Wieder Sorgen um das Gelände von Eckert und Ziegler

von Christina Balder




Braunschweig. Buchler ist nicht Eckert und Ziegler. Das Chinin produzierende Unternehmen liegt aber auf dem gleichen Grundstück wie die Firma, die einerseits Medizinprodukte mit radioaktiven Stoffen herstellt und andererseits radioaktiven Abfall für die Endlagerung konditioniert (BraunschweigHeute.de berichtete). Seit eineinhalb Jahren besteht eine Veränderungssperre für das Gelände, durch die Eckert und Ziegler seine Baupläne nicht umsetzen darf. Der Planungs- und Umweltausschuss hat nun in seiner jüngsten Sitzung einer Vorlage zugestimmt, die eine Ausnahme von dieser Veränderungssperre zulässt - für die Chininproduktion von Buchler. Der Verwaltungsausschuss muss das am Mittwoch ebenfalls absegnen.

Die Bürgerinitiative Strahlenschutz (BISS) ist alarmiert. Ihre Mitglieder sorgen sich vor allem wegen der Strahlungswerte, die von Eckert und Ziegler ausgehen. In einer Pressemitteilung schreibt die Initiative, es würden nun "richtungsweisende Entscheidungen vorbereitet, die ein dauerhaftes Industriegebiet und eine drohende Atommülldrehscheibe in Braunschweig inmitten von Wohnbebauung, Schulen, Krippe, KiTas und Jugendzentrum immer wahrscheinlicher werden lassen."

Denn eine Ausnahme für Firma Buchler, die - bei Zustimmung durch den Verwaltungsausschuss - beim Gewerbeaufsichtsamt eine zeitliche Ausweitung ihrer Chininproduktion beantragen kann, könne sich auch auf Eckert und Ziegler ausweiten, fürchtet die Initiative. Reinhard Manlik (CDU) ist stellvertretender Vorsitzender des Planungsausschusses und winkt ab: "Es gibt keine Gleichbehandlung von Buchler und Eckert und Ziegler", sagt er. "Das sind zwei völlig unterschiedliche Betriebe, die miteinander herzlich wenig zu tun haben."

Im Falle Buchler habe man gar keine andere Möglichkeit, als einer Ausnahme von der Veränderungssperre zuzustimmen. "Es gibt ein Recht auf Genehmigung - auch nach Ansicht unserer Anwälte gibt es gar keine andere Lösung." Eckert und Ziegler unterliege aber der Strahlenschutzverordnung - da gelten andere Regeln. Zwar bezieht sich die Sperre auf das ganze Gelände, aber wegen Eckert und Ziegler. "Und bei dem Bauplan ist dummerweise Buchler mit dabei."

Für Eckert und Ziegler laufe zurzeit ein Gutachten, ob von dem Betrieb eine Gefahr ausgeht. Solange das nicht abgeschlossen ist, gilt die Sperre für den Betrieb.


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