Wildwechsel: Falsche Sicherheit durch Reflektoren & Co.

Der ACE-Kreis Wolfsburg rät, sich nicht auf Wild-Warnreflektoren zu verlassen und lieber die Fahrweise anzupassen.

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Symbolbild | Foto: ACE Auto Club Europa e.V.

Wolfsburg. Wildtiere gehen im Herbst bei der Futtersuche größere Wege und queren dabei häufiger die Straßen. Die Unfallgefahr steigt. Klaus Seiffert Kreisvorstandsmitglied für Verkehrssicherheit ACE-Kreis Wolfsburg des Auto Club Europa (ACE) erklärt in einer Pressemitteilung, wie man sich bei Wildwechsel am besten verhält und warum Reflektoren & Co. wenig nützen.



An kreativen Maßnahmen, um Rehe, Hirsche, Wildschweine und anderes Wild von Straßen fernzuhalten, mangelt es nicht: CDs und Plastikflaschen werden in Bäume gehängt, Stämme mit Stanniolpapier und Leitpfosten mit Reflektoren versehen. Dahinter stecke die Absicht, bei Dunkelheit das Scheinwerferlicht vorbeifahrender Fahrzeuge in Richtung des Wilds zu reflektieren und es so von der Straße abzuhalten. Jedoch verfehlten die Reflexionen ihren Zweck: Studien legen nahe, dass Wild-Warnreflektoren die Zahl der Wildunfälle nicht verringern können. Seiffert, rät, diese lediglich als zusätzliche Warnung vor Wildwechsel zu verstehen, sich aber keinesfalls auf deren Schutzfunktion zu verlassen.

Gerade am Rande von Wiesen und Feldern sei Achtsamkeit geboten. Häufig verweisen dort Schilder auf möglichen Wildwechsel. Gut sei es, auch die indirekten Anzeichen und Hinweise zu beachten. "Sichtbare Hochsitze sowie besagte reflektierende Wildwarner sind Anzeichen dafür, dass das Gebiet vermehrt von Wildtieren besiedelt ist, die jederzeit die Fahrbahn überqueren können", merkt Seifert weiter an. Der ACE-Verkehrsexperte rät eindringlich dazu, für all diese Faktoren gleichermaßen empfänglich zu sein und Warnsignale nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Gerade bei eingeschränkter Sicht und in der Dämmerung sollte die Geschwindigkeit reduziert und besonders aufmerksam gefahren werden. Es gilt, die eventuelle Notwendigkeit einer plötzlichen Vollbremsung bewusst einzukalkulieren.

Vorsichtig bremsen und Fernlicht ausschalten


Sobald am Straßenrand oder in Fahrbahnnähe Tiere zu erkennen sind, sollte die Geschwindigkeit möglichst ohne scharfes Abbremsen reduziert werden. "Wird ein Wildtier im Licht der Scheinwerfer sichtbar, sollte man sofort das Fernlicht ausschalten. Das Wild bleibt häufig im Lichtkegel des Fernlichtes stehen. Ein kurzes Hupen führt in der Regel dazu, dass die Tiere weglaufen", führt der Seiffert aus. Bei plötzlich auftauchendem Wild helfe nur, das Lenkrad festzuhalten, keine Ausweichmanöver zu riskieren und stark abzubremsen. Vorsicht sei auch deshalb geboten, da man immer mit mehreren Tieren aus einem Rudel und auch mit Nachzüglern rechnen sollte.

"Kommt es trotz aller Vorsicht zu einem Zusammenstoß mit einem Wildtier, muss zuerst die Warnblinkanlage eingeschaltet, die Warnweste angezogen und die Unfallstelle mit dem Warndreieck abgesichert werden. Anschließend sollte man die Polizei verständigen", empfiehlt Seiffert.


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