Seilwinde für Christoph 30: Oesterhelweg enttäuscht über Antwort der Landesregierung

"Es ist billig, so zu antworten", so der CDU-Landtagsabgeordnete Frank Oesterhelweg.

Der Christoph 30.
Der Christoph 30. | Foto: Anke Donner)

Wolfenbüttel. Nachdem der Landtagsabgeordnete Frank Oesterhelweg (CDU) zusammen mit seinen Parteikollegen eine Kleine Anfrage mit dem Titel "Eine Rettungswinde für Christoph 30 - ist eine Bedarfsanalyse vorgesehen?" an die Landesregierung gestellt hat (regionalHeute.de berichtete), ist nun die Antwort auf diese erschienen, die der Redaktion von regionalHeute.de vorliegt. Im Gespräch mit regionalHeute.de äußert der CDU-Landtagsabgeordnete nun seine Enttäuschung und seinen Unmut über diese "spärliche" Antwort.


Bei der Vorbemerkung fühle er sich "veräppelt". In dieser heißt es: "Der Landesregierung liegen bisher keine Erkenntnisse zum Bedarf einer Windenausstattung beim Hubschrauber "Christoph 30“ vor". Für Oesterhelweg ein Unding, da die Berichterstattung von regionalHeute.de ausreiche, um deutlich zu machen, dass es einen Bedarf gebe (regionalHeute.de berichtete). "Hier wurde auf die Situation im Harz und auf die Stimmen hingewiesen", so der CDU-Abgeordnete. In der Kleinen Anfrage wurde explizit die Berichterstattung unserer Onlinezeitung zum Thema erwähnt und zitiert (regionalHeute.de berichtete).


Gerade vor dem Hintergrund der Flutkatastrophe im vergangenen Sommer oder dem Unfall in Goslar, bei dem ein Kletterer abgestürzt war und dessen Rettung mit einer Seilwinde schneller vonstattengegangen wäre (regionalHeute.de berichtete), sei es für Oesterhelweg unverständlich, dass die Landesregierung sehr bürokratisch reagiere, da hier eine offizielle Stellungnahme Dritter erwartet werde: "Ich würde von einem Innenministerium erwarten, dass man sich nach den Ereignissen und Bildern einen Kopf macht. Jetzt fragen ein paar Abgeordnete und dann bekommt man so eine Antwort", erklärt Oesterhelweg sichtlich enttäuscht.

"Die sollen vernünftig arbeiten"


Frank Oesterhelweg, CDU.
Frank Oesterhelweg, CDU. Foto: Thomas Stödter


Ferner liest sich die Antwort beinahe so wie die Antwort aus dem Jahre 2016, in der es ebenfalls hieß, dass die Landesregierung in Kontakt mit den Trägern stehe, dass die Rettung per Seilwinde nicht schneller, aber dafür gefährlicher sei und dass die, mit der Anschaffung verbundenen, Kosten hoch wären (regionalHeute.de berichtete). "Ich bin damit mehr als unzufrieden. Es ist billig, so zu antworten und es juckt mich nicht, ob es eine von uns getragene Regierung ist oder nicht. Die sollen vernünftig arbeiten", so Oesterhelweg weiter. Der nächste Schritt sei jetzt, sich in der Fraktion weiter zu beraten. Man wolle Gespräche mit Beteiligten führen und Anfragen an Rettungsträgern und Kommunalverwaltungen in der Harzregion schreiben, um auch offizielle Rückmeldungen vorweisen zu können. Ein Besuch des Christoph 30 sei, sofern es die Lage zulässt, auch angedacht.


Oesterhelweg wolle am Thema weiter dran bleiben und wäre auch zufrieden, wenn ein anderer Hubschrauber in der Region mit einer Seilwinde ausgestattet werden würde. Auch auf die nächste Bedarfsplanung werde gehofft, die, laut der Antwort der Landesregierung, in regelmäßigen Abständen, letztmalig im Jahr 2017, und voraussichtlich erneut in den kommenden zwei Jahren vorgenommen werde. Oesterhelweg wolle zudem den Kostenpunkt und auch die Notwendigkeit eines zusätzlichen Besatzungsmitglieds hinterfragen. "Ich kann mir vorstellen, dass die Anfrage deshalb abgetan wird, weil die Seilwinde von einigen Mitarbeitern als kostenintensiv angesehen wird", hält Oesterhelweg abschließend fest.

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29. Oktober 2021: Seilwinde für Christoph 30 wäre technisch machbar
27. Oktober 2021: Seilwinde für "Christoph 30": Oesterhelweg hakt nach.
18. Oktober 2021: Abgestürzter Kletterer: Rettung mit Seilwinde hätte Zeit und Leid gespart.
06. Oktober 2021: Christoph 30: Harz-Retter befürworten eine Seilwinde am Hubschrauber.
24. September 2021: "Christoph 30": Kommt die Seilwinde für den Rettungshubschrauber?.
25. Februar 2021: Christoph 30: Mehr als 1.300 Mal hob der Gelbe Engel ab.
25. Januar 2019: 1.453 Einsätze für die Rettungsflieger von Christoph 30.
10. Oktober 2017: Erhalt von Christoph 30 - Ein Stück Demokratiegeschichte.
08. August 2016: Rettung aus der Luft: Ein Besuch bei Christoph 30.
14. Juli 2016: Seilwinde für Christoph 30 - Entscheidung steht noch aus.
25. Oktober 2015: Eine Seilwinde für Rettungshubschrauber Christoph 30?


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