Land ändert Impfstrategie: Es werden weniger Dosen zurückgehalten

Die aufgrund des Wetters ausgefallenen Lieferungen mit Impfstoff sollen noch in dieser Woche nachgeholt werden.

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Symbolbild | Foto: Rudolf Karliczek

Hannover. Wochenlang hatte die Niedersächsische Landesregierung fast dogmatisch gepredigt, wie wichtig es sei, 50 Prozent der Impfdosen zurückzuhalten, um für alle Erstgeimpften auch die Zweitimpfung zu sichern. Doch nun hat man offenbar seine Meinung geändert. Künftig wolle man nur noch ein Drittel der Impfdosen zurückhalten. Das gab Heiger Scholz, Leiter des Corona-Krisenstabes, am heutigen Dienstag im Rahmen einer Pressekonferenz bekannt.


Der Grund sei, dass man den Eindruck habe, dass die Lieferungen des Impfherstellers Biontech-Pfizer verlässlicher eingeschätzt werden könnten. Das gelte nicht für den Hersteller Moderna. Hier würden weiterhin 50 Prozent der Dosen zurückgehalten, da die Liefermengen insgesamt deutlich geringer seien. Vom Impfstoff AstraZeneca würden gar keine Dosen zurückgehalten, da man hier bei der Zweitimpfung einen Spielraum von vier bis zwölf Wochen habe.

Ausgefallene Lieferungen werden zeitnah nachgeholt


Die aufgrund der Wetterlage ausgesetzten Impflieferungen am Montag und heutigen Dienstag würden in jedem Fall noch in dieser Woche nachgeholt, versicherte Scholz. Es zeichne sich ab, dass die Lieferungen schon am morgigen Mittwoch fortgesetzt würden. Man habe in Absprache mit der Polizei und dem Logistikunternehmen beschlossen, dass in den letzten beiden Tagen das Risiko zu groß gewesen sei, dass ein Transport auf der Autobahn im Stau stecken bleibe oder gar verunfalle.


Heiger Scholz wies auch auf die Änderung der Impfverordnung des Bundes vom gestrigen Montag hin. Diese sei vor allem deshalb nötig geworden, da der Impfstoff AstraZeneca derzeit nur für Personen zugelassen ist, die unter 65 Jahre alt sind. Außerdem wurden Betroffene einiger Krankheiten wie Leberzirrhose, starke Diabetes oder Fettleibigkeit in die Priorität 2 hochgezogen. Auch soll es die Möglichkeit geben, bei einigen Erkrankungen besondere Einzelfälle bevorzugt zu impfen. Die Details hierzu seien aber noch nicht geklärt.



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