Unwetterwarnung - Der Julisturm kommt in die Region ***wird ständig aktualisiert***

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Der Himmel zieht zu. Am unteren Bildrand erkennt man ganz klein den Brocken, aus Sichtrichtung Wolfenbüttel. Foto: Werner Heise
Der Himmel zieht zu. Am unteren Bildrand erkennt man ganz klein den Brocken, aus Sichtrichtung Wolfenbüttel. Foto: Werner Heise | Foto: Werner Heise



Region. Meteorologen warnen vor einem für diese Jahreszeit ungewöhnlichen Sturmtief namens Zeljko, das sich von der holländischen Nordsee aus den Weg auch in unsere Region sucht (RegionalHeute.de berichtete).

Bei uns wird Zeljko selbst dann ab Samstagabend erwartet. Orkanböen bis zu 110 Stundenkilometer werden prognostiziert, was dem schweren Unwetter von Anfang Juli entsprechen würde. Jedoch könnte das Sturmtief, das sich zu einer Shapiro-Keyser-Zyklone entwickeln soll, nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes noch "Überraschungen" mit sich bringen und durchaus höhere Geschwindigkeiten erreichen.


Wetterlage



25. Juli 2015 - 22:30 Uhr (letztes Update)

Die Nacht bleibt vorerst stürmisch und unbeständig. Auch wenn der Julisturm uns nicht mit seiner vollen Härte trifft, sollte man die Gefahr des Sturmes hier nicht unterschätzen.

Im Regenradar lässt sich das Tiefdruckgebiet gut erkennen, wie es über Niedersachsen und unsere Region zieht.

ACHTUNG: Vereinzelte Böen haben bereits leichte Äste aus den Bäumen gedrückt, die stellenweise auf den Fahrbahnen liegen oder in der Luft umherwirbeln.

Es ist stürmisch in der Region. Derzeit herrschen hier Böen bis zu 80 Stundenkilometer, wie die Kachelmannwetter-Übersicht zeigt. Auf dem Brocken sogar 159km/h. Nach den neusten Modellberechnungen von Kachelmannwetter, wird der Sturm mit 90 bis 100km/h seine volle Stärke gegen 21 Uhr in unserer Region erreicht haben, bevor er dann wieder abschwächt.




Der Deutsche Wetterdienst warnt amtlich vor orkanartigen Böen in der Region. In der Zeit zwischen Samstag 15:00 Uhr und Sonntag 1:00 Uhr erwarte man Sturm- und Orkanböen zwischen 95 und 110km/h. Es könnten zum Beispiel Bäume entwurzelt und Dächer beschädigt werden. Man solle besonders auf herabstürzende Äste, Dachziegel oder Gegenstände achten. Der Deutsche Wetterdienst fordert dazu auf alle Fenster und Türen zu schließen! Man solle Gegenstände im Freien sichern und Abstand zum Beispiel von Gebäuden, Bäumen, Gerüsten und Hochspannungsleitungen halten. Der Aufenthalt im Freien sei möglichst zu vermeiden!

Das Sturmtief wütet bereits an der holländischen Küste, bevor es nach Nordrhein-Westfalen zieht. Hier soll es am härtesten zuschlagen. Anschließend ziehe Zeljko über die Mitte Deutschlands in Richtung Norden weiter. In unserer Region wird der Höhepunkt des Unwetters derzeit gegen Abend erwartet. Der Deutsche Wetterdienst berichtet, dass aufgrund der belaubten Vegetation auch bei Sturmböen unterhalb Orkanstärke mit teils unwetterartigen Auswirkungen gerechnet werden müsse. Zudem seien starke Gewitter und Starkregen möglich.

Wir halten Sie durch eine Aktualisierung dieses Artikels über die Wetter-Entwicklung auf dem Laufenden. Sofern es neue Erkenntnisse gibt informieren wir an dieser Stelle.





Auswirkungen in Deutschland



Vielerorts wurden Bäume abgeknickt. In Nordrhein-Westfalen sind Bahngleise blockiert, so dass teilweise der Bahnverkehr eingestellt wurde.










