Kommunalwahl: Spitzenkandidaten im Wahlbereich III stellen sich vor

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Die Spitzenkandidaten für den Kreistag Wolfenbüttel stellen sich vor. Symbolfoto: Pixabay
Die Spitzenkandidaten für den Kreistag Wolfenbüttel stellen sich vor. Symbolfoto: Pixabay | Foto: Pixabay



Landkreis. regionalHeute.de hat den Spitzenkandidaten in den einzelnen Wahlbereichen des Landkreises Wolfenbüttel die Möglichkeit gegeben, sich und ihren Blick auf den Landkreis vorzustellen. Im Nachfolgenden äußern sich die Spitzenkandidaten für den Kreistag aus dem Wahlbereich III zu verschiedenen Fragen.

Fünf allgemeine Fragen wurden an die Spitzenkandidaten gerichtet, die nicht nur Aufschluss über deren Person geben, sondern auch die persönliche Sicht auf den Landkreis Wolfenbüttel widerspiegeln. Folgende Fragen haben die Kandidaten Uwe Lagosky CDU), Christiane Wagner-Judith (Grüne), Karl Möller (Die Linke), Bettina Otte-Kotulla (FDP) und Jürgen Barnstorf-Brandes (AfD) im Vorfeld zur Wahl beantwortet: „Was hat Sie dazu bewogen, zu kandidieren?“, „Welches Projekt liegt Ihnen besonders am Herzen?“, „Warum ist die Kommunalwahl wichtig für die Bürger?“, „Was macht Wolfenbüttel für Sie besonders?“ und „Wo liegen aus ihrer Sicht die Stärken und Schwächen der Stadt?“ Zudem haben sie auch persönliche Dinge verraten. Das sind die Statements der Spitzenkandidaten aus dem Wahlbereich III.

Die Spitzenkandidaten


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Uwe Lagosky. Foto: Privat



CDU, Uwe Lagosky, 54 Jahre alt, verheiratet, drei Kinder, von Beruf Techniker. Seit 2013 Mitglied des Deutschen Bundestages und Vorsitzender der CDU-Kreistagsfraktion Wolfenbüttel seit 2012. Vorsitzender der CDU-Fraktion im Rat der Gemeinde Cremlingen seit 2001.

Was hat Sie dazu bewogen zu kandidieren? Für den Kreistag kandidiere ich, weil ich dazu beitragen möchte, dass sich die Menschen in ihrer Heimat, dem Landkreis Wolfenbüttel, wohl und sicher fühlen. Dass es auch weiterhin gute Schulen gibt und die Schulstandorte erhalten bleiben. Dass Arbeits- und Ausbildungsplätze zusätzlich entstehen. Dass die Menschen bis ins hohe Alter in der Stadt und auf dem Land ein selbstbestimmtes Leben führen können.

Welches Projekt liegt Ihnen besonders am Herzen? Dazu möchte ich einige Schwerpunktthemen ansprechen. Mein Ziel ist und bleibt die Rückholung der radioaktivenAbfälle aus der Asse. Dafür setze ich mich auf der Kommunal- und Bundesebene ein. Denn nur durch die Rückholung besteht die Möglichkeit, die Abfälle zukünftig in einem sicheren Endlager zu verwahren. Gern möchte ich dazu beitragen, dass die Wirtschaftsförderung im Landkreis Wolfenbüttel Fahrt aufnimmt: sowohl bei der Unterstützung der vorhandenen Betriebe als auch bei der Ansiedlung neuer Unternehmen. In der Schulpolitik des Landkreises möchte ich mit dazu beitragen, dass wir ein differenziertes und qualitativ hochwertiges Schulangebot behalten. Kinder und Jugendliche sollen entsprechend ihres Leistungsvermögens einen für sie passenden Schulplatz bekommen. Darüber hinaus setze ich mich dafür ein, dass die Schulstandorte im Landkreis erhalten bleiben.

Warum ist die Kommunalwahl wichtig für die Bürger? Die kommunalen Räte und der Kreistag beeinflussen ganz direkt das Leben vor Ort und haben damit einen erheblichen Einfluss auf die Lebensbedingungen in unseren Kommunen. Gewählt wird für fünf Jahre. Dies ist eine lange Zeit, in der die Entwicklung einer Kommune maßgeblich von den gewählten Kandidatinnen und Kandidaten abhängt.

