Komponist Peter Ruzicka beim Louis Spohr Symposium


Porträt des Kompionisten Louis Spohr um 1845. Quelle: Stadt Braunschweig
Porträt des Kompionisten Louis Spohr um 1845. Quelle: Stadt Braunschweig | Foto: Stadt Braunschweig

Braunschweig. Ein wissenschaftliches Symposium mit dem Titel „Louis Spohr – Werk und Wirkung“ findet am Freitag und Samstag, 26. und 27. Oktober 2018, in der Dornse des Altstadtrathauses Braunschweig, Altstadtmarkt 7, statt.


Der Eröffnungsvortrag beginnt am Freitag, 26. Oktober, um 18 Uhr. Das Eröffnungskonzert um 20 Uhr mit dem Trio Meritis aus Hannover zeigt mit Spohrs Klaviertrio Nr. 5 g-Moll, mit dem Spohr gewidmeten Klaviertrio Nr. 2 c-Moll von Felix Mendelssohn Bartholdy und dem Erzherzog-Trio seines Freundes Ludwig van Beethoven ein in dieser Konstellation ganz besonderes Programm. Weitere Vorträge folgen am Samstag ab 10 Uhr. Im Abschlusskonzert am Samstag um 20 Uhr spielt das Minguet Quartett aus Köln das 7. Streichquartett von Peter Ruzicka, und Beethovens Streichquartett Nr. 14 cis-Moll op. 131.

Die heute weitgehend unbekannte Kammermusik des aus Braunschweig stammenden Komponisten, Dirigenten, Musikers und Musikpädagogen Louis Spohr (1784 – 1859) steht im Zentrum der Tagung. Spohr, der etwa 75 Kammermusikwerke schrieb, war seinerzeit bekannt für seine ungewöhnlichen chromatischen Modulationen, neuartigen Timbres und Formexperimente und damit Vorbild für zahlreiche romantische Komponisten. Dennoch schafften es viele Werke Spohrs nicht, nach seinem Tod 1859 im Repertoire zu bleiben. Im Gegensatz zu Mendelssohn, Schumann und Brahms, deren Werke bis heute fester Bestandteil im Repertoire zahlreicher Kammermusikensembles sind, finden sich Spohr-Werke nur sporadisch in Konzertprogrammen.

In zehn Fachvorträgen geht das Symposium der Frage nach, warum ausgerechnet Spohr bis heute im Schatten seiner jüngeren Kollegen steht. Einen der Fachvorträge mit dem Titel „Die Streicherkammermusik im 20. und 21. Jahrhundert" hält Spohr-Preisträger Peter Ruzicka, am Samstag um 16.30 Uhr. In seinem Vortrag geht es um „Stil und Gedanke – Struktur und Musikantik. Das Schaffen der neuen Komponistengenerationen. Ein Ariadnefaden von Schönberg bis Lachenmann“.

Peter Ruzicka studierte Klavier, Oboe und Kompositionstheorie in Hamburg, Rechts- und Musikwissenschaften in München, Hamburg und Berlin und promovierte mit einer interdisziplinären Dissertation über das „ewige Urheberpersönlichkeitsrecht“. Für seine Kompositionen erhielt er zahlreiche Preise und Auszeichnungen (u.a. Unesco-Preis „International Rostrum of Composers“, Paris; Louis Spohr Musikpreis). Seine Werke wurden von führenden Orchestern und Ensembles aufgeführt. Seit 1990 ist Peter Ruzicka Professor an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg. Der Komponist ist Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste und der Freien Akademie der Künste Hamburg. Peter Ruzicka war Intendant des Radio-Symphonie-Orchesters Berlin, der Staatsoper Hamburg und der Hamburger Philharmoniker, der Münchener Biennale und der Salzburger Festspiele. In der Saison 2017/18 leitet Peter Ruzicka u.a. das Philharmonische Staatsorchester Hamburg (Elbphilharmonie) und die Uraufführung seiner Oper BENJAMIN an der Hamburgischen Staatsoper. Peter Ruzicka ist 2004 mit dem Louis Spohr Musikpreis der Stadt Braunschweig ausgezeichnet worden.

Die Teilnahme an der Tagung ist frei. Anmeldungen an das Louis Spohr Musikzentrum (LSM@braunschweig.de) sind erwünscht. Tagungsteilnehmer haben freien Eintritt bei den Konzerten. Für alle anderen Konzertbesucher gibt es Karten im Vorverkauf zu zwölf Euro ,ermäßigt sechs Euro, bei allen bekannten Vorverkaufsstellen.

Veranstalter ist das Louis Spohr Musikzentrum der Stadt Braunschweig, Partner der Braunschweigischen Louis Spohr Gesellschaft, in Kooperation mit der Internationalen Louis Spohr Gesellschaft Kassel. Weitere Informationen im Internet unter www.braunschweig.de/spohr oder unter der Telefonnummer 470-4869.


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