Braunschweig. Aktuell verschickt die Rentenversicherung Post wegen der Rentenerhöhung um 4,57 Prozent in West und Ost. Bald werden aber viele der angeschriebenen Rentner auch Post vom Sozialamt kriegen, dass diese Mehrzahlungen gleich wieder einkassiert werden. Darüber informiert der Sozialverband Deutschland (SoVD) in einer Pressemitteilung.
Das betrifft alle Erwerbsminderungsrentner und Altersrentner, die ihre Rente mit Grundsicherung aufstocken müssen. „Wer so wenig Rente erhält, dass diese vom Staat aufgestockt werden muss, bei dem wird die Erhöhung auf die Sozialleistung angerechnet. Diese Rentner erhalten auch nach der Rentenerhöhung das gleiche Geld wie vorher", erklärt Kai Bursie, Regionalleiter beim Sozialverband Deutschland (SoVD) in Braunschweig.
Massive Kaufkraftverluste
„Das ist schon bedenklich, denn die Rentenerhöhung soll ja auch die Missstände bei der Rente etwas ausgleichen und für mehr Rentengerechtigkeit sorgen. Die Menschen ganz am Ende der Gesellschaft werden davon aber nicht profitieren“, führt Bursie aus. Der SoVD kämpft seit Jahren für lebensstandardsichernde Renten und gegen Altersarmut. Seit 2005 werden Renten höher besteuert und das Rentenniveau ist seit 1990 von 55 Prozent auf 48 Prozent gesunken – Rentner haben bereits heute massive Kaufkraftverluste und da ist die aktuell hohe Inflation noch gar nicht eingerechnet. „Die Politik muss gegensteuern“, fordert Bursie.
So viele sind betroffen
Bei der diesjährigen Rentenerhöhung gehen 4.470 Betroffene in Braunschweig leer aus, 17.280 in der Region. In Niedersachsen sind davon 123.735 Personen betroffen. Bundesweit über 1,2 Millionen Menschen. Das Verhältnis von Männern und Frauen ist dabei relativ ausgeglichen.
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