Ärger um Vienenburger Spielplatz: Plante die Stadt ohne Kinder?

Ein Leser warf der Stadt Goslar vor: "Ihr habt die Kinder nicht nur über-, sondern auch hintergangen!"

von


Symbolbild.
Symbolbild. | Foto: Pixabay

Vienenburg. Auf dem Spielplatz Saarstraße in Vienenburg stand nach der Fusion von Vienenburg und Goslar lange Zeit nur eine kleine Ballspielfläche zur Verfügung. Am vergangenen Donnerstag wurde der Spielplatz für rund 65.000 Euro komplett neugestaltet und offiziell eröffnet (regionalHeute.de berichtete). Diese doch eher unscheinbare, sogar positive Meldung, sorgte indessen bei einem unserer Leser für Ärger. Er warf der Stadt Goslar vor, nicht auf die Wünsche der hiesigen Kinder eingegangen zu sein, obwohl dies versprochen war, und stattdessen auf eine Erwachsene gesetzt zu haben. regionalHeute.de hat bei der Stadt nachgefragt.



Wie die Stadt berichtete, konnten sich Vienenburger Kinder bei der Auswahl der Spielgeräte beteiligen. Für die Planungen war dann Landschaftsarchitektin Hatice Albayrak aus Salzgitter verantwortlich. Doch genau dieses Vorgehen kritisiert der Leser und unterstelle der Stadt, dass die Kinder nicht Chance auf Teilhabe gehabt hätten: "Mein Kind und noch ein weiteres Kind haben mit unserem Jugendclub und jemandem von der Stadt diesen Spielplatz geplant, aber wie ich gerade lesen muss, wurden die Wünsche unserer Kinder weder umgesetzt, noch respektiert oder gar über die Änderungen in Kenntnis gesetzt. Stattdessen hat das irgendeine erwachsene Frau aus Salzgitter gemacht, die eben nun mal kein Kind ist! Ebenfalls sollten die Kinder die Gelegenheit bekommen, um sich vor dem Stadtrat äußern zu können. Auch das passierte nicht und jetzt wird noch nicht mal Bescheid gegeben, dass der Spielplatz eröffnet wird und fertig ist? Ihr habt die Kinder nicht nur über-, sondern auch hintergangen", schreibt der Leser.

Vier von sieben Wünschen erfüllt


Doch wie die Stadt erklärt, wurden bereits im Oktober 2020 15 Kinder im Grundschulalter aus der näheren Umgebung des Spielplatzes Saarstraße seitens der Stadt Goslar angeschrieben und zu einem Treffen an einem Samstagvormittag auf dem Spielplatz eingeladen. Unter Beteiligung der Jugendpflege sei mit den anwesenden Kindern eine Kinderbeteiligung erfolgt, bei der die Wünsche der Kinder erfragt wurden. Ein Fünftel, also drei, der Kinder folgten der Einladung. 2021 habe dann aufgrund der Pandemie keine persönliche Beteiligung der Kinder im Fachausschuss erfolgen können.

Insgesamt wünschten sich die Kinder eine Seilbahn, Schaukel, Reckstange/Kletterteil, Hängebrücke, einen Sandkasten nebst Sandbagger sowie eine Rutsche. Vier der sieben Wünsche konnten anschließend bei der weiteren Planung berücksichtigt werden und wurden mit dem Climber (Klettern), der Kirta-Schaukel (Schaukeln) und der Reckstrange sowie für kleinere Kinder mit dem Sandkasten und Sandbagger umgesetzt.

Das Landschaftsarchitekturbüro Albayrak übernahm dann die Entwurfs- und Ausführungsplanung auf der Grundlage der vorgegebenen Kinderwünsche und in Abstimmung mit der Verwaltung, wie die Stadt erklärt. Sie merkt abschließend an, dass es ein durchaus übliches Verfahren sei, dass erwachsene Menschen Spielplätze planen und aus Kostengründen könnten auch nicht immer alle Kinderwünsche realisiert werden.


mehr News aus Goslar


Themen zu diesem Artikel


Vienenburg