Inklusion: Pestalozzischule wird nicht fortgeführt

von Sandra Zecchino


Das gemeinsame Lernen sei das Ziel der Inklusion. Symbolfoto: pixabay
Das gemeinsame Lernen sei das Ziel der Inklusion. Symbolfoto: pixabay | Foto: Pixabay

Salzgitter. Nachdem die Pläne der Stadt, die Pestalozzischule bis 2028 als Förderschule im Förderschwerpunkt Lernen aufrechtzuerhalten, im Bildungsausschuss noch eine breite Mehrheit fand (regionalHeute.de berichtete), wurden sie bei der Ratssitzung am heutigen Mittwoch nach langer Diskussion mit einer knappen Mehrheit von 21 zu 19 Stimmen abgelehnt.


Wie bereits in der Ausschusssitzung sprach sich Bürgermeister Marcel Bürger vehement gegen die Weiterführung der Pestalozzischule aus. Die CDU würde die Schüler gern separieren, ging er in der Ratssitzung gegen seine Kollegen vor. Nicht ein Argument spräche dafür, dem Antrag zuzustimmen. Wenn die anderen Schulen noch Zeit benötigten, um sich auf eine Inklusion vorzubereiten, dann hätte eine Verzögerung eventuell Sinn. Doch die Verwaltung habe bereits angekündigt, dass keine weiteren Konzepte erarbeitet werden. Also warum die Verzögerung? "Irgendwann muss man den Schritt gehen", hebt Bürger hervor.

Im Ausschuss stimmte Elke Streckfuß (SPD) noch für den Antrag der Verwaltung, doch mittlerweile hatte sie ihre Meinung geändert. Nachdem sie die Information erhalten habe, dass die Schule auch bis 2028 geöffnet bleiben werde, auch wenn die Schülerzahlen zurückgingen, konnte sie dem Vorschlag nicht mehr zustimmen. Und dabei handele es sich nicht um eine kalte Abschaffung des Elternwillens, da alle Schüler, die aktuell in der Schule unterrichtet werden, dieses auch bis zu ihrem Abschluss machen werden.

Zusätzlich würden alle Schulen profitieren, wenn die Lehrer der jetzigen Pestalozzischule auf die übrigen Schulen verteilt werden. Denn es sei ganz klar, das gemeinsame Lernen sei das Ziel der Inklusion.

Elternwillen nur, wenn er passt?


Ein Punkt, an dem Wolfgang Jainta (CDU) sich nicht mehr zurückhalten konnte. "Ich kann es bald nicht mehr hören", wandte er sich an die SPD-Fraktion. "Sie belehren uns, was Inklusion ist." Und es sei auch eine Unverschämtheit, einfach über den Elternwillen hinwegzugehen. Er warf der SPD und den Grünen vor, dass sie den Elternwillen nur akzeptieren würden, wenn er in das Konzept passe.

Doch an dieser Stelle konterte Bürger. Es sei mal dahingestellt, ob die Entscheidung eines Schulsvorstandes, der zur Hälfte aus Lehrern bestände, überhaupt als Elternwille zu betrachten sei. Doch eines stände fest. Die Eltern in diesem Vorstand seien gar nicht von der Entscheidung betroffen. Schließlich seienihre Kinder bereits an der Schule und würden da auch bis zum Abschluss bleiben.

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