Spenden für Kriegsgräber: Schüler berichten von Sammelaktion

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Die fleißigen Schüler mit ihren Lehrern vor dem Rathaus. Dabei: Oberbürgermeister Frank Klingebiel als Vorsitzender der Kriegsgräberfürsorge Salzgitter. Weiter: Carsten Bauerochse und Heinz-Günter Gutmann (ebenfalls Kriegsgräberfürsorge). Foto: Alexander Panknin
Die fleißigen Schüler mit ihren Lehrern vor dem Rathaus. Dabei: Oberbürgermeister Frank Klingebiel als Vorsitzender der Kriegsgräberfürsorge Salzgitter. Weiter: Carsten Bauerochse und Heinz-Günter Gutmann (ebenfalls Kriegsgräberfürsorge). Foto: Alexander Panknin | Foto: Alexander Panknin

Lebenstedt. Am heutigen Mittwoch kamen die Schüler, die bei der großen Sammelaktion des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge teilgenommen hatten, ins Rathaus und sprachen mit Oberbürgermeister Frank Klingebiel über ihre Erlebnisse und Erfolge.


Die Haus- und Straßensammlung des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge fand vom 1. Oktober bis 30. November 2016 statt. Daran beteiligtwaren insgesamt fünf Schulen aus Salzgitter: IGS Salzgitter, Gottfried-Linke-Realschule, Realschule Gebhardshagen, Realschule und Gymnasium Salzgitter-Bad. Weiterhin halfen auch Privatpersonen, die Konfirmanden aus Lesse und die Feuerwehr Bleckenstedt.

Mit Sammeldosen und viel Engagement konnten die Freiwilligen dabei 2.781,56 Euro für die Kriegsgräberfürsorge sammeln. Es kamen sogar über 200 Euro mehr in die Kasse als 2015 (da waren es 2.545,31 Euro).

Viele haben die Schüler abgewiesen


Die Schüler waren mit ihrer Ausbeute jedoch nicht zufrieden. Sie kritisierten, dass sich nur wenige der Befragten überhaupt für das Thema interessieren würden. Viele hätten abgewunken und seien zu keinem Gespräch bereit gewesen. Die Frage "Dürft ihr das überhaupt?" überraschte die Jugendlichen am meisten. Trotz ihrer Ausweise, die sie als Spendensammler auswiesen, seien die Leute sehr skeptisch gewesen. "Manche habenuns schnell mit 50 Cent abgespeist, damit sie ihre Ruhe haben", berichtet eine Schülerin. "Die Resonanz war eher ernüchternd", kommentiert ein Lehrer.

Trotzdem sei es eine stolze Summe, die die Schüler dort gesammelt hätten. Oberbürgermeister Klingebiel lobte den Einsatz der Jugendlichen. Die Sammelaktion hätte immerhin in der Freizeit stattgefunden, das Sammeln sei nicht selbstverständlich und "eine große Form des politischen Einbringens in die Stadtgesellschaft".

Schüler sensibilisieren


Der Bezirksverband der Kriegsgräberfürsorge leistet eine aktive Schul- und Bildungsarbeit. Neben zahlreichen Vorträgen an Schulen steht besonders die Erarbeitung von Geschichts- und Erinnerungstafeln im Vordergrund: Dabei werden Kriegsgräberstätten vor Ort durch Schüler in einem gemeinsamen Projekt mit ihren Lehrern und Schulreferenten des Volksbundes erforscht. Gemeinsame Aktionen, wie die Haus- und Straßensammlung, schärfen das geschichtliche Verantwortungsbewusstsein der Schüler und werden in den Geschichtsunterricht an den Schulen eingebettet. Eine enge Zusammenarbeit mit Schule und Volksbund macht dies möglich.

Auch 2017 wird es, im Oktober und November, wieder eine große Sammelaktion gegeben.

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Die Schüler im Gespräch mit Oberbürgermeister Frank Klingebiel. Foto:




Die Kriegsgräberfürsorge


Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge erfüllt seit über 90 Jahren in Deutschland eine hoheitliche Aufgabe, die in anderen Ländern durch die Regierungen beziehungsweise staatlichen Institutionen wahrgenommen wird. Er bestreitet seine Arbeit zu mehr als 90 Prozent aus Spenden. Unter dem Titel "Versöhnung über den Gräbern - Arbeit für den Frieden" bitten die ehrenamtlichen Helfer um Unterstützung, weil die Finanzierung der Pflege und die Neuanlage von Kriegsgräberstätten fast ausschließlich über Spenden erfolgt.


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