Wolfenbüttel. Im vergangenen Jahr wurde von Bischof Dr. Heiner Wilmer in der St. Petrus-Kirche in Wolfenbüttel ein neuer Taufbrunnen geweiht, der es ermöglicht, ganz einzutauchen. Die Gemeinde will mit diesem im Bistum bisher einzigartigen Brunnen die Bedeutung des Taufsakramentes hervorheben. Während der Osternachtsfeier am Ostersamstag, 8. April, wird erstmals ein Täufling ganz in den Brunnen eintauchen. Das teilt die Katholische Kirche Braunschweig in einer Pressemitteilung mit. Beginn der Feier ist um 21:30 Uhr.
Zu dieser Erwachsenentaufe hat sich Jannik Heroldt entschlossen: „Ich finde das eine total schöne Sache, bei meiner Taufe einfach so, wie es in der Bibel beschrieben ist, unterzutauchen, ganz in den Glauben einzutauchen.“ Der 28-jährige Softwareentwickler aus Wolfenbüttel taucht dann in der Osternacht mit normaler Kleidung – jedoch barfuß – in das Becken ein. Nach der Taufe wird er mit einem großen weißen Handtuch empfangen und bekommt sein Taufgewand. Der Täufling wird sich dann in einem eigens dafür errichteten Raum innerhalb der Kirche umziehen.
Einer der Wenigen seiner Art
„Auf katholischer Seite ist unser begehbarer Taufbrunnen einer der wenigen seiner Art, die anderen stehen in Kirchen auf Sylt und in Höntrop, außerdem in St. Anna in Hamm,“ erläutert Christine Kreiß, die gemeinsam mit Pfarrer Matthias Eggers die Pfarrei leitet. Besonders betont die Gemeinde mit dem Brunnen die Taufwürde jedes Einzelnen. „Sie ist ein Zeichen für die gleiche Würde von Mann und Frau und gegen die Überhöhung des priesterlichen Amtes,“ findet Pfarrer Eggers. Im Zuge einer umfangreichen Sanierung wurde dieser mehr als 1.000 Liter fassende, beheizbare Taufbrunnen installiert. Die Gemeinde betont, dass eine traditionelle Taufe in St. Petrus weiterhin möglich ist.
Jannik Heroldt überreicht Bischof Heiner Wilmer bei der Feier der Zusage in der Hildesheimer Seminarkirche das Empfehlungsschreiben seiner Gemeinde für die Taufe. Foto: Chris Gossmann
Jannik Heroldt hat sich mehr als ein halbes Jahr auf seine Taufