Kunst im Bahnhof: Städtische Galerie zeigt neue Wandinstallation

Der Künstler Anton Ginzburg aus New York hat im Auftrag der Städtischen Galerie die Kunst-Station im Hauptbahnhof Wolfsburg gestaltet.

algorithm_WOB - Pigmentdruck.
algorithm_WOB - Pigmentdruck. | Foto: Anton Ginzburg

Wolfsburg. Der Künstler Anton Ginzburg aus New York gestaltet im Auftrag der Städtischen Galerie Wolfsburg die Kunst-Station im Hauptbahnhof Wolfsburg. Bis zum 29. August präsentiert er dort mit ALGORITHM_WOB erstmalig eine künstlerische Komposition, die künstlich generiert wurde. Als Grundlage diente ihm ein JavaSkript, das aus den drei geometrischen Grundformen der Diagonalen, Horizontalen und Senkrechten ganz neue Zeichenformen generiert und zu einer komplexen Gesamtkomposition angeordnet hat. Dies berichtet die Stadt Wolfsburg.


Mit dem Titel "algorithm_WOB" verweise Anton Ginzburg auf den Produktionsprozess seiner künstlerischen Wandzeichnung, ohne jede handzeichnerische Spur des Künstlers selbst. Die Grundlage dieser Arbeit bemesse sich also nicht einem handwerklichen Talent des Künstlers, sondern seiner künstlerischen Forschung und intellektuellen Auseinandersetzung mit digitalen Technologien und ihren Folgen.

Zugleich setze der aus Russland stammende und in New York lebende Künstler seine Wandinstallation in direkten Bezug zu der Bodenarbeit des französischen Künstlers Daniel Buren im Hauptbahnhof Wolfsburg. Mit dem Einsatz einer Programmiersprache reflektiere er auch die künstlerische Praxis von Daniel Buren, die dieser selbst als "Produktionsszene" beschreibe und mit der er die Bedeutung des Schauplatzes sowie den Prozess der "Herstellung" eines Kunstwerks dezidiert in den Vordergrund hebe und damit sein Schaffen explizit dem Primat des Abbildens, der Mimesis oder Repräsentation des Bildhaften in der Kunst entgegenstelle.

Erster Stadtrat Dennis Weilmann (Dezernent für Wirtschaft, Digitales und Kultur): "Die Auswahl an künstlerischen Positionen aus dem In- und Ausland, die von der Städtischen Galerie für die Kunst-Station im Hauptbahnhof Wolfsburg getroffen werden, fasziniert mich immer wieder aufs Neue. Das nun erstmals dort ein generatives Kunstwerk auf der Grundlage einer Programmiersprache präsentiert wird – vis a vis zur Markthalle – Raum für digitale Ideen und der Programmierschule 42 Wolfsburg – ist ein herausragendes Beispiel für die Relevanz von Kunst als visueller Anreiz individueller Reflektion und sozialer Interaktion. Mein großer Dank geht an das Team der Städtischen Galerie sowie den Partnern und Förderern dieses tollen Projekts."

Tobias Festerling (Leiter Bahnhofsmanagement Braunschweig/Göttingen): "Als Zukunftsbahnhof steht Wolfsburg für innovative Konzepte und Ideen und daher freut es mich umso mehr, Reisenden und Gästen der Stadt Wolfsburg am Hauptbahnhof zweimal im Jahr die Kunst kostenfrei zugänglich machen zu können. Dieses einmalige Projekt der DB, welches es nur im HBF Wolfsburg gibt und einen kleinen Wartebereich in eine Kunst-Station verwandelt, erfreut Kunstliebhaber, Reisende und Gäste gleichermaßen. Ein großer Dank geht an alle Partner und Kunstfreunde, die dies möglich machen und die Aufenthaltsqualität steigern."

Die Ausstellung "algorithm_WOB" sei in Zusammenarbeit mit der Deutschen Bahn, der Neuland Wohnungsgesellschaft und jugend in der galerie e.V. entstanden.

Das ist der Künstler


Anton Ginzburg (*1974 in St. Petersburg, Russland) ist ein New Yorker Künstler, der für seine Filme, Skulpturen, Gemälde und textbasierten Druckarbeiten bekannt sei. Er erwarb einen BFA an der Parsons School of Design der New School und einen MFA-Abschluss am Bard College, Milton Avery Graduate School of Arts, Annandale-on-Hudson, New York. Seine Arbeiten seien unter anderem auf der 54. Biennale in Venedig, dem Palais de Tokyo in Paris, dem San Francisco Museum of Modern Art, dem White Columns in New York und der ersten und zweiten Moskaubiennale gezeigt worden. Seine Filme wären unter anderem in der Whitechapel Gallery in London, dem Rotterdam International Film Festival (IFFR), dem Haus der Kulturen der Welt in Berlin und dem New York Film Festival/Projections gezeigt worden.


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