Feuerwehr Flugdienst: Ministerium lässt Cessna noch nicht abheben

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Seit Wochen herrscht Trockenheit und Hitze. Die Wald- und Flächenbrandgefahr ist nach wie vor hoch. Erkundungsflüge des Feuerwehr Flugdienstes finden derzeit nicht statt. Fotos: Pflugradt/Archiv
Seit Wochen herrscht Trockenheit und Hitze. Die Wald- und Flächenbrandgefahr ist nach wie vor hoch. Erkundungsflüge des Feuerwehr Flugdienstes finden derzeit nicht statt. Fotos: Pflugradt/Archiv | Foto: Pflugradt

Region. Kürzlich berichteten wir auf regionalHeute.de über den Feuerwehr Flugdienst. Der Flieger, eine Cessna C206, steht in Hildesheim und wird beispielsweise für Erkundungsflüge bei hoher Waldbrandgefahr eingesetzt. Doch noch hat die oberste Dienstbehörde, das Innenministerium, noch keine Erkundungsflüge angeordnet.


Derzeit besteht in vielen Teilen Niedersachsens eine erhöhte Waldbrandgefahr, derGefahrenindex für Wald-, Grasbrand liegt in unserer Region bei Stufe 3, teilweise sogar bei 4. Bei solchen potentiellen Gefahrenlagen kann bei Bedarf der Feuerwehr Flugdienst angefordert werden, um Gefahrenbereiche zu erkunden. So können entstehende Waldbrände frühzeitig entdeckt und gelöscht werden. "Wir können keine Brände vermeiden, aber wir können dafür sorgen, dass sie frühzeitig erkannt werden und die Kräfte am Boden unterstützen", so Rainer Pflugradt, Leiter des Luftstützpunktes Hildesheim.

In diesem Jahr wurde die Unterstützung des Feuerwehr Flugdienstes schon achtmal angefordert. Allerdings bisher noch nicht, um Wälder aufgrund der erhöhten Waldbrandgefahr zu erkunden. „Derzeit gibt es zwar viele Flächenbrände, aber weniger Waldbrände. Wir sind nur bei Waldbränden oder Flächenbränden, die auf Waldgebiete überzugreifen drohen, gefragt. Aber wir sind im Standby“, erklärt Rainer Pflugradt in einem früheren Gespräch mit unserer Online-Tageszeitung.

Flächenbrände beschäftigen Feuerwehren


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Die Feuerwehren kämpfen gegen Flächenbrände. Foto: aktuell24 (BM)



Und auch jetzt, wo in der gesamten Region täglich mehrere Felder in Flammen stehen und auch aus dem Harz bereits die Meldung von kleinen Waldbränden kommen, heben die Maschinen nicht ab.regionalHeute.de hat beim Niedersächsischen Innenministerium nachgefragt, warum die Erkundungsflieger während der derzeitigen Hitze- und Trockenperiode noch nicht abgehoben sind. Ein Sprecher des Ministeriums erklärt, dass der Feuerwehr-Flugdienst im Frühjahr diesen Jahres bereits mehrfach angefordert und eingesetzt wurde.Für die Erkundung von beginnenden Waldbränden derzeit jedoch laut Pflugradt nicht. Nur Ende Mai sind die Maschinen für mehrere Tage in die Luft gegangen, weil aufgrund der Hitze eine erhöhte Waldbrandgefahr bestand.

