Goslar. In unserer neuen Reihe zur diesjährigen Kommunalwahl hat regionalHeute.de den Spitzenkandidaten in den einzelnen Wahlbereichen die Möglichkeit gegeben sich vorzustellen. Im Nachfolgenden äußern sich die Spitzenkandidaten aus dem Wahlbereich Bad Harzburg zu verschiedenen Fragen.
Fünf allgemeine Fragen wurden an die Spitzenkandidaten gerichtet, die nicht nur Aufschluss über deren Person geben, sondern auch die persönliche Sicht auf den Wahlbereich widerspiegeln.
Statements der Spitzenkandidaten im Wahlbereich V (Langelsheim / Liebenburg / Lutter am Barenberge):
AfD - Frank Schmidt
Was hat Sie dazu bewogen zu kandidieren?
Als Partei von Bürgern und für Bürger haben wir uns als AfD vor drei Jahren gegründet, um für Demokratie und Rechtsstaatlichkeit einzutreten. Als politische Partei ist es unser Anspruch, an der politischen Willensbildung mitzuwirken. Das können wir nur, wenn wir uns auch „vor Ort“ in den kommunalen Vertretungen einbringen.
Welches Projekt liegt Ihnen besonders am Herzen?
Für mich ist es wichtig, dass Entscheidungen nicht über die Köpfe der Bürger hinweg getroffen werden. Die Bürger müssen an wichtigen, sie betreffenden Entscheidungen beteiligt werden, z.B. durch Volksabstimmungen oder Bürgerbegehren. Zudem sollen Entscheidungen möglichst an der Basis getroffen werden. Deshalb ist es erforderlich, die kommunalen Vertretungen auf der untersten Ebene – z.B. die Ortsräte – zu erhalten und zu stärken.
Warum ist die Kommunalwahl wichtig für die Bürger?
Bei der Kommunalwahl haben die Bürger die Möglichkeit, die Bewerber, die sie zur Wahrnehmung der Aufgaben im Gemeinde- oder Stadtrat für geeignet halten, direkt zu wählen. Im Gegensatz zur reinen „Listenwahl“ über die Zweitstimme bei Landtags- oder Bundestagswahlen, hat der Bürger bei der Kommunalwahl eine wesentlich höhere Einflussmöglichkeit auf die personelle Zusammensetzung der kommunalen Vertretung.
Was macht den Landkreis und Ihren Wahlbereich für Sie besonders?
Die Besonderheit des Landkreises ist die Verschiedenartigkeit der Landschaft, in Norden das hügelige Harzvorland mit seinen schmucken Dörfern und im Süden der Harz mit seinen Bergen und Tälern, den heutigen Weltkulturerbestätten des Harzer Bergbaus, die historischen Stadtkerne in Goslar und im Oberharz. Gerade die historischen Bauten geben Zeugnis von den Leistungen früherer Generationen.
Wo liegen aus ihrer Sicht die Stärken und Schwächen des Landkreises?
Durch die zentrale Lage und die Nähe zu Industriestandorten ist der Landkreis Goslar für diejenigen interessant, die in den Großstädten arbeiten, jedoch das Leben auf dem Lande oder in den kleineren Städten schätzen. Die Nähe zu den Erholungs- und Urlaubsgebieten im Harz ist ebenso als Vorteil zu sehen. Schwächen bestehen in der geringen Wirtschaftskraft im Landkreis, zu wenig Arbeitsplätzen sowie der Schließung oder Umstrukturierung von Betrieben, die zu Arbeitsplatzverlusten führen.
Frank Schmidt, Dipl.-Wirt.-Ing. (FH), Jahrgang 1965, verheiratet, eine erwachsene Tochter
Bündnis90/Die Grünen - Ulrich Heinemann
Was hat Sie bewogen zu kandidieren ?
Ich möchte auf Kreisebene die Ziele der Partei, unter aktiver Einbeziehung der Bürger, umsetzen.
Welches Projekt liegt Ihnen besonders am Herzen?
- Weiterentwicklung der ökologischen Landwirtschaft
- Verbesserung der Gesundheitsversorgung.
Warum ist die Kommunalwahl wichtig für die Bürger?
Die Bürger können vor Ort und unter Kenntnis der Persönlichkeiten der Kandidaten entscheiden wie die politischen Ziele für Sie am besten umgesetzt werden können.
