Kritik an Bildungspolitik: Wird Sprache in Schulen vernachlässigt?

Braunschweiger CDU-Landtagsabgeordnete äußert scharfe Kritik an der grünen Bildungspolitik und warnt vor einer Vernachlässigung der deutschen Sprache in den Schulen.

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Symbolfoto. | Foto: Pixabay

Region. Im Landtag wurde vergangene Woche eine hitzige Debatte über Mehrsprachigkeit und Deutschkenntnisse an Schulen geführt. Sophie Ramdor, CDU-Landtagsabgeordnete aus Braunschweig, nutzte die Gelegenheit, um auf die besorgniserregenden Entwicklungen in der Sprachförderung hinzuweisen. Im Mittelpunkt ihrer Kritik stehen zwei neue Erlassregelungen, die, so Ramdor, die Sprachförderung und den Erwerb der deutschen Sprache erschweren könnten.



Der neue Erlass zur Mehrsprachigkeit, der im Februar 2025 in Kraft treten soll, ist zwar ein Schritt in Richtung mehrsprachiger Integration, doch der Erlass vom Dezember 2023, der Deutsch als Bildungssprache betrifft, stößt auf ernsthafte Bedenken. „Die neuen Regelungen setzen die falschen Akzente. Anstatt die deutsche Sprache zu stärken, wird der Anreiz für Kinder, Deutsch zu lernen, zunehmend verringert“, erklärt Ramdor. Ein zentraler Kritikpunkt ist, dass Schüler bis zum Erreichen des B1-Niveaus keine Rechtschreibbewertung erhalten. Diese Regelung, die auch zu einer Verzögerung im schulischen Fortkommen führen könnte, sorgt laut Ramdor für eine gefährliche Entkopplung von schulischem Lernen und Sprachkompetenz.

Mangel an Sprachförderstunden


Besonders problematisch erscheint der Mangel an zusätzlichen Sprachförderstunden. Der Rückgang der Förderstunden für Deutsch als Zweitsprache, der an vielen Schulen bereits spürbar ist, führt zu einer unzureichenden Unterstützung für Kinder mit Migrationshintergrund. Die Auswirkungen wurden bereits an einer Braunschweiger Grundschule von der „Braunschweiger Zeitung“ thematisiert. In diesem Zusammenhang kritisiert Ramdor die Entscheidung, Lehrkräfte als „Erstsprachbeauftragte“ oder „Kulturvermittler“ einzusetzen, ohne die notwendigen sprachlichen Förderangebote weiter auszubauen.

In einer gemeinsamen Pressemitteilung mit ihrem Kollegen Christian Fühner, dem kultuspolitischen Sprecher der CDU-Fraktion, äußert Ramdor ihre Bedenken gegenüber den neuen Erlassregelungen: „Mit großer Besorgnis blicken wir auf den neuen Erstsprachenerlass sowie den bereits im Dezember 2023 veröffentlichten DaZ-Erlass. Diese Regelungen zeigen deutlich, dass die grüne Kultusministerin die zentrale Rolle der deutschen Sprache in der Bildung zunehmend in den Hintergrund drängt“, so Fühner. Die Kürzung von Stunden für Deutsch als Zweitsprache und die Absage an die Einrichtung von Sprachlernklassen würden die Integration und die Bildungschancen vieler Kinder gefährden.

Forderungen der CDU-Fraktion


„Statt die deutsche Sprache zu stärken und Schülern mit Migrationshintergrund eine echte Teilhabe am Bildungssystem und an unserer Gesellschaft zu ermöglichen, setzen diese Erlassregelungen völlig falsche Schwerpunkte“, kritisiert Fühner weiter. Die CDU-Fraktion fordert, dass der Erwerb der deutschen Sprache nicht weiter in den Hintergrund gedrängt wird. „Gerade in einer Zeit, in der Sprachkompetenz eine entscheidende Grundlage für beruflichen und gesellschaftlichen Erfolg ist, brauchen wir mehr Förderung der deutschen Sprache – nicht weniger“, ergänzt Bildungspolitikerin Sophie Ramdor.

Für die CDU-Fraktion ist die deutsche Sprache der Schlüssel zur Integration, Chancengleichheit und zum gesellschaftlichen Zusammenhalt. Um diese Ziele zu erreichen, fordert Ramdor konkrete Maßnahmen: mehr Sprachförderangebote in Kindergärten und Grundschulen, verpflichtende Sprachtests vor der Einschulung, zusätzliche Deutschkurse sowie bessere Fortbildungsmöglichkeiten für Lehrkräfte.


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