Sind die Schulen im Landkreis gut auf digitalen Unterricht vorbereitet?

Der Kreistag sah am Mittwoch mehrheitlich keinen Handlungsbedarf.

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Tablets für jedes Schulkind? Symbolbild
Tablets für jedes Schulkind? Symbolbild | Foto: Pixabay

Westerbeck. Eine knappe Mehrheit des Gifhorner Kreistages sieht derzeit offenbar keinen Handlungsbedarf seitens des Landkreises in Sachen digitaler Unterricht. Ein Änderungsantrag der Grünen zu einem Antrag der AfD wurde in der Sitzung am Mittwoch bei 16 zu 19 Stimmen und zwei Enthaltungen abgelehnt. In diesem sollte die Verwaltung beauftragt werden, den Bedarf bei Schulen und Schülern hinsichtlich der Digitalisierung zu ermitteln.


Im Ursprungsantrag der AfD, der bei vier Fürstimmen mit großer Mehrheit abgelehnt wurde, wurde gefordert zur flächendeckenden Ausstattung mit Tablets an den kreiseigenen Schulen einen Betrag von 1,2 Millionen Euro für das Schuljahr 2020/21 bereit zu stellen. Landrat Dr. Andreas Ebel bezeichnete den Antrag als obsolet, da man bereits sehr aktiv gewesen sei und 150 Tablets beschafft habe. Diese würden auf Anfrage zur Verfügung stehen. Auch eine Bedarfsabfrage habe man vor den Ferien durchgeführt.

Warten auf den "großen Wurf"


Stefan Marzischewski-Drewes, Fraktionsvorsitzender der AfD, warb dagegen erneut für einen "großen Wurf". 5.000 Tablets sollten angeschafft werden, um einen digitalen Unterricht für alle zu ermöglichen. Damit solle man nicht warten, sondern es jetzt tun. Als Hintergrund nannte er Befürchtungen von Eltern und Lehrern, dass der Unterricht in den Schulen nicht aufrecht erhalten werden könne. Aus dem Plenum gab es den Einwand, dass der Markt möglicherweise gar nicht so viele Geräte hergebe.

"Fußball hatte höheren Stellenwert"


"Ein Endgerät allein macht noch keine gute Bildung", befand Nicole Wockenfuß von den Grünen. Daher sehe ihr Änderungsantrag nicht nur die Bedarfsermittlung in Sachen Hardware und Software vor, es solle auch ermittelt werden, ob alle Schülerinnen und Schüler einen ausreichenden Internetanschluss haben und ob auch SIM-Karten benötigt werden. Es solle auch geprüft werden, ob die Kosten vom Land oder anderen Trägern übernommen werden können. "Bundesweit hätte man in dieser Sache mehr machen müssen", kritisierte Wockenfuß in der Sitzung. Ein Bildungsgipfel wäre wichtig gewesen. Doch das Thema Fußball hatte offenbar einen höheren Stellenwert, so die Grüne Kreistagsabgeordnete.


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