Start der Bundesliga in Wolfsburg - Polizei zieht Fazit

Die Anhängerschaft wurde auf die Mitnahme von Pyrotechnik hin kontrolliert. Einige wollten das nicht und fuhren nach Hause.

Symbolbild.
Symbolbild. | Foto: Über dts Nachrichtenagentur

Wolfsburg. Zum Fußballbundesligastart der Saison 2022/2023 erlebte die Polizei einen durchweg ruhigen Nachmittag. Das berichtet sie in einer Pressemitteilung.



Bereits am Vormittag hatten die Beamten auf dem Bahnhofsvorplatz eine Kontrollstelle aufgebaut, um die anreisende Anhängerschaft aus Bremen hinsichtlich mitgeführter Pyrotechnik einer Überprüfung zu unterziehen. Die überwiegende Mehrheit der Zugreisenden ließ entspannt die Kontrollmaßnahmen der Ordnungshüter geschehen.

Bremer fahren nach Hause


Eine Gruppe der Bremer Fanszene wollte sich den Überprüfungsmaßnahmen nicht unterziehen und entschied sich daher dafür, die Heimreise anzutreten. Wie in den Spielen zuvor wurden die Wolfsburger Polizeikräfte von Kollegen der Reiter- und Hundestaffel, sowie Einsatzkräften der Bereitschaftspolizei unterstützt.


Gesamteinsatzleiter Markus Glomb zog ein positives Fazit des Bundesligaeinsatzes: "Wir haben heute einen sehr entspannten Einsatz und ein komplett störungsfreies Fußballspiel, insbesondere auch ohne den Abbrand jedweder gesundheitsgefährdender Pyrotechnik, erlebt". Unterdessen behielten die Wölfe einen Punkt in Wolfsburg. Das Spiel endete 2:2. Lukas Nmecha (11') und Josuha Guilavogui (84') schossen die Wolfsburger Tore. Für die Bremer trafen Niclas Füllkrug (21') sowie Leonardo Bittencourt (23').

Aktualisierung, 7. August: Einen Tag nach dem Auftaktspiel in die neue Saison der Bundesliga hat die Polizei eine weitere Pressemitteilung veröffentlicht, in der sie sich zu den polizeilichen Maßnahmen am Bahnhof äußert. Demnach wird die gestrige Kontrolle mit dem Niedersächsischen Polizei- und Ordnungsbehördengesetzes (NPOG) begründet, nach dem es möglich ist, in einem begrenzten Zeitfenster eine Kontrollstelle einzurichten. Das Ziel dieser Kontrolle sei die Abwehr einer Gefahr für die öffentliche Sicherheit, vornehmlich einer schweren Gesundheitsgefahr durch den Abbrand von Pyrotechnik in eng verdichteten Menschenmenge gewesen. Auch das Auffinden von verschiedenen Waffen, die in körperlichen Auseinandersetzungen rivalisierender Risikogruppen regelmäßig zu Einsatz kommt.


Die Polizei Wolfsburg als auch die in Bremen stuft das Verhältnis beider Anhängerschaften als rivalisierend ein. Die Spielbegegnung VfL Wolfsburg - SV Werder Bremen wurde durch die Polizei als sogenanntes Rot-Spiel eingestuft. Dies sei dem VfL bereits am 11. Juli mitgeteilt worden.


Bei der Kontrolle habe es sich um eine präventive Maßnahme der Gefahrenabwehr und nicht um eine repressive Maßnahme der Strafverfolgung gehandelt, die sich erst nach dem Auffinden verbotener Gegenstände oder einer bereits eingetretenen Verletzung von Menschen hätte anschließen können. Die Anordnung der Kontrollstelle habe im Hinblick auf die Abwehr der oben genannten schweren Gesundheitsgefahr sowohl die Personalienfeststellung, als auch die Durchsuchung der Personen und ihrer mitgeführten Sachen erlaubt.


Gleichwohl seien diese Maßnahmen in einem stark differenzierenden und abgestuften Verfahren durchgeführt worden: Personen, die nicht den Risikogruppen zugeordnet werden konnten, konnten den Bahnhof sofort nach ihrer Ankunft ohne weitere polizeiliche Maßnahmen verlassen und ihren Weg fortsetzen. Dies habe ausdrücklich auch deutlich erkennbare Fans des SV Werder Bremen betroffen, die ohne polizeiliche Kontrolle und teilweise völlig ohne polizeiliche Begleitung die Volkswagen-Arena erreichten. Auch Personen, die den Risikogruppen zuzuordnen waren, setzten nach erfolgter Kontrolle ihren Weg in die Volkswagen-Arena fort.

Kontrollen waren "notwendig und richtig"


Die polizeilichen Maßnahmen seien sowohl über Lautsprecher, als auch persönlich deutlich kommuniziert worden. Darüber hinaus habe zu keiner Zeit ein Zwang bestanden, sich den polizeilichen Kontrollmaßnahmen zu unterziehen. Personen, die eine solche Kontrolle für sich ablehnten, konnten entweder unkontrolliert am oder im Bahnhof verbleiben oder auch ihre Reise einfach fortsetzen. So entschieden sich dann auch etwa 270 Personen der Risikoszene dazu, die Rückreise nach Bremen anzutreten, so die Polizei.


Abseits der Kontrollstelle, wurde erkennbaren Risikopersonen aufgrund einer individuellen Gefahrenprognose der Aufenthalt in der Innenstadt temporär untersagt, um ein Aufeinandertreffen mit Risikogruppen des rivalisierenden Vereins zu verhindern, was deutschlandweit und auch in Wolfsburg seit Jahrzehnten so praktiziert werde. Diese Personen wurden in polizeilicher Begleitung zur Volkswagen-Arena geleitet. Die Kontrollmaßnahmen verliefen insgesamt vollkommen entspannt und störungsfrei, so die Polizei.

Der Polizeivizepräsident der Polizeidirektion Braunschweig, Roger Fladung, begleitete das Auftaktspiel: "Nach Hinweisen, dass mit der Zuganreise eine Gruppe von Personen in Wolfsburg eintreffen wird, die an diesem Spieltag im Stadion Gefahren durch das Abbrennen von Pyrotechnik verursachen werden, war es im Interesse der Sicherheit und der Gesundheit Unbeteiligter notwendig und richtig, bei Ankunft der Anreisenden abgestuft Kontrollmaßnahmen durchzuführen. Wir werden in der Nachbereitung mit den Vereinen und Sicherheitsbeauftragten Gelegenheit haben, die Informationen und Bewertungen, die kurzfristig zu dieser polizeilichen Maßnahme geführt haben, auszutauschen. Uns verbindet die Gewährleistung der Sicherheit und eine störungsfreie Durchführung der Großveranstaltung."


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