Nachfolger für Conti gefunden? Verhandlungen gestartet

Stiebel Eltron und Continental starten Verhandlungen über Nutzungsmöglichkeiten am Standort Gifhorn. Stiebel Eltron plant Aufbau einer Edelstahlspeicherproduktion für Wärmepumpen-Heizungsanlagen.

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Archivbild | Foto: Continental Gifhorn

Gifhorn. Stiebel Eltron plant am Continental-Standort Gifhorn den Aufbau einer Edelstahlspeicherproduktion für Wärmepumpen-Heizungsanlagen. In dem Zusammenhang haben Continental und Stiebel Eltron eine Absichtserklärung zur Übernahme von Produktions- und Funktionsflächen unterzeichnet. Die Verhandlungen über Nutzungsmöglichkeiten am Standort Gifhorn werden umgehend aufgenommen. Darüber berichtet die Continental AG in einer Pressemeldung.



Möglichst vielen der dort beschäftigten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mit passender Qualifikation sollen nachhaltige Beschäftigungsperspektiven aufgezeigt werden. Die Vereinbarung ist ein erstes wichtiges Ergebnis der Continental-Initiative „Von Arbeit in Arbeit“. Sie hat zum Ziel, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern über entsprechende Qualifizierungsangebote den nahtlosen Übergang in eine neue Beschäftigung zu ermöglichen – intern oder auch außerhalb des Unternehmens. Dazu ist Continental mit mehreren Unternehmen aktuell im Gespräch.

Fertigungskapazitäten massiv ausbauen


Stiebel Eltron gehört zu den führenden Unternehmen auf dem Markt der erneuerbaren Energien sowie der Wärme- und Haustechnik. „Vor dem Hintergrund des starken Wachstums unseres Unternehmens, getrieben vor allem durch die Nachfrage nach umweltfreundlichen Wärmepumpen-Heizungen, bauen wir unsere Fertigungskapazitäten massiv aus. Daher würden wir uns sehr freuen, wenn wir eine Lösung fänden, die Fertigung von Speichern für Wärmepumpen-Innenteile zukünftig am Standort Gifhorn mit kompetenten Beschäftigten realisieren zu können“, erklärte Dr. Kai Schiefelbein, Geschäftsführer von Stiebel Eltron.

„Es ist nach wie vor unsere feste Absicht, möglichst viele unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Arbeit in Arbeit zu bringen“, sagte Dr. Ariane Reinhart, Continental-Vorständin für Personal und Nachhaltigkeit. „Die Gespräche mit Stiebel Eltron sind ein wichtiger Schritt und es freut mich sehr, dass wir unseren Beschäftigten in Gifhorn bereits jetzt erste mögliche Zukunftsperspektiven aufzeigen können.“

Möglichkeit zur Weiterbildung


Damit die Beschäftigten den Anforderungen einer potenziellen Arbeit bei Stiebel Eltron entsprechen, wird Continental ihnen im unternehmenseigenen Weiterbildungsinstitut für Technologie und Transformation (CITT) umfangreiche Möglichkeiten zur Qualifizierung anbieten. Das Continental-Institut wurde 2019 gegründet. Bis Ende 2022 wurden dort mehr als 8.500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer für andere Tätigkeiten auf dem internen und externen Arbeitsmarkt qualifiziert.

„Die Absichtserklärung ist ein wichtiges Signal. Sie sorgt für mehr Vertrauen in das Vorgehen des Arbeitgebers. Die Kolleginnen und Kollegen bekommen so nach und nach mehr Zuversicht, dass es in Gifhorn wie angekündigt die Perspektive von Arbeit in Arbeit gibt“, sagte der Gifhorner Betriebsratsvorsitzende Athanasios Kokotos. „Nun müssen aus Absichtserklärungen bindende Verträge erarbeitet werden. Wir unterstützen dabei, wo wir können“, ergänzte sein Stellvertreter Orhan Özen.

Nicht wettbewerbsfähig


Continental hatte am 7. Juli 2023 bekannt gegeben, ihre Geschäftsaktivitäten im Werk Gifhorn bis Ende 2027 schrittweise einzustellen. Diese Maßnahme erfolgt vor dem Hintergrund des stark gestiegenen Kostendrucks in der Automobilindustrie, der rückläufigen Automobilmärkte sowie der hohen und im internationalen Vergleich nicht wettbewerbsfähigen Kostenstruktur vor Ort.


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