Düsseldorf. Der Rüstungskonzern Rheinmetall hat sich mit der Ukraine auf den Bau von Schützenpanzern des Typs Lynx geeinigt. Am Rande der Ukraine-Wiederaufbaukonferenz in Berlin vereinbarten Vertreter beider Seiten den Einstieg in die Produktion. "In diesem Jahr werden wir den ersten Lynx produzieren", sagte der ukrainische Minister für strategische Industrien, Olexander Kamyschin, dem "Handelsblatt" (Donnerstagsausgabe). Zum Standort machten mit Verweis auf Sicherheitsfragen weder er noch Rheinmetall-Chef Armin Papperger konkrete Angaben.
Die Ukraine baut ihre eigene Rüstungsindustrie mithilfe von ausländischen Partnern aus, um zukünftig von Waffenimporten unabhängiger zu werden. Zentral ist dabei der staatlich dominierte Rüstungskonzern Ukrainian Defense Industry (früher Ukroboronprom), mit dem Rheinmetall mehrere Joint Ventures gegründet hat. Die Partner hatten am Montag auch ein Werk in Betrieb genommen, in dem im Kampfgeschehen beschädigte Panzer repariert werden sollen. Für Rüstungsminister Kamyschin ist die Vereinbarung mit dem Düsseldorfer Rüstungskonzern ein zentraler Baustein, um sein Land wehrhafter zu machen. "Wir haben eine Reihe von Kooperationen vereinbart oder stehen davor", sagte er. Aus Deutschland gebe es weitere Unternehmen, die sich in der Ukraine engagieren wollten.
Die Produktion des Lynx-Panzers läuft in diesem Jahr an, allerdings ist der Umfang der weiteren Fabrikation noch ungewiss. Die Ukraine ist bei der weiteren Fertigung auf die finanzielle Unterstützung durch die Bundesregierung angewiesen. Diese Gespräche seien nicht abgeschlossen, sagte Kamyschin. Bei einer Einigung könne bereits im kommenden Jahr eine "signifikante Zahl" an Schützenpanzern in der Ukraine gebaut werden.
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