Försterling: „Wir brauchen ein Konzept für alle Schulen und keine Schnellschüsse“


| Foto: Anke Donner



Wolfenbüttel. Im Landkreis Wolfenbüttel wird aktuell über die Einrichtung einer gymnasialen Oberstufe an der IGS Wallstraße diskutiert. Aus Sicht des FDP-Kreistagsabgeordneten Björn Försterling ist diese Diskussion allerdings zu kurz gegriffen. Aus seiner Sicht benötigt man für den Landkreis Wolfenbüttel ein Gesamtkonzept und keine Insellösungen.

„Wir haben schon viele Jahre eine Schulentwicklungsplanung für den Landkreis Wolfenbüttel gefordert. Nur ein solches Konzept kann gewährleisten, dass wir unsere Schulen angesichts des demografischen Wandels zukunftsfähig aufstellen. Es werden nicht mehr Schüler werden, sondern weniger, darauf müssen wir Antworten geben“, so Björn Försterling. Der Antrag der SPD-Kreistagsfraktion konterkariere die Arbeit der Arbeitsgruppe Schulentwicklung im Landkreis und stelle in Frage, „ob die SPD an einem gemeinsamen Schulkonzept für die Zukunft wirklich interessiert ist“. Anstatt die Ergebnisse abzuwarten und insgesamt vorzustellen, presche nunmehr eine Fraktion vor. „Das ist nicht im Sinne der Sache“, so Försterling.

Grundsätzlich habe Försterling keine Probleme mit der Einrichtung einer gymnasialen Oberstufe an der IGS Wallstraße, „sofern die Schülerzahlen von mindestens 54 Schülern pro Jahrgang es dann hergeben“. Allerdings müsse man zugleich die Fragen beantworten, welche Auswirkungen es möglicherweise auf das berufliche Gymnasium der Carl-Gotthard-Langhans-Schule geben könnte. Auch hier braucht man genügend Schüler. „Schließlich muss man dann auch sagen, ob es auch an der IGS Ravensberger Straße eine gymnasiale Oberstufe geben soll. Dann hätten wir sechs gymnasiale Oberstufen in der Stadt Wolfenbüttel. Man braucht kein Prophet zu sein um zu wissen, dass die Schülerzahlen das nicht hergeben“, so der FDP-Kreistagsabgeordnete.

Försterling, der zugleich auch FDP-Landtagsabgeordneter und bildungspolitischer Sprecher der FDP-Landtagsfraktion ist, gibt auch noch zu bedenken, dass es weitere offene Fragen auf Ebene der Landespolitik gibt, deren Antworten mit einbezogen werden müssten. „Bisher ist noch gar nicht klar, ob Rot-Grün die Förderschulen Lernen und Sprache tatsächlich komplett auslaufen lässt. Es gibt hierzu noch keinen Gesetzesentwurf und die Absichtserklärungen hierzu werden seit Monaten verändert und verschoben“, so der FDP-Abgeordnete. Daher sei noch gar nicht abzusehen, ob das Gebäude der Förderschule Am Teichgarten überhaupt genügend Kapazitäten bieten könnte. Zudem müsse es definitiv umgebaut werden, allein schon wegen der Fachräume. Hier seien zunächst auch einmal die Kosten darzustellen.

„Insgesamt zeigt sich, dass noch viele Fragen offen sind und wir ein Gesamtkonzept erarbeiten und in der Öffentlichkeit diskutieren müssen, bevor jetzt mit Schnellschüssen Insellösungen geschaffen werden“, so der FDP-Politiker abschließend.


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