Christopher-Street-Day verregnet - "wir ziehen durch"



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Christopher-Street-Day im Regen. Foto: Max Förster

Der Christopher-Street-Day in Braunschweig wird wie geplant bis zum Ende durchgezogen. Dies bestätigt Mitorganisatorin Sabine Guth gegenüber RegionalBraunschweig.de. Regen und Böen tuen der bunten Parade keinen Abbruch. Gegen 15 Uhr werde man am Schloss eintreffen, dann sei die Parade beendet.





So sieht es in den Niederlanden aus



Von der holländischen Nordsee aus bahnt sich der Sturm den Weg nach Deutschland.






Der Deutsche Wetterdienst erklärt


Quelle: DWD auf YouTube


Reaktionen



Braunschweig
- Der Braunschweiger Christopher-Street-Day ändert das Programm. Die geplante Veranstaltung um 17 Uhr auf dem Schloßplatz wurde abgesagt und wird in den Lokpark verlegt. Die Parade findet jedoch planmäßig statt.
- Das Oker-Sommertheater wurde abgesagt (RegionalBraunschweig.de berichtete)
- Das Kumeplblasen Open-Air Festival im Kennel wurde abgesagt
- Die Stadt Braunschweig weist drauf hin, dass noch nicht alle Unwetterschäden an Bäumen aus den vergangenen Wochen behoben sind. Da sich in Baumkronen noch vereinzelt abgebrochene Äste befinden könnten, die sich bei einem Sturm am Wochenende lösen und herunterfallen könnten, empfiehlt die Stadtverwaltung, bei einem Sturm Baumflächen insbesondere in den Parkanlagen zu meiden.

Wolfenbüttel
- Über die Durchführung der Auftaktveranstaltung zum Kultursommer im Schloss-Innenhof sollte kurzfristig vor Beginn entschieden werden (RegionalWolfenbüttel.de berichtete). Die Veranstaltung wurde zuerst begonnen, jedoch nach einer Stunde aufgrund der Wetterlage abgebrochen.

Sicherungspflicht für Hausbesitzer


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Gegenstände fliegen durch die Gegend. Foto:



Die Öffentliche Versicherung Braunschweig weist darauf hin, dass man die Gefahren, die bei einem Sturm vom eigenen Haus und Grundstück für Andere ausgehen können, nicht unterschätzen solle. So könnten Schornsteine, Fallrohre oder Dachziegel heruntergerissen oder Äste vom Sturm umhergeschleudert werden. Morsche Bäume könnten umkippen. Als Hausbesitzer habe man nach Auskunft der Öffentlichen eine gesetzliche Verkehrssicherungspflicht. Man müsse dafür sorgen, dass sich das eigene Haus immer in einem sicheren Zustand befinde. Vernachlässige man diese Pflicht und ein Passant wird beispielsweise durch einen herabfallenden Dachziegel verletzt, könnten hohe Schadenersatzforderungen auf einen zukommen.

Schäden eines Unwetters vorbeugen


Um sich vor Schäden durch ein Unwetter zu schützen, kann man selbst im Vorfeld entsprechende Vorkehrungen treffen. Die Öffentliche Versicherung Braunschweig empfiehlt Dachfenster, Fenster, Türen sowie Luken und Fensterläden zu schließen und Markisen aufzurollen. Gartenmöbel oder andere Gegenstände außerhalb des Gebäudes sollte man sichern. Das Auto parkt man am Besten weit weg von Bäumen.

Auf den Einsatz von Zelten und Pavillions verzichten


Wer kann sollte bei einem Unwetter zuhause bleiben beziehungsweise sichere Räumlichkeiten aufsuchen. Besonders vor fliegenden Teilen von Pavillons, Zelten und anderen Gegenständen soll man sich in acht nehmen. Diese würden immer wieder zu schweren Sachschäden und Verletzungen führen. Bei einer Sturmwarnung sollte man auf den Einsatz von Zelten und Pavillons wenn möglich ganz verzichten.

Baumflächen und Parkanlagen meiden


Angesichts der erwarteten Stürme am Wochenende weist die Stadtverwaltung Braunschweig darauf hin, dass noch nicht alle Unwetterschäden an Bäumen aus den vergangenen Wochen behoben sind. Da sich in Baumkronen noch vereinzelt abgebrochene Äste befinden könnten, die sich bei einem Sturm am Wochenende lösen und herunterfallen könnten, empfiehlt die Stadtverwaltung, bei einem Sturm Baumflächen insbesondere in den Parkanlagen zu meiden.


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