Ostfalia Hochschule geben. In seinem Brief verweise der Minister auf Probleme, geeignetes Lehrpersonal für die neuen Studiengänge zu finden. Eine Ausweitung der bisherigen geplanten Studienstandorte sei unter dieser Prämisse derzeit nicht empfehlenswert. Darüber informiert die Wolfsburger Landtagsabgeordnete Immacolata Glosemeyer (SPD) in einer Pressemitteilung.
„Herr Thümlers Entscheidung ist ein bitterer Rückschlag für unsere Stadt und das Umland. Gemeinsam mit den anderen SPD-Landtagsabgeordneten aus der Region Braunschweig habe ich mit Leidenschaft für die Ostfalia Hochschule als Ausbildungsstandort gekämpft“, erklärt Glosemeyer, die in Wolfsburg den Vorsitz im Sozialausschuss bekleidet. „Die Ostfalia würde in Kooperation mit dem Braunschweiger Klinikum eine perfekte Ergänzung der vom Minister geplanten Standorte darstellen.“
Kritische Versorgungslage?
Theorie- und Praxiselemente der Ausbildung könnten in unmittelbarer Nähe zueinander kombiniert werden. Aufgrund der mangelnden Berücksichtigung von Wolfsburg drohe sich die ohnehin kritische Versorgungslage in der regionalen Geburtshilfe weiter zu verschärfen. „Betrachtet man die Verteilung der bisherigen Hochschulstandorte, fällt auf, dass der östliche Teil Niedersachsens herausfällt. Eine flächendeckende Verteilung der Studienstandorte ist aber dringend notwendig, um einen Versorgungsengpass zu vermeiden. Deswegen werde ich mich dafür einsetzen, dass bei einem weiteren Ausbau der Hebammenausbildung in Niedersachsen die Region Braunschweig mit einem Studienstandort Berücksichtigung findet,“ so Glosemeyer.
Abweisung der idealen Lösung?
In Niedersachsen sollen an vier Standorten (Hannover, Göttingen, Osnabrück, Oldenburg) Hebammenstudiengänge entstehen. Die SPD-Landtagsabgeordneten im Bezirk Braunschweig haben sich im vergangenen Jahr intensiv um die Vergabe eines weiteren Standortes an Wolfsburg bemüht. Mit der Bereitschaft der Ostfalia, auf ihrem Pflegecampus einen Studiengang einzurichten und dem Wunsch des Klinikums Braunschweig, weiterhin den praktischen Teil der Ausbildung zu übernehmen, schien eine ideale Lösung gefunden worden zu sein.
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