Diskussion um Gewerbecampus: Wird Elm-Asse bevorzugt behandelt?

von Max Förster


Bebauungsplan des Gewerbecampus mit einer zirka 10 Hektar großen Fläche. Foto: Landkreis Wolfenbüttel
Bebauungsplan des Gewerbecampus mit einer zirka 10 Hektar großen Fläche. Foto: Landkreis Wolfenbüttel | Foto: Landkreis Wolfenbüttel



Wolfenbüttel. Aufgrund der wachsenden Mitarbeiterzahl und dem dadurch entstehenden Platzmangel soll auf einer Fläche von zirka zehn Hektar ein Innovations- und Kompetenzcampus im Ortsteil Remlingen errichtet werden. Der Vorschlag, einen Kooperationsvertrag mit der Samtgemeinde Elm-Asse und der Gemeinde Remlingen zur Durchführung des Bauleitplanverfahrens dieses Gewerbecampus abzuschließen, traf bei manchen Mitgliedern des Ausschusses für Umwelt, Landwirtschaft, Bauen und Klimaschutz auf scharfe Kritik, sodass eine Abstimmung auf den kommenden Kreisausschuss am 21. September vorschoben wurde. Die Kosten für dieses Vorhaben liegen in Höhe von 80.000 bis 100.000 Euro.

Sinn und Zweck des Gewerbecampus


Auf diesem Campus soll unter anderem der Asse GmbH ermöglicht werden, ihre Arbeitsbereiche, Mitarbeiter, aber auch Dienstleister zu konzentrieren, um so optimale Arbeitsvoraussetzungen für die Rückholung des Atommülls aus der Schachtanlage Asse II zu erhalten. Darüber hinaus sollen an diesem Standort ingenieurtechnische Entwicklungen und Know-how insbesondere zum Thema der Rückholungstechnologie gebündelt werden, heißt es in der Beschlussvorlage des Ausschusses für Umwelt, Landwirtschaft, Bauen und Klimaschutz. Ein Innovations- und Kompetenzcampus biete Chancen in vielerlei Hinsicht. So könne es sich als führendes Zentrum für Forschung und Entwicklung von Methoden und Verfahren zur Rückholung etablieren. Zusätzlich sei zu erwarten, dass sich zusätzliche Unternehmen vor Ort ansiedeln und qualifizierte Arbeitsplätze generieren, was positive Effekte auf die wirtschaftliche Entwicklung der Region hätte.

Kooperation von Landkreis, Samtgemeinde Elm-Asse und Gemeinde Remlingen


Der Bebauungsplan, dessen Grundlage unter anderem auf einen städtebaulichen Wettbewerb zurückzuführen ist (regionalWolfenbüttel.de berichtete), soll nun in Zusammenarbeit des Landkreises mit der Samtgemeinde Elm-Asse und der Gemeinde Remlingen vorangetrieben werden. Die Kosten für die Erarbeitung eines städtebaulichen Entwurfes und die
Bauleitplanung nebst Umweltbericht, Fachgutachten und juristischer Beratung liege nach einer ersten Abschätzung in einer Größenordnung von 80.000 bis 100.000 Euro. Vorgesehen sei eine Kostenbeteiligung des Landkreises Wolfenbüttel in Höhe von bis zu 50 Prozent. Zudem soll Fachpersonal aus dem Amt Bauen und Planen sowie dem Umweltamt für die fachliche Begleitung des Verfahrens bereitgestellt werden.

Kritik auf Seiten der FDP und CDU


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Björn Försterling: Einseitige Unterstützung könnte Begehrlichkeiten anderer Gemeinden aufrufen,  Foto: Nigel Treblin



Gerade diese Unterstützung einer einzelnen Gemeinde trifft auf scharfe Kritik aus den Reihen der FDP und der CDU. So meint der FDP-Landtagsabgeordnete Björn Försterling, dass die Idee zur Errichtung eines Gewerbeparkes an sich gut sei. "Ich habe jedoch Bauchschmerzen, wenn wir uns an Kosten und Personal bei lediglich einer Gemeinde beteiligen. Das könnte bei anderen Gemeinden Begehrlichkeiten aufrufen." Sein Vorschlag wäre es, diese Formulierung insofern abzuändern, dass sie einem klassischen Zuschuss entspricht, um kein Unmut bei anderen Gemeinden aufkommen zu lassen. Auch Norbert Löhr (CDU), Vorsitzender des Ausschusses für Umwelt, Landwirtschaft, Bauen und Klimaschutz, nimmt das geplante Verfahren sehr kritisch auf. "Es gibt überall im Landkreis Probleme", mit der Unterstützung einer einzigen Samtgemeinde "machen wir ein unnötiges Fass auf", so Löhr. Landrätin Christiana Steinbrügge hingegen betont, dass man mit diesem Projekt eine Infrastrukturentwicklung aufzeigen möchte und sich die Umsetzung dieses Vorhabens bei der Samtgemeinde Elm-Asse anbiete, da es hier derzeit Entwicklungsbedarfe gebe." Es gehe folglich nicht um eine Bevorzugung einer bestimmten Gemeinde. Da man eine Entscheidung nicht erzwingen wollte, war man sich einig, die Abstimmung auf den kommenden Kreisausschuss am 21. September zu verschieben.


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