Stadtforst setzt verstärkt auf Laubholz gegen den Klimawandel


Im Stadtwald pflanzt der Stadtforst Goslar vermehrt Laubbäume, um den Folgen des Klimawandels entgegenzuwirken. Foto: Stadt Goslar
Im Stadtwald pflanzt der Stadtforst Goslar vermehrt Laubbäume, um den Folgen des Klimawandels entgegenzuwirken. Foto: Stadt Goslar | Foto: Stadt Goslar

Goslar. Nachdem die Hitze- und Dürreperioden der vergangen zwei Jahre auch in Goslar zu enormen Schäden im Stadtwald geführt haben, investiert die Stadt vermehrt in die Aufforstung mit Laubgehölzen. Damit will sie langfristig das Aufwachsen eines klimaresistenteren Waldes unterstützen. Dies berichtet die Stadt Goslar.


Schon viele Jahre betreibe der Goslarer Stadtforst den Waldumbau hin zu einem Mischwald mit deutlich höheren Laubholzanteilen. Wenngleich absterbende und tote Fichten derzeit als Erstes ins Auge springen: Wer offenen Auges durch den Stadtwald streift, könne den Waldumbau an vielen Stellen beobachten. „Er wird durch die katastrophalen Borkenkäferschäden umso dringlicher“, betont Wolfgang Lebzien, Leiter der Stadtforst.

In der diesjährigen Pflanzperiode werden auf insgesamt rund 24 Hektar Fläche, das entspreche etwa der Größe von 33 Fußballfeldern, neue Bäume gepflanzt – fast 121.000 Bäume und zirka 3.200 Sträucher. 94.200 der Bäume seien Laubbäume wie Buche, Eiche, Bergahorn, Hainbuche und Linde, berichtet Lebzien. „Die restlichen 26.800 zu pflanzenden Bäume sind Douglasien, Weißtannen, Küstentannen und Lärchen, die auf vielen Standorten besser mit den veränderten klimatischen Entwicklungen zurechtkommen sollen als die noch vorherrschende Fichte.“

Verjüngung des Waldes


Es werde aber nicht nur auf den neu entstandenen Kahlflächen aufgeforstet. Zusätzlich erfolge laut Lebzien die Neubepflanzung von Forstkulturen, auf denen hohe Ausfälle durch Trockenheit zu beobachten seien. „Hier erfolgen Pflanzmaßnahmen auf etwa 16 Hektar. Auf diesen Flächen sind teilweise Ausfälle bis über 90 Prozent der Pflanzen zu verzeichnen.“ Hier werden zusätzlich rund 47.000 weitere Laubgehölze nachgepflanzt. Diese Pflanzmaßnahmen seien auch erforderlich, um neue Baumarten in den Wäldern anzusiedeln, die derzeit von Fichten geprägt seien. Gleichzeitig werde im großen Umfang die natürliche Verjüngung des Waldes genutzt, um auf Freiflächen wieder Wald entstehen zu lassen, erläutert der Stadtforst-Leiter. „Hier handelt es sich in erster Linie um Naturverjüngungen aus Fichte und Birke.“ Zusammen mit dem Schutz der Jungpflanzen und einer in Teilen notwendigen Bodenvorbereitung, wendet der Stadtforst für die Pflanzmaßnahmen in diesem Jahr insgesamt 258.600 Euro auf. In Teilen würden die Maßnahmen vom Land Niedersachsen gefördert.


mehr News aus Goslar