Eine neue Ebene der Gewalt gegen Polizeibeamte

von Sandra Zecchino


Polizeibeamter nach mehrfachem Nasenbeinbruch arbeitsunfähig. Symbolfoto: Alexander Panknin
Polizeibeamter nach mehrfachem Nasenbeinbruch arbeitsunfähig. Symbolfoto: Alexander Panknin | Foto: Alexander Panknin

Wolfsburg. Am Pfingswochenende erreichte die Gewalt gegen Polizeibeamte eine neue Ebene. Die Beamten wurden am Pfingstsonntag zu einem Autodiebstahl gerufen. Vor Ort angekommen, schlug das vermeintliche Opfer direkt auf einen der Beamten ein und brach ihm mehrmals das Nasenbein. Er muss operiert werden.


Anschließend zerschlug der 25-jährige Angreifer noch die Frontscheibe eines Einsatzfahrzeuges. Nach ersten Schnelltests stand der aggresive junge Mann unter Drogen- und Alkoholeinfluss. Um einschätzen zu können, ob das Aggressionspotential allein durch die Substanzen hervorgerufen wurde, müssten laut Aussage von Sven-Marco Claus, Pressesprecher der Polizei in Wolfsburg, jedoch die Ergebnisse der Blutuntersuchungen abgewartet werden. "Bisher war der Täter nicht wegen Gewalttaten polizeibekannt", gab Claus an.

Bisher einzigartig in Wolfsburg


Wie Claus bestätigte, kam es in der Vergangenheit zwar gelegentlich zu Übergriffen gegen Polizeibeamte, doch ein Ausbruch dieser Art sei neu. "Wenn wir zu Einsätzen wie zum Beispiel häuslicher Gewalt gerufen werden, rechnen wir eher damit und schicken direkt mehrere Einsatzfahrzeuge", erklärte Claus, "doch in diesem Fall gab es dafür keinen Grund." Ob ein Vorsatz vorliegt, also die Beamten explizit gerufen wurden, um sie anzugreifen, müsse natürlich noch ermittelt werden. Aber das würde die Brisanz des Falles noch weiter anspitzen. "Ein Vorsatz ist bisher noch nicht nachgewiesen", so Claus. "Aber es steht fest, dass der gemeldete Autodiebstahl wohl nicht stattgefunden habe."


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