Was macht der Landkreis und Ihren Wahlbereich für Sie besonders?
- Der überwiegend ländliche Raum, in dem ich auch aufgewachsen bin und deshalb diesen Bereich besonders kenne .
- Ich habe einige Zeit in Liebenburg-Dörnten gelebt und habe diese Strukturen besonders schätzen gelernt.
Wo liegen aus Ihrer Sicht die Stärken und Schwächen der Stadt/des Landkreises?
• Die Stärken sind :
o Die Arbeit des Landkreises ist sehr Bürgernah.
o Besondere Schwerpunkte und Stärken, im Vergleich zu anderen Kreises, liegen im Bereich des Pflege-und Adoptivkinderdienstes, des allgemeinen Sozialdienstes.
o Ein nunmehr effektiver und zukunftsorientierter Natur-und Umweltschutz durch die personelle Aufstockung und Neuorganisation der Abteilung
• Schwächen :
o Eingeschränkte Förderung der Wirtschaft
o Umsetzung der UN-Behindertenkonvention
o Kein Einfluss auf die profitorientierte Krankenhauspolitik von Asklepios
Zur Person:
Geboren 04.10.1949 in Rodebach, ( Werra-Meißner-Kreis )
Verheiratet
Berufl. Werdegang
- Landwirtschaftliche Ausbildung, Gehilfenbrief
- Ausbildung zum Krankenpfleger , Goslar
- Fachweiterbildung Anästhesie- Intensivpflege, Goslar
- Studium zur Pflegedienstleitung / Pflegemanagement und Unterricht, Hamburg
- Tätigkeit als stellv. Pflegedienstleitung in Seesen, Schildautalklinik ,
- Tätigkeit als Pflegedienstleitung in Göttingen, Krankenhaus Weende,
- Tätigkeit als Pädagogischer ( Dozent ) Mitarbeiter an der Werner-Schule vom DRK, Göttingen, bis zur Berentung 2002.
Hobbys, Vereine
- Mitarbeit in Pflegeelterngruppen des LK Goslar
- Anglerverband Nds. e.V., stv. Bezirksleiter des Bez. 13 / Harz, Prüfer bei Fischereilehrgängen,
- Stadtteilvereine Oker und Jürgenohl
- Siedlergemeinschaft Sudmerberg
- Boule-Freund Goslar e.V., ( 1. Vors. )
- Verein Nordharzer Sportfischer e.V.
- IG Harzgewässer e.V. ( 2. Vors. )
- Förderverein Waldkindergarten Frankenberg e.V.
- Förderverein Sudmerberger Warte e.V. ( 2.Vors. )
- Mitarbeit im „Ehrenamt Naturschutz“ des LK Goslar
- Projektage- oder Woche an Schulen, Themen: Wasser, Gewässerökologie, Umweltschutz, Angelfischerei
SPD - Horst Brennecke
Was hat Sie dazu bewogen zu kandidieren?
Beim ersten Male (im Jahre 1972) war es der Wunsch möglichst viele Anliegen der jüngeren Gerneration umzusetzen. Und später war und ist es der Zuspruch, den ich bei den vielen Begegnungen mit Menschen erfahren habe.
Welches Projekt liegt Ihnen besonders am Herzen?
Der Landkreis soll auch weiterhin mit einer moderaten Kreisumlage zur Stärkungen der Finanzen der Städte und Gemienden sorgen, ohne seine eigenen Aufgaben, vor allem im bildungsbereich, zu vernachlässigen.
Warum ist die Kommunalwahl wichtig für die Bürger?
In den Räten der Städte und Gemeinden und im Kreistag werden Beschlüsse gefasst, die für jeden Bürger sichtbar sind, z. B. Straßenbau, Erhaltung von Schulen, diverese Gebühren,....
Was macht den Landkreis und Ihren Wahlbereich für Sie besonders?
Der Landkreis Goslar bietet eine landschaftlich wunderschöne Vielfalt. Im Wahlbereich Langelsheim/Liebenburg/Lutter sind es die Gegensätze zwischen einer florierenden Industrie und einem gesunden Mittelstand sowie die landwirtschaftlich geprägte Region. Und nicht zu vergessen: die hervorragend geführten private Klinik in Liebenburg.
