Sozialticket: Günstigere ÖPNV-Preise sollen her

von Nick Wenkel


In Wolfenbüttel gibt es das Sozialticket seit diesem Jahr. Bald auch in Gifhorn? Foto: Anke Donner
In Wolfenbüttel gibt es das Sozialticket seit diesem Jahr. Bald auch in Gifhorn? Foto: Anke Donner | Foto: Anke Donner

Isenbüttel. Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen startet einen neuen Versuch, um günstigere Preise für den ÖPNV zu erreichen. Darüber informiert die Partei in ihrer Pressemitteilung.


Frank Warnecke, verkehrspolitischer Sprecher der Fraktion: „Der ÖPNV im Landkreis Gifhorn hat sich in den letzten Jahren stetig verbessert, natürlich gibt es noch Optimierungsbedarf, so die Verknüpfung der Verkehrsmittel zum Beispiel durch direkte Umsteigemöglichkeiten vom Bus zu Bahn oder eine Verstärkung der Verkehre durch regional passgenaue flexible Verkehre auch in den verkehrsschwachen Zeiten. Jetzt wollen wir als Fraktion die Preisgestaltung mit zwei Anträgen an den Kreistag verbessern, es geht zum einen um die Einführung eines Sozialtickets, zum anderen um die Einführung eines Schülertickets, das auch an den Wochenenden und in den Ferien gilt.“

Vergleich zu Wolfenbüttel


Die sozialpolitische Sprecherin der Fraktion, Nicole Wockenfuß, weist auf andere Gebietseinheiten im Regionalverband Braunschweig hin: „Ich kann nicht verstehen, warum der Kreistag Gifhorn bei unserem ersten Antrag die Schaffung eines Sozialtickets abgelehnt hat. Gerade zum 1. August 2018 hat der Landkreis Wolfenbüttel ein solches Ticket mit großer Mehrheit eingeführt (regionalHeute.de berichtete), in Wolfsburg und Braunschweig gibt es ein solches Ticket für Menschen mit geringem Einkommen schon lange in Verbindung mit anderen Vergünstigungen. Eine einfache Fahrt von Wittingen oder Brome nach Gifhorn kostet 5,50 Euro, von Isenbüttel oder Triangel nach Gifhorn müssen vier Euro für die Einzelfahrt gezahlt werden. Wie soll das jemand mit geringem Einkommen bezahlen können?“

Ein neuer Versuch


Im Schulausschuss soll daher ein erneuter Versuch für günstige Schülertickets gestartet werden. Klaus Rautenbach erläutert: „Nach der Ablehnung durch die Kreistagsmehrheit beim letzten Mal haben wir jetzt den Antrag etwas angepasst, die Schülerinnen und Schüler sollen einen Eigenanteil zahlen, der abhängig davon ist, ob man ohnehin Anspruch auf unentgeltliche Schülerbeförderung hat oder nicht. Zielrichtung ist es weiterhin, dass Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit haben, auch in den Schulferien und am Wochenende das Ticket zu nutzen. Auch das gibt es seit vielen Jahren bereits zum Beispiel in NRW und Hessen und auch die Koalitionsvereinbarung zwischen CDU und SPD in Niedersachsen sieht genau ein solches Ticket vor. Außerdem haben aktuell die Fraktionen der SPD und der Grünen in der Stadt Braunschweig einen solchen Antrag gestellt. Hier sollten wir in einem Flächenlandkreis Niedersachsen auch einen ersten Schritt tun, um die Mobilität von Kindern und Jugendlichen zu verbessern.“


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