Was macht Landkreis Wolfenbüttel für Sie besonders? Unser Landkreis Wolfenbüttel bietet eine hohe Wohn- und Freizeitqualität.Das gilt sowohl für das kulturelle und wirtschaftliche Zentrum Stadt Wolfenbüttel als auch für die Samtgemeinden Baddeckenstedt, Elm-Asse, Oderwald und Sickte sowie für die Einheitsgemeinden Cremlingen und Schladen-Werla. Darüber hinaus liegt der Landkreis Wolfenbüttel eingebettet in einer der stärksten Forschungs- und Entwicklungsregionen Europas. Das kommt den Menschen zugute und bietet viele Arbeits- sowie Ausbildungsplätze im Landkreis und im Umland.

Wo liegen aus Ihrer Sicht die Stärken und Schwächen des Landkreises? Eine relativ geringe Arbeitslosigkeit bei allerdings hoher Auspendlerquote. Das bedeutet, dass ein Großteil der Arbeitsplätze sich nicht im Landkreis Wolfenbüttel befindet. Wenn wir uns die demografische Entwicklung vor Augen halten, werden es immer weniger Einwohner im Landkreis Wolfenbüttel. Wir müssen weiter intensiv daran arbeiten, dieAttraktivität des Landkreises Wolfenbüttel zu steigern.

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Harald Koch. Foto: Privat



SPD, Harald Koch, 68 Jahre alt, Rentner, verheiratet, zwei Kinder und vier Enkel. Koch ist Vorsitzender des Finanz-und Wirtschaftsausschusses des Landkreis Wolfenbüttel, Vorsitzender der SPD Gemeinderatsfraktion im Gemeinderat Cremlingen, Ortsbürgermeister von Weddel und seit 1972 Mitglied in der SPD.

Was hat Sie bewogen für den Kreistag zu kandidieren? Ich kandidiere für den Kreistag, weil ich dazu beitragen möchte, die guten Lebensbedingungen im Landkreis zu erhalten und weiter zu entwickeln.

Welches Projekt liegt Ihnen besonders am Herzen? Aus meiner Sicht sind zwei Projekte im Landkreis besonders wichtig, zunächst gilt es den ÖPNV zu verbessern, insbesondere der Anschluss der nördlichen Gemeinden, sowie die Vernetzung der Bahn – und Buslinien Darüber hinaus gilt es die Herausforderungen des demografischen Wandels zu bewältigen, gute Bedingungen für alle Generationen zu schaffen. Ein weiteres wichtiges Projekt ist die Schaffung von zumindest einer IGS in der Fläche.

Warum ist die Kommunalwahl wichtig für die Bürger? Die Wahl bietet den Bürgern die Möglichkeit Menschen zu wählen, die ihnen bekannt sind, die sie bei ihren Anliegen direkt ansprechen können. Kurz Menschen zu wählen, die die Probleme der Bürger zu ihren eigenen machen.

Was macht den Landkreis Wolfenbüttel besonders? Der Landkreis Wolfenbüttel ist überschaubar, die Lebensbedingungen sind gut. Wir scheinen eingekreist von Salzgitter, Braunschweig und Wolfsburg, aber gerade diese Lage bietet genau die Bedingungen sich weiter zu entwickeln.

Wo liegen aus Ihrer Sicht Stärken und Schwächen des Landkreises? Der Landkreis bietet seinen Bürgern gute Lebensbedingungen, wir leben in einem sicheren Umfeld, Arbeitsplätze sind leicht zu erreichen und in der Bildung sind wir hervorragend aufgestellt. Wir Politiker müssen Entscheidungen treffen, die eine breite Zustimmung in der Bevölkerung finden und die so nachhaltig sind, dass die Generationen nach uns noch darauf aufbauen können.
Echte Schwächen sehe ich unmittelbar nicht, wenn man eine gewisse finanzielle Abhängigkeit von
der Kursentwicklung, der dem Landkreis gehörenden Aktien absieht.