Wo liegen die Stärken und Schwächen des Landkreises?
Stärken: Eine insgesamt gute Infrastruktur, sehr gute Bedingungen an der TU in Clausthal-Zellerfeld, ein besser gewordenes Angebot für den Tourismus, günstige Mieten für Wohnungen, relativ geringe Entfernungen zu Braunschweig und Hannover, bürgernahe Verwaltungen,..
Schwächen: Überalterung der Bevölkerung, zu wenig Arbeitsplätze für qualifizierte junge Menschen,
Zur Person: Lehrer i. R. , 72 Jahre, Kreistagsabgeordneter seit 1972, von 1996 bis 1999 ehrenamtlicher Landrat, seit 1999 ehrenamtlicher stellvertretender Landrat
CDU - Bernd Rotzek
Was hat Sie dazu bewogen zu kandidieren?
Wer Probleme lösen will, muss bereit sein aktiv mitzuwirken, nicht nur Kritik üben, sondern anpacken.
Welches Projekt liegt Ihnen besonders am Herzen?
Der Erhalt der Schulstandorte und die optimale Ausstattung der Schulen liegt mir sehr am Herzen. Daneben werde ich mich aber auch um die Sicherung der Arbeitsplätze in Handel, Handwerk, Gewerbe, Industrie und Tourismus einsetzen. Die Verbesserung der Finanzsituation der kreisangehörigen Städte und Gemeinden ist eine Angelegenheit die ich ebenfalls weiterhin verfolgen werde. Ganz wichtig ist mir aber auch eine optimale Krankenhausversorgung im Landkreis Goslar, hier habe ich bereits in der laufenden Periode über einen Antrag im Kreistag das Verfahren eröffnet.
Warum ist die Kommunalwahl wichtig für die Bürger?
Es werden die politischen Vertreter des Wohnortes gewählt. Man trifft die Entscheidung wie sich die Politik vor Ort gestaltet.
Was macht den Landkreis und Ihren Wahlbereich für Sie besonders?
Es ist meine Heimat und die Heimat meiner Familie.
Wo liegen die Stärken und Schwächen des Landkreises?
Die Stärke liegt klar in einem lebenswerten Umfeld. Der Landkreis Goslar hat einen hohen Wohn- und Freizeitwert, es lohnt sich hier zu wohnen. Leider ist der Landkreis Goslar in einem Regionalranking sehr stark abgerutscht und befindet sich jetzt quasi auf einem Absiegsplatz. Das ist sehr gefährlich und schreckt Investoren und auch eventuelle Neubürger ab. Für mich bedeutet es, dass etwas ändern muss, es geht nicht mehr nach dem Prinzip "weiter so", der Landkreis muss für die Bewältigung dieser Strukturprobleme sein Augenmerk auch auf die positive Entwicklung der Kommunen im Landkreis legen.
Bürgerliste im Landkreis Goslar - Karl-Hermann Falkenberg
Was hat Sie dazu bewogen zu kandidieren?
Bereits in der letzten Legislaturperiode hatte mich die Arbeit im Kreistag interessiert; leider ist es als parteiloser "Einzelkämpfer" sehr schwierig, ein Mandat zu erhalten. Die Bürgerliste bietet mir die Möglichkeit, im Kreistag mitzuarbeiten.
Welches Projekt liegt Ihnen besonders am Herzen?
Da ich in meinem Berufsleben beim Land Niedersachsen im Umweltschutz tätig war, möchte ich mich hier einbringen.
Warum ist die Kommunalwahl wichtig für die Bürger?
Die bürger können durch die Kommunalwahl die Geschicke direkt vor ihrer Haustür mit beeinflussen.
Was macht den Landkreis und Ihren Wahlbereich für Sie besonders?
Wo liegen die Stärken und Schwächen des Landkreises?(Zusammen beantwortet)
Ich halte den Landkreis für überschaubar, neben der landschaftlichen Abwechslung gibt es entsprechende Städte und dörfliche Idylle.
Zur Person: Hans-Hermann Falkenberg, Jahrgang 1947, Wohnort Bodenstein, Mitglied im Gemeinderat Wallmoden und im Samtgemeinderat Lutter a. Bbge.
Von der FDP haben wir bisher keine Vorstellung des Spitzenkandidaten in diesem Wahlbereich erhalten.
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