Ein Jahr Corona: 40 Bewohner starben in den Pflegeeinrichtungen

Vor knapp einem Jahr wurde erstmals das Coronavirus in einem Altenheim nachgewiesen. Bis heute haben sich in den Alten-und Pflegeeinrichtungen im Landkreis Wolfenbüttel 232 Infektionen mit dem Coronavirus infiziert, 40 Bewohner sind an oder mit Corona gestorben.

von


Symbolbild
Symbolbild | Foto: Rudolf Karliczek

Wolfenbüttel. Vor knapp einem Jahr wurde der erste Coronafall in Niedersachsen bekannt. Ein 68-jähriger Mann aus Eltze (Gemeinde Uetze bei Hannover) infizierte sich bei einer Reise nach Norditalien. Seither beherrscht COVID19 das Leben in der ganzen Republik. Niedersachsenweit sind bis heute laut RKI 149.347 Menschen an dem Virus erkrankt, 3.682 gestorben. Immer wieder wird bekannt, dass es ein erhöhtes Ausbruchsgeschehen in den Alten- und Pflegeeinrichtungen gibt. regionalHeute.de hat einmal beim Landkreis Wolfenbüttel nachgefragt, wie das Infektionsgeschehen in den Einrichtungen im Kreis ist.


Die erste Erkrankung in einem Altenheim unter den Bewohnern wurde am 9. April 2020 in der Grotjahn-Stiftung in Schladen festgestellt, ließ Landkreis-Sprecher Andree Wilhelm auf Nachfrage wissen. Die ersten positiven Coronafälle beim Personal wurden in der Grotjahn-Stiftung sowie im Altenheim Haus Metzner in Cremlingen am 9. April 2020 festgestellt. Insgesamt gab es seither in den Heimen 232 Infektionen. Davon 180 bei den Bewohnern und 52 beim Personal. Verstorben sind mit Stand 4. Februar insgesamt 40 Bewohner. In Anbetracht der gesamten Todesfälle von 55 im Landkreis eine erschreckende Zahl. Und mit Blick auf das Infektionsgeschehen in den Alten-und Pflegeheimen lässt sich feststellen, dass mehr als jeder fünfte Bewohner einer Pflegeeinrichtung im Zusammenhang mit dem Coronavirus gestorben ist.

Besonders stark betroffen von dem Coronavirus war unter anderem das Curanum-Pflegeheim in Wolfenbüttel. Insgesamt wurden dort 79 Bewohner und Mitarbeiter mit dem Virus infiziert, elf Bewohner starben an oder mit COVID-19. Aktuell gibt es laut Landkreis unter den Bewohnern und Beschäftigten in den Alten- und Pflegeheimen im Landkreis noch 71 Infektionen mit dem Corona-Virus.

Viele Todesfälle in Pflegeeinrichtungen


"In den Alten- und Pflegeheimen gab es insgesamt die meisten Todesfälle im Zusammenhang mit Corona. Es hat sich gezeigt, dass gerade die Menschen in den Altenheimen aufgrund ihres Alters oder aufgrund der Tätigkeit als Pflegekraft besonders gefährdet waren. Zusätzlich sorgten die Kontaktbeschränkungen sowie die zeitweise ausgesprochenen Besuchsverbote für besondere Härten", so Wilhelm.


Der Corona-Impfstoff werde die Situation verändern, ist sich Wilhelm sicher und erklärt weiter, dass Bewohner sowie Beschäftigte der Altenheime, die sich haben impfen lassen, einen wirksamen Schutz gegen das Coronavirus aufbauen werden. Es sei zu erwarten, dass sich dies perspektivisch in deutlich niedrigeren Infektionszahlen und deutlich milder verlaufenden Infektionen zeige.

Impfstoff weiterhin rar


Mit Beginn des neuen Jahres fanden in den Pflegeeinrichtungen Impfungen statt, doch aufgrund der Lieferschwierigkeiten, konnten noch nicht alle Heimbewohner geimpft werden. Auch das Impfzentrum konnte bisher nicht an den Start gehen, da nicht genügend Impfstoff zur Verfügung steht. Die extremen Wetterverhältnisse der vergangenen Tage führt zu weiteren Lieferproblemen. Auch Wolfenbüttel muss noch eine Weile auf die ersehnten Impfdosen warten.

Sinkende Zahlen auch in Wolfenbüttel


Im Landkreis Wolfenbüttel sind aktuell 1.526 Corona-Fälle nachgewiesen worden. Davon sind mittlerweile 1.368 Personen wieder genesen, 108 Personen sind aktuell mit dem Virus infiziert. 55 Personen, bei denen ein Test auf eine Corona-Virus-Infektion positiv ausfiel, sind verstorben. Der Inzidenz-Wert liegt bei 50. Vor gut sechs Wochen sah es auch im Landkreis Wolfenbüttel noch ganz anders aus - da lag die 7-Tage-Inzidenz bei 102,0.


mehr News aus Wolfenbüttel


Themen zu diesem Artikel


Corona Corona Wolfenbüttel