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Christiane Wagner-Judith Foto: Privat



Bündnis 90/Die Grüne, Christiane Wagner-Judith, 66 Jahre alt, verheiratet, eine erwachsene Tochter. Die Diplom-Biologin lebt in Gilzum. In ihrer Freizeit liest sie und macht Musik. In den Ferien bereist sie mit ihrem Mann mit dem Wohnmobil europäische Länder. Seit 5 Jahren ist sie Abgeordnete des Kreistages und stellvertretende Landrätin.

Was hat Sie dazu bewogen zu kandidieren? Ich bin seit vielen Jahren Ratsfrau im Gemeinderat Evessen und im Samtgemeinderat Sickte, seit fünf Jahren Kreistagsabgeordnete. Die Arbeit in den Räten und im Kreistag ist interessant, manchmal sogar spannend. Da ich gern zusammen mit anderen etwas bewege und gestalte, möchte ich weiterhin in allen drei Gremien mitarbeiten.

Welches Projekt liegt Ihnen besonders am Herzen? Auf Kreisebene ist für mich die Weiterentwicklung und Umsetzung des Klimaschutzkonzeptes mit all seinen Facetten besonders wichtig, aber auch die Bildungs-, Kultur- und Sozialpolitik.

Warum ist die Kommunalwahl wichtig für die Bürger? Die verschiedenen Gremien beraten und beschließen öffentliche Maßnahmen, die alle Einwohnerinnen und Einwohner betreffen. So werden zum Beispiel im Gemeinderat Entscheidungen über den Kindergarten, im Samtgemeinderat über Schwimmbäder und Grundschulen und im Kreistag über weiterführende Schulen, Radwege und Naturschutzgebiete getroffen. Deshalb ist es wichtig, dass Menschen in den Räten sitzen, denen die EinwohnerInnen vertrauen, deren politischen Ziele sie mittragen können und die in der Lage sind, Anregungen und Kritik aufzunehmen.

Was macht den Landkreis Wolfenbüttel für Sie besonders? Der Landkreis Wolfenbüttel umfasst Städte und Dörfer mit faszinierenden historischen Stätten sowie eine attraktive Natur- und Kulturlandschaft mit vielen Möglichkeiten für Freizeit und Erholung. Es gibt eine Vielzahl von Vereinen, die das Zusammenleben bereichern und Menschen zusammenführen. Der Landkreis Wolfenbüttel ist für mich etwas Besonderes, weil ich mich hier wohl fühle und mit vielen Menschen ungewöhnliche Dinge erlebe, beispielsweise einen Verschenk-Flohmarkt oder ein abendliches Singen für einen Radweg.

Wo liegen aus ihrer Sicht die Stärken und Schwächen des Landkreises? Über diese Frage wurde in den letzten Jahren mit vielen Einwohnerinnen und Einwohnern diskutiert und ein Zukunftsprofil ausgearbeitet, an dem ich intensiv mitgearbeitet habe. Die Stärken des Landkreises liegen in seiner großen Vielfältigkeit und in der Bereitschaft von Politik und Zivilgesellschaft, sich den Herausforderungen zu stellen, sowie den unzähligen Ehrenamtlichen, die für einen Zusammenhalt auch in schwierigen Zeiten sorgen. Schwächen liegen überwiegend in Bereichen, die die Politik vor Ort nur gering beeinflussen kann, so eine voraussichtlich schrumpfende, älter werdende Bevölkerung sowie mangelnde finanzielle Mittel bei wachsenden Aufgaben. Herausforderungen und Aufgaben gibt es aber noch viele: beispielsweise der Ausbau des Öffentlichen Nahverkehrs und der Radwege, die Förderung eines sanften Tourismus, die Integration der Geflüchteten, Schaffung von bezahlbarem Wohnraum, eine Grundversorgung in der Fläche und die Bergung des Atommülls aus der Asse.

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Karl Möller. Foto: Privat



Die Linke, Karl Möller, 66 Jahre alt, Diplom-Psychologe, liiert, zwei erwachsene Söhne, langjährig Leiter einer Lebens-, Familien-und Eheberatung, vielfältig politisch und sozial engagiert, zur Zeit parteilos.

Was hat Sie dazu bewogen zu kandidieren? Die Zunahme rechter und neoliberaler Kräfte erlebe ich als beunruhigend. Ich will für eine sozial-ökologische Wende und den Zuammenhalt der Gesellschaft eintreten.
Welches Projekt liegt Ihnen besonders am Herzen? Gesellschaftliche Teilhabe für alle Menschen - nicht nur für Priviligierte - muß weiter erkämpft werden - auf Landkreisebene besonders bei den Themen Bildung, Mobilität und Gesundheit.

