"James Bond geht nur auf der Leinwand": Filmfest-Macher glaubt an die Zukunft des Kinos

Es sei ein ganz anderes Erlebnis, einen Film im Kino anzusehen, als zuhause vor dem Computer, so Thorsten Rinke, einer der Verantwortlichen des Internationalen Filmfest Braunschweig.

von und Axel Otto


Thorsten Rinke, Vorstandsvorsitzender des Filmfest-Vereins.
Thorsten Rinke, Vorstandsvorsitzender des Filmfest-Vereins. | Foto: Axel Otto

Braunschweig. Am gestrigen Dienstag stellten die Macher des Internationalen Filmfest Braunschweig das Programm für das diesjährige Festival vor (regionalHeute.de berichtete). Im Rahmen der Pressekonferenz kam auch die Zukunft des Kinos im Allgemeinen zur Sprache. Thorsten Rinke, Vorstandsvorsitzender des Filmfest-Vereins, zeigte sich diesbezüglich zuversichtlich.


Am morgigen Donnerstag läuft mit anderthalbjähriger Verspätung der neue James-Bond-Film an. Viele Kinos haben hierfür gleich mehrere Säle reserviert. Für Thorsten Rinke sei dies ein Beispiel dafür, dass die Filmbranche nicht so stark von den neuen digitalen Möglichkeiten betroffen sei wie etwa die Musikbranche. "Warner und Disney haben es probiert, von der Exklusivität der Kinos Abstand zu nehmen und ihre Filme `Mulan´ und `Black Widow´auf den Streamingdiensten angeboten", berichtet Rinke. Diese hätten feststellen müssen, dass es nicht funktioniert. Mittlerweile würden die Verleiher den Kinomachern wieder garantieren, dass die Filme zuerst in den Kinos und dann auf den Streamingplattformen gezeigt werden. Dies sei der Unterschied zur Musikbranche. Es sei halt ein ganz anderes Erlebnis, einen Film im Kino anzusehen, als zuhause vor dem Computer. "So einen Film wie den neuen James Bond kann man sich nur auf der Leinwand anschauen", betont der Vereinsvorsitzende. MGM soll versucht haben, den Film für 500 Millionen Dollar zu verkaufen. Keine der Streamingplattformen habe ihn haben wollen nach den Erfahrungen von Disney mit "Mulan".

Wurden Szenen nachgedreht?


Thorsten Rinke wünschte sich mehr Filmemacher wie jene des Blockbusters "Tennet". Diese hatten sich im vergangenen Jahr trotz Corona-Pandemie gegen die Verleiher durchgesetzt und den Film auf die Leinwand gebracht. Im Falle des neuen James-Bond-Filmes war dies nicht der Fall. Dies soll gerüchteweise dazu geführt haben, dass einige Szenen nachgedreht werden mussten, da die ursprünglichen Szenen veraltet gewesen seien. Auch bei den Filmen des Braunschweiger Filmfestes seien einige dabei, die etwas auf Halde gelegen hätten. Die Macher des Festivals sind sich aber sicher, dass die Inhalte immer noch aktuell seien.


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