Braunschweigerin Schliepack fordert Ende der Minijobs


Göring-Eckardt, Wagenknecht, Schliepack und Barley - kurz vor ihren Reden, Foto: SoVD-Kreisverband Braunschweig
Göring-Eckardt, Wagenknecht, Schliepack und Barley - kurz vor ihren Reden, Foto: SoVD-Kreisverband Braunschweig | Foto: SoVD-Kreisverband Braunschweig



Berlin. Frauen verdienen in Deutschland durchschnittlich 21 Prozent weniger als Männer. Die Entgeltlücke ist damit größer als in den meisten EU-Ländern. Anlässlich des „Equal Pay Day“ haben der Deutsche Frauenrat (DF), der Sozialverband Deutschland (SoVD) und der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) zu einer gemeinsamen Kundgebung in Berlin aufgerufen unter dem Motto Frauen haben ein „RECHT auf mehr!“

Zu den Redner/innen zählten neben der Braunschweiger SoVD-Bundesfrauensprecherin Edda Schliepack auch die parlamentarische Staatssekretärin Elke Ferner, die als Vertretung für Bundesministerin Schwesig, die vor wenigen Tagen ein Kind gebar, kam. Außerdem hielten Elke Hannack, DGB, und Hannelore Buls, Deutscher Frauenrat, kämpferische Reden. Von den Bundestagsfraktionen nahmen Karin Maag, Vorsitzende der Frauen in der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, die SPD-Generalsekretärin Katarina Barlay, Sahra Wagenknecht, Fraktionschefin DIE LINKE und Katrin Göring-Eckardt, Vorsitzende der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, Stellung.

Schliepack, die diesen Aktionstag in Deutschland mit eingeführt hat, forderte neben der Lohngleichheit für Frauen und Männer ein Ende der Minijobs. Seien diese Jobs ursprünglich als Brücke in die Erwerbstätigkeit gedacht gewesen, führen Sie heute häufig in die Langzeitarmut, denn in 9 von 10 Minijobs würden Niedriglöhne gezahlt. Vor allem Frauen müssten aus prekären Arbeitsverhältnissen herausgeholt werden, denn niedrige Löhne führen zu niedrigen Renten. Daran ändere auch der Mindestlohn nichts, denn auch wer 45 Beitragsjahre zum Mindestlohn durcharbeitet, müsse am Ende Sozialhilfe/Grundsicherung im Alter beantragen. Schon heute klaffe die Lücke zwischen Frauen- und Männerrenten weit auseinander. Deutschland sei hier in Europa das Schlusslicht. Dazu käme, dass Frauen, die heute zwischen 45 und 50 Jahre alt sind, zukünftig in Westdeutschland zu 41% und in Ostdeutschland zu 21% eine Rente unterhalb der Armutsgrenze erhalten werden. Erst, wenn der „Equal Pay Day“ auf Silvester falle, werde sie aufhören für die Lohngleichheit zu kämpfen. Unterstützt wurde Schliepack von 100 mitgereisten SoVD-Mitgliedern aus Braunschweig und Helmstedt, dem gesamten SoVD-Bundesvorstand und mehr als 100 SoVD-Aktionen bundesweit.


Elke Hannack und Hannelore Buls mahnten die Politiker, das Lohngleichheitsgesetz endlich umzusetzen und den Koalitionsvertrag zu realisieren. Karin Maag wies darauf hin, dass man alle Beteiligten, auch die Wirtschaft, bei diesem Gesetz mitnehmen müsse. Diese bestätigte auch Katarina Barley, die damit den Koalitionsfrieden hielt. Sahra Wagenknecht forderte die Frauen in den Regierungsfraktionen dagegen auf, sich endlich gegen die Männer in den Parteien durchzusetzen. Abschließend wies Katrin Göring-Eckhardt darauf hin, dass Deutschland bei der Lohngleichheit in Europa den drittletzten Platz einnehme und kritisierte, dass das neue Lohngleichheitsgesetz nur für Unternehmen ab 500 Mitarbeitern verpflichtend sein soll.


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