Begegnen und demonstrieren - beides ist wichtig

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| Foto: Anke Donner)



Wolfenbüttel. Während in Braunschweig zehntausende Bragida-Gegner auf die Straße gingen (wir berichteten auf BraunschweigHeute.de), wurde in der Wolfenbütteler Kuba-Halle im überschaulichen Rahmen ein Abend der Begegnung abgehalten.

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Bündnis gegen Rechts-Sprecher Michael Sandte begrüßte die Gäste zum Abend der Begegnung. Foto: Anke Donner)



Das Bündnis Gegen Rechts Wolfenbüttel hatte zur Veranstaltung aufgerufen, um ein Zeichen zu setzten, dass man Gleiches nicht mit Gleichem begegnen solle (WolfenbüttelHeute.de berichtete). In der Kuba-Halle hatten sich am Abend rund 50 Gäste eingefunden, darunter auch Vertreter aus Stadt - und Landkreisverwaltung, sowie aus der katholischen und evangelischen Kirche. Begrüßt wurden die Anwesenden durch die Bündnis gegen Rechts-Sprecher Michael Sandte und Sabine Resch-Hoppstock.



Mit-Initiatorin Sabine Resch-Hoppstock erklärte zu Beginn der Veranstaltung gegenüber WolfenbüttelHeute.de: „Es wird im Anschluss keine direkte Diskussionsrunde geben. Wir möchten eher erreichen, dass die Menschen an den Tischen untereinander ins Gespräch kommen. Da gibt es viele Dinge, die uns beschäftigen und über die wir uns austauschen können. Wir wollen auch keine Gegenveranstaltung zu den Demonstrationen in Braunschweig sein, sondern sehen uns eher als eine Ergänzung. Das eine soll das andere ja nicht ausschließen. Viele unserer Partner haben angekündigt, nach Ende der Demos in Braunschweig noch hier her zu kommen.“

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Stadtrat Thorsten Drahn. Foto: Anke Donner)



An dem Abend der Begegnung nahmen neben Landrätin Christiana Steinbrügge und Stadtrat Thorsten Drahn auch Pfarrer Matthias Eggers, Probst Dieter Schultz-Seitz und Ostfalia-Präsidentin Prof. Dr. Rosemarie Karger teil. Sie alle machten in ihren Redebeiträgen unmissverständlich klar, dass Rassismus, Menschenfeindlichkeit und Intoleranz gegenüber anderen Religionen und Kulturen in Wolfenbüttel keinen Platz finden. Sie sprachen sich auch für eine Veranstaltung wie den heutigen Abend der Begegnung aus. Denn ein Treffen außerhalb der Demonstrationen würde ebenfalls seinen Sinn erfüllen. So erklärte Christiana Steinbrügge: „Es ist nicht als Wertung zu verstehen, dass ich heute Abend auf dieser Veranstaltung bin und nicht auf der Demonstration in Braunschweig. Geht es in Braunschweig darum, sich mit vielen Menschen öffentlich gegen Intoleranz, Ausgrenzung und Menschenfeindlichkeit zu positionieren, so wollen wir uns hier in Wolfenbüttel in persönlichen Gesprächen über die Bedeutung von Toleranz, Integration und Menschenfreundlichkeit austauschen. Wir wollen aber auch darüber reden, wie viele Menschen sich der Pegida-Bewegung anschließen oder mit ihr sympathisieren. Dieser Abend und die Demos in Braunschweig sind wichtige und unübersehbare Zeichen gegen die Pegida-Sicht auf unsere Gesellschaft“, so Steinbrügge.

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Probst Dieter Schultz-Seitz. Foto: Anke Donner)



Und auch Thorsten Drahn machte deutlich, dass man beides brauche und ein Treffen wie dieses begrüßt. „Eines ist meiner Auffassung nach unbestreitbar - wenn wir uns dem Phänomen Pegida nähern und diesem wirkungsvoll begegnen wollen, dann brauchen wir beides. Einerseits die Präsenz auf der Straße, die deutlich bestimmt und mit großer Resonanz diejenigen und denjenigen die Stirn bietet - die rechtsextreme und rassistische Parolen propagieren, die Menschen aus anderen Ländern dieser Erde pauschal wegen ihrer Herkunft, Hautfarbe oder Religion verurteilen, die Ressentiments schüren und die sich über Minderheiten erheben - denen müssen wir unmissverständlich die Botschaft entgegenbringen, dass diese Positionen in unserer Gesellschaft keinen Platz haben und auch keinen Platz finden werden“, erklärte er. Andererseits, so Drahn, brauche man genau solche Treffen wie den Abend in der Kuba-Halle, um Meinungen, Beweggründe und Sachverhalte zu diskutieren, auszutauschen und aufzuschlüsseln.

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Pfarrer Matthias Eggers. Foto: Anke Donner)



Die Islamische Gemeinschaft Wolfenbüttel wohnte der Veranstaltung zwar bei, erbrachte jedoch keinen Redebeitrag. So entschuldigte sich die Gruppe mit der Begründung, man habe etwas Scheu, ohne Dolmetscher vor einer größeren Anzahl von Menschen zu sprechen. Sie wurden jedoch von Sabine Resch-Hoppstock eingeladen, sich an den Gesprächen an den Tischen zu beteiligen und einiges über sich und ihre Religion zu erzählen.

Abgerundet wurde der Abend der Begegnung durch musikalische Beiträge des „Duo Cawerla“ und den Musikern Gerhard Pfeiffer und Monika Lietz. Für etwas heitere Stimmung zu einem doch ernsten Thema sorgte der Comedian Gunnar Geck.


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