Enger Austausch mit den Behörden vor Ort


Zwar habe es bereits Anfragen von Leitstellen gegeben, bisher wurden die Maschinen in den vergangenen Wochen jedoch nicht angefordert, bestätigt auch das Ministerium. "Mit Blick auf die seit einigen Wochen bestehenden und weiterhin absehbaren Witterungsverhältnisse und der infolgedessen vermutlich weiter andauernden Waldbrandgefahr sind die zuständigen Behörden auf Grundlage der bestehenden Routinen und geltenden Erlasslage gebeten worden, im stetigen Kontakt mit den Leitstellen der Kreise und den betroffenen Stellen und Kräften vor Ort die Witterungs- und Gefährdungslage sehr aufmerksam im Blick zu behalten und erforderlichenfalls auch kurzfristig und punktuell Flüge anzuordnen. Die Feuerwehren vor Ort können den Feuerwehr-Flugdienst darüber hinaus als Führungsunterstützung über ihre Leitstellen anfordern. Solche Anfragen über die Leitstellen gab es bereits. Da die Besatzung des Feuerwehr-Flugdienstes zu einem überwiegenden Teil aus ehrenamtlichen Helfern besteht, können jedoch ein bis zwei Stunden vergehen bis das Flugzeug am Einsatzort eintrifft", erklärtMatthias Eichler, Pressesprecher beim Niedersächsischen Ministerium für Inneres und Sport.

Wann hebt der Feuerwehr Flugdienst ab?


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Ein erkannter Waldbrand in der Entstehungsphase aus dem Flugzeug heraus. Foto: Anke Donner



Wann die Cessnas in Hildesheim und Lüneburg fliegen, wird am Endealso das Innenministerium entscheiden. Angefordert werden die roten Flieger jedoch über das Amt für Brand- und Katastrophenschutz der Polizeidirektion Lüneburg. Sollte eine Unterstützung der Bodeneinheiten der Feuerwehr erforderlich sein, kann die zuständige Leitstelle ihr Hilfegesuch an die Polizeidirektion stellen, die den Einsatz nach der Freigabe gegebenenfalls koordiniert.

Lage nicht dramatisch genug?


Damit der Feuerwehr Flugdienst eingesetzt wird, müssen bestimmte Kriterien erfüllt werden. "Die Waldbrandvorsorge gehört zum Aufgabenbereich der Waldbehörden, die Brandbekämpfung zu den Aufgaben der Feuerwehren nach dem Niedersächsischen Brandschutzgesetz. Für die Vorsorge in der waldbrandgefährdeten Region des ostniedersächsischen Tieflandes (Lüneburger Heide) steht ein hochauflösendes, digitales Kamerasystem zur Verfügung. Die bestehenden 17 Standorte mit insgesamt 20 Kameras stellen eine flächendeckende Überwachung - etwa 400.000 Hektar Wald - aus der Waldbrandzentrale in der kooperativen Leitstelle Lüneburg heraus sicher. In einer Waldbrandsaison können zudem Überwachungsflüge im Rahmen der Waldbrandvorsorge durchgeführt werden, sofern dies bei sehr hoher Waldbrandgefahr nach Abstimmung mit den betroffenen Landkreisen erforderlich ist. Die Lagebeurteilung erfolgt durch das Amt für Brand- und Katastrophenschutz der Polizeidirektion Lüneburg. Von einer sehr hohen Waldbrandgefahr kann ausgegangen werden, wenn der Waldbrand-Gefahrenindex (WBI) für das betroffene Gebiet die Gefährdungsstufe 5 ausweist und dies über einen längeren Zeitraum prognostiziert wird", so Eichler.

Entscheidung fällt kurzfrsitig


In manchen Teilen Niedersachsens ist laut Deutschem Wetterdienst aktuell die höchste Stufe (5) bereits erreicht. Auch für die kommenden Tage soll die Stufe 5 gelten. Laut Pflugradt zeigten am heutigen Freitag fünf der neun für die Hildesheimer Flieger zuständigen Messstationen Warnstufe 5 an. Bis vor einigen Tagen lag die Warnstufe noch bei 4 oder drunter, so Pflugradt.

Das Ministerium erklärt auf nochmalige Nachfrage, dass das Amt für Brand- und Katastrophenschutz in Lüneburg in enger Abstimmung mit den Forsten stehe. "Die Entscheidung über die Notwendigkeit für den Einsatz des Feuerwehr-Flugdienstes erfolgt oft kurzfristig, so dass eine Prognose zum Einsatz in der kommenden Woche zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht möglich ist. Tiefe Temperaturen in der Nacht und eine Taubildung in den Morgenstunden entspannen die Situation in den Wäldern derzeit noch", teilt die Pressestelle mit.

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