Wie viel Wohnraum braucht Braunschweig denn nun?

von Robert Braumann


| Foto: Sina Rühland



Braunschweig. Eine Studie der N-Bank geht davon aus, dass in der Löwenstadt bis zum Jahr 2035 rund 9.000 neue Wohneinheiten entstehen sollten. Der Rat der Stadt war bisher der Studie des Gewos-Instituts gefolgt, die bis 2020 von 4.440 "Plätzen" ausgeht. Die CDU hat auf diese Studie mit einem Antrag reagiert und möchte, dass die Verwaltung die aus dem Jahr 2013 stammende Wohnungsbedarfsprognose für Braunschweig aktualisieren lässt und schnellstmöglich dem Rat über seine Ausschüsse zuleitet. Der Prognosezeitraum soll dazu bis in das Jahr 2035 erweitert werden. Das können SPD und Grüne überhaupt nicht nachvollziehen.

In der N-Bank Studie wird bis zum Jahr 2035 ein zusätzlicher Bedarf an 3.500 Eigenheimen und 5.500 Geschosswohnungen prognostiziert. "Sollten sich dabei die Zahlen der NBank bestätigen, ist - wie von uns bereits beantragt - neben dem wichtigen Engagement bei der Errichtung von Geschosswohnungsbau ein stärkerer Fokus auf die Schaffung von Eigenheimen zu richten, um den vorhandenen Bedarf sachgerecht zu decken. Die Erstellung der Gewos-Studie in 2013 wurde seinerzeit bekanntermaßen von der NiWo beauftragt und bezahlt, da die Erkenntnisse aus dem Bericht vor allem für unser städtisches Wohnungsbauunternehmen von großem Interesse sind. Eine analoge Handhabung bei der nun beantragten Aktualisierung, ggf. unter Einbezug der Braunschweiger Baugenossenschaft und der Wiederaufbau, bietet sich daher an", so die CDU in ihrem Antrag.

Große Skepsis


Grüne und SPD sehen das Ganze völlig anders. Sie haben mit einem Änderungsantrag reagiert. Die Verwaltung wird gebeten, das im März einstimmig beschlossene und auf der Wohnungsbedarfsprognose ("Gewos-Gutachten") von 2013 fußende Wohnraumversorgungskonzept zur Realisierung von rund 5000 Wohnungen bis 2020 konsequent und wie geplant zeitnah umzusetzen." Zum einen würde die Studie der N-Bank länger gehen und nur aufzeigen, dass es auch nach 2020 noch einen gesteigerten Wohnbedarf gäbe, dazu müsse man die aktuelle Studie der N-Bank auch mit einem großen Maß an Skepsis betrachten, so Grüne und SPD. Denn bereits im Jahr 2008 hätte die N-Bank eine ähnliche Studie durch das Niedersächsische Institut für Wirtschaftsforschung (NIW) erstellen lassen. Dort wird für den Prognosezeitraum bis 2025 von keinem Wohneinheitenneubedarf für Braunschweig ausgegangen, mit einem leichten Wohnraumübergang.
Die Prognose aus dem Jahre 2008 sei vor dem Hintergrund der mittlerweile eingetretenen Situation in Braunschweig daher als eindeutig falsch zu bezeichnen, so Grüne und SPD. Daher wolle man auch die neue Studie mit einem großen Maß an Skepsis entgegentreten. Im Antrag heißt es: "Stattdessen scheint es geboten, den Markt in Braunschweig aufmerksam zu beobachten und schnell und angemessen zu reagieren und gegebenenfalls situativ nachzusteuern. Dieses Vorgehen wird hiermit von der Verwaltung und der städtischen NiWo sowie den anderen Wohnungsbaugesellschaften der Stadt erbeten und gewünscht."


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