Warum ist die Kommunalwahl wichtig für die Bürger? Wir wollen die Einflussmöglichkeiten der Menschen durch mehr direkte Demokratie stärken und verhindern, dass Angststimmungsmacher, die keine eigenen Lösungen anbieten, unnötig stark werden.

Was macht den Landkreis Wolfenbüttel für Sie besonders? Unser Landkreis ist lebenswert, hat aber auch Probleme zu lösen: 1.: Die Rückholung des Atommülls aus der Asse. 2.: Der zukünftig zu erwartende Bevölkerungsrückgang im ländlichen Raum.

Wo liegen aus ihrer Sicht die Stärken und Schwächen der Stadt? Als Stärken erlebe ich ein großes Kulturangebot und vielfältige Naturräume, sowie viele ehrenamtlich engagierte Menschen. Schwächen sehe ich in zu wenig zukunfts- orientierten Arbeits- und Mobilitätsangeboten.

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Bettina Otte-Kotulla. Foto:



FDP, Bettina Otte-Kotulla, 46 Jahre alt, verheiratet, von Beruf Nachfolgemoderatorin. Als Nachfolgemoderatorin sei sie es gewohnt, sich mit vielfältigen und komplexen Situationen auseinanderzusetzen und gangbare Wege aufzuzeigen.

Was hat Sie dazu bewogen zu kandidieren? Mitbestimmung und Mitgestaltung sind mir wichtig, das gilt natürlich auch für die Region in der ich lebe. Meckern alleine bewirkt keine Veränderung, also muss man auch mal anpacken und das geht am besten über die Gremien der Räte.

Welches Projekt liegt Ihnen besonders am Herzen? Da ich ja aus der Samtgemeinde Sickte komme, beschäftigen mich natürlich die Themen Schule und Öffentlicher Personennahverkehr sehr. Aber auch der Umgang mit den alternativen Energien ist bei uns Thema: Windenergie ja – aber mit Augenmaß!

Warum ist die Kommunalwahl wichtig für die Bürger? Bei der Kommunalwahl geht es um die Belange vor Ort. Hier kann direkt Einfluss genommen werden. Die Themen sind u.a. Kindergärten, Grundschulen, Friedhöfe, Straßen und Verkehrsanbindungen sowie die kommunale Verwaltung.

Was macht den Landkreis Wolfenbüttel für Sie besonders? Allein schon durch seine Größe ist der Landkreis Wolfenbüttel sehr abwechslungsreich. Seine Mischung aus Handwerk, Industrie, Landwirtschaft, Kultur und Naherholung im städtischen und ländlichen Umfeld macht ihn besonders interessant.

Wo liegen aus ihrer Sicht die Stärken und Schwächen der Stadt? Die Stärken liegen eindeutig an dieser wunderschönen historischen Innenstadt. Aber daher rühren auch die Schwächen, alte Gebäude und Straßenzüge benötigen auch besonders viel Aufmerksamkeit im Punkt Sanierung und Umgestaltung.



AfD, Jürgen Barnstorf-Brandes, 60 Jahre alt, von Beruf Landwirt und Unternehmer.

Was hat Sie dazu bewogen zu kandidieren? Ich kandidiere für den Kreistag, weil ich dazu beitragen möchte, die direkte Demokratie gerade auch auf Kommunalebene zu ermöglichen.

Welches Projekt liegt Ihnen besonders am Herzen? Mitsprache der Bevölkerung bei Projekten wie der Windenergie, und vernünftige Familienpolitik, liegen mir besonders am Herzen.

Warum ist die Kommunalwahl wichtig für die Bürger? Der Bürger hat bei der Kommunalwahl die Möglichkeit, ihm bekannte Personen aus seiner Heimat in die heimischen Parlamente zu wählen.Dadurch werden seine direkten Interessen gut vertreten.

Was macht den Landkreis Wolfenbüttel für Sie besonders? Der Landkreis Wolfenbüttel ist meine Heimat, hier bin ich aufgewachsen, das macht ihn für mich zu etwas Besonderem.


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