RAF-Trio: Auch nach 8 Jahren keine Spur von Staub, Garweg und Klette

Vor acht Jahren sollen die ehemaligen RAF-Mitglieder Staub, Garweg und Klette auch Raubüberfälle in der Region begangen haben.

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Noch immer wird nach dem RAF-Trio gesucht.
Noch immer wird nach dem RAF-Trio gesucht. | Foto: Foto: aktuell24(BM)/LKA

Region. Seit 2020 gehören die ehemaligen RAF-Terroristen Ernst Volker Staub, Burkhard Garweg und Daniela Klette zu den meistgesuchten Schwerverbrechern und Terroristen Europas. Bis heute ist das Trio, das auch für Überfälle in der Region verantwortlich sein soll, untergetaucht. Nun fand die Fahndung nach den Straftätern auch den Weg in den Landtag. Die CDU im niedersächsischen Landtag wollte unter anderem wissen, wie intensiv die Ermittlungen beim Landeskriminalamt geführt werden



Staub, Garweg und Klette stehen im Verdacht, mindestens neun Raubüberfälle im norddeutschen Raum verübt zu haben. Zwei davon in unserer Region, ein weiterer scheiterte. Im Juni 2016 soll das Trio einen Geldtransporter vor dem Dänischen Bettenlager überfallen haben. Bewaffnet mit einer Kalaschnikow und einer Panzerfaust raubten sie Geldtransporter und Geschäft aus.

Überfall in Wolfsburg scheiterte


Ein halbes Jahr zuvor, am 28. Dezember 2015, sollen sie einen Überfall auf dem Gelände des Real Marktes im Wolfsburger Ortsteil Nordsteimke begannen haben. Nach Zeugenaussagen waren die maskierten Täter auch hier unter anderem mit einem Schnellfeuergewehr und einer Panzerfaust bewaffnet. Ebenfalls Ende 2015 scheiterte der Versuch, in Wolfsburg einen Geldtransporter auszurauben.


Seither gab es unzählige Fahndungsaufrufe, auch mithilfe der Sendung "Aktenzeichen XY ungelöst" suchte man nach den Verdächtigen. Im Mai 2020 hat das Landeskriminalamt (LKA) Niedersachsen mit Unterstützung des Bundeskriminalamts (BKA) die gesuchten Ex-RAF-Terroristen Ernst Volker Staub, Burkhard Garweg und Daniela Klette auf die Europe's Most Wanted (EMW)-Liste gesetzt.

Nach acht Jahren keine Spur von dem RAF-Trio


Im Januar 2023 jährte sich die Entdeckung der RAF-Mitglieder Staub, Klette und Garweg als mutmaßliche Serienräuber zum achten Mal. Der Landtagsabgeordnete André Bock nahm dies zum Anlass, beim Innenministerium nachzufragen, wie die Möglichkeit eines Fahndungserfolges eingeschätzt werde und welche Anstrengungen die niedersächsischen Sicherheitsbehörden unternommen haben, um die RAF-Mitglieder aufspüren und verhaften zu können. Bock bezieht sich dabei vor allem auf eine Aussage, die der damalige Innenminister Boris Pistorius im Sommer 2016 getätigt haben soll. Pistorius soll gegenüber der Presse sinngemäß gesagt haben, dass es nach seiner Einschätzung eine Frage der Zeit sei, bis die drei Serienräuber gefasst würden, denn jetzt ziehe sich das Netz wirklich enger zusammen.


Das Innenministerium erklärt, dass die Möglichkeit eines Fahndungserfolges auch weiterhin gegeben sei. Unter Einsatz erheblicher Ressourcen betreibe die Polizei Niedersachsen bis heute und auch zukünftig eigene Fahndungsmaßnahmen und verfolge entsprechende Fahndungshinweise konsequent. Die Polizei Niedersachsen arbeite mit verschiedenen Behörden im In- und Ausland zusammen. Hierzu zählten unter anderem alle Landeskriminalämter des Bundes und das Bundeskriminalamt sowie Europol. Weitere Angaben könnten aus ermittlungstaktischen Gründen nicht gemacht werden.

Mehr als 2.500 Hinweise eingegangen


Das Ministerium erklärt aber auch, dass die Polizei Niedersachsen bis heute einen erheblichen Aufwand betreibe, um die Gesuchten lokalisieren und festnehmen zu können. Hierzu zähle unter anderem die Öffentlichkeitsfahndung. Bislang seien mehr als 2.500 Hinweise zu den Gesuchten eingegangen. Nach der Veröffentlichung in den „Europe‘s Most Wanted" seien zirka 100 Hinweise aus 14 Nationen eingegangen. Alle bei der
Polizei Niedersachsen eingegangenen Hinweise und Maßnahmen hätten bisher aber nicht zu einer Lokalisierung der Gesuchten geführt. Die Gründe könnten auch hier aus ermittlungstaktischen Gründen nicht benannt werden.


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