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Elf Verletzte bei schwerem Verkehrsunfall am Exer

von Max Förster


Elf Menschen wurden bei einem schweren Verkehrsunfall gerettet. Einer der Autos fing Feuer. Zum Glück war es nur eine Übung. Fotos: Max Förster | Foto: Max Förster



Wolfenbüttel. Einsatzkräfte der Wolfenbütteler Feuerwehr, der DRK-Rettungsdienst und die Schnelle Einsatzgruppe (SEG) des DRK Katastrophenschutzes rückten am heutigen Samstag gegen 14 Uhr zu einem Einsatz am Exer aus. Grund für die Alarmierung war ein schwerer Verkehrsunfall. Mit der Alarmierung "Massenanfall von Verletzten oder Erkrankten" wurden die Einsatzkräfte zu einem Großschadensereignis gerufen. Zum Glück stellte sich heraus, dass es sich hierbei um eine Übung handelte.

Zwei Autos, ein Renault Twingo und ein Mercedes, waren auf einer T-Kreuzung ineinander gefahren. Den drei Personen gelang es nicht, aus den Autos zu gelangen. Ein hinter dem Mercedes fahrender Audi konnte ausweichen, erfasste jedoch zwei Passanten und kam zum Stehen, als er eine Laterne rammte. Das Auto fing Feuer. Elf Personen konnten gerettet werden. Um allen Einsatzkräften ein möglichst realistisches Einsatzgeschehen bieten zu können, wurde bis zum Einsatz nicht über die geplante Alarmübung gesprochen. Selbst als die Rettungskräfte am Einsatzort ankamen, war von einer Übung nichts zu erahnen. Ein brennendes, stark qualmendes Auto, zwei zusammengestoßene Autos und nach Hilfe rufende Menschen, machten das Szenario perfekt. Das war den darstellerischen Leistungen der Schauspieler von der Realistischen Unfall Notfall Darstellung RUND des DLRG Bezirk Braunschweig zu verdanken.

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Renault Twingo und Mercedes stießen zusammen. Foto: Max Förster


Das Szenario


Nachdem die Einsatzkräfte am Einsatzort angelangt waren, wurde sich zunächst ein Überblick verschafft, um die Lage einschätzen zu können. Dies sei notwendig um herauszubekommen, wie viele Verletzte vorhanden sind, um so für eine mögliche Nachforderung von Rettungskräften zu sorgen, erklärt der ärztliche Leiter des Rettungsdienstes Dr. Ulrich Heida. Am Unfall waren elf Personen beteiligt. Zunächst wurden die Menschen gerettet, die sich in unmittelbarer Nähe des brennenden Autos befanden. Zügig begann dann die Feuerwehr mit den Löscharbeiten. Als nächstes galt es, die eingeklemmten Personen aus den zusammengestoßenen Autos zu befreien. Die Autos waren so ineinander verhakt, dass die Personen aus dem Mercedes nicht ohne Weiteres herausgezogen werden konnten. Die Türen und die Frontscheiben mussten herausgeschnitten werden und das alles während der ärztlichen Versorgung des DRK. Etwa 60 Minuten dauerte der Einsatz, bis alle elf Personen gerettet werden konnten.

Ziel der Übung


Zwei Schwerpunkte standen im Fokus dieser Übung, erklärte der Leiter des Rettungsdienstes des DRK Wolfenbüttel Hansjörg Jensch. Im medizinischen Bereich sollte die Traumaversorgung praktisch und realitätsnah geübt werden. Die Traumaversorgung umfasst die Versorgung und Behandlung schwerverletzter Personen. Zum anderen sollte unter wirklichkeitsgetreuen Bedingungen ein Großschadensereignis, sprich ein Notfall mit einer größeren Zahl an Verletzten oder Erkrankten erprobt werden. Diese Art von Einsatz erfordere andere Maßnahme als üblich. Hier wird zunächst ein Lagebild über das Schadensausmaß erstellt, ehe eine Behandlung der Verletzten vorgenommen wird. Und auch nicht der schnelle Transport stehe im Vordergrund, sondern die geordnete Versorgung, erklärte Jensch. Ansonsten würde man das Chaos an der Einsatzstelle in das Klinikum verlagern. Da solche Einsätze die Rettungskräfte ganz anders fordere, sei es wichtig, so etwas zu üben.

Feuerwehr und Rettungsdienst ziehen Bilanz


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Die beiden Lehrrettungsassistenten Andrée Kuhn und Eileen Neumann (Außen) mit den Sponsoren Maik Fromm-Lauenburg (RUND), Florian Wieczorrek (Abschleppdienst Peter Meyer) und Torben Meyer (KFZ-Betrieb Martin Nowak). Foto: Max Förster



"Es ging hier hauptsächlich darum, die Zusammenarbeit von Feuerwehr und DRK zu zeigen und die war gut zu sehen" sagte der Leiter des Rettungsdienstes Hansjörg Jensch. Auch Dr. Ulrich Heida, ärztlicher Leiter und Notarzt im Städtischen Krankenhaus, betont die gute Zusammenarbeit, auch wenn es in der Realität noch eine ganz andere Situation gewesen wäre. "In der Regel hätte man weitere Kräfte mit einbezogen, wie zum Beispiel das Krankenhaus oder den Helikopter. An der einen oder anderen Stelle gibt es da sicher Verbesserungsmöglichkeiten", so Heida. "Dennoch ist es gut gelaufen für die reduzierte Personalstärke", fand der leitende Notarzt Dr. Ulrich Adam. Für den Brandmeister vom Dienst Sven Dost war es ebenfalls eine besondere Erfahrung: "Ich fand es spannend, zerstörte Autos zu zerschneiden und auch das brennende Auto war interessant". Das habe man nicht jeden Tag und er stehe jederzeit wieder für eine Übung bereit.

Insgesamt ein halbes Jahr wurde diese Alarmübung von den Lehrrettungsassistenten des DRK Rettungsdienstes Wolfenbüttel Andrée Kuhn und Eileen Neumann geplant und organisiert. An dieser Stelle bedanken sich die Feuerwehr und das DRK für die zahlreichen Sponsoren und Freiwilligen, die ihre Freizeit für diese Alarmübung opferten. Die Sponsoren waren: die Realistische Unfall Notfall Darstellung RUND des DLRG Bezirk Braunschweig, der Autoreparatur- und Abschleppdienst Peter Meyer in Braunschweig, der KfZ-Betrieb Martin Nowak, der Damke Isensee Abschleppdienst aus Braunschweig, das Autohaus ABRA in Braunschweig und das Hofbrauhaus Wolters Braunschweig.


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