Markurth bei Kundgebung: "Wahlkampf dürfte ruhig bald vorbei sein"

von Christina Balder




Braunschweig. Gabriel war krank. Mit der Generalsekretärin Yasmin Fahimi haben die Sozialdemokraten auf dem Kohlmarkt am Freitagnachmittag trotzdem noch Bundesprominenz organisiert, die dem Wahlkampf auf den letzten Metern noch Gewicht verleihen sollte. Die Politikerin sprach vor allem über Europapolitik, der Oberbürgermeisterkandidat Ulrich Markurth konzentrierte sich in seiner Rede auf Kommunalpolitisches. 



Fahimi wetterte gegen die Mitbewerber von der CDU und warb für ein friedliches, weltoffenes Europa. Sie sagte, sie könne verstehen, dass manche Menschen Europa mit Skepsis begegneten. "Manche sind es Leid, dass Vermögende und Großunternehmen sich ihrer Verantwortung entziehen, dass zunehmend Wettbewerb zählt statt fairer Löhne und dass wir zwar marode Banken retten, aber nichts gegen die Jugendarbeitslosigkeit tun", sagte Fahimi. Man müsse darum die Idee von Europa immer wieder neu mit Leben füllen.

Die SPD wolle in Europa "die Banken endlich an die Leine legen", einen europäischen Pakt für Mindestlöhne erreichen und sich für eine europäische Datenschutzverordnung einsetzen.

Zuwanderung sei für Deutschland kein Nachteil, sondern das, was das Land brauche. Ein weltoffenes, tolerantes Europa und ein wirtschaftlich erfolgreiches Europa seien zwei Dinge, die einander nicht ausschlössen, sondern zusammengehörten.



Für Ulrich Markurth dürfte der Wahlkampf ruhig bald vorbei sein. "Das ist nicht nur die reine Freude", gab er zu. Er sprach noch einmal ein paar seiner Kernprogrammpunkte an, etwa sozialen Wohnungsbau, Investitionen in frühkindliche Bildung, um allen die gleichen Startchancen zu geben ,und die Energiewende. Gleichzeitig betonte er aber auch: "Ich kandidiere nicht für den Parteivorsitz, sondern als Oberbürgermeister. Das ist man, wenn man für alle Bürger dieser Stadt ein offenes Ohr hat."

Wenn am Sonntag keiner der OB-Kandidaten die absolute Mehrheit erreicht, müssen die beiden stärksten Kandidaten drei Wochen später zur Stichwahl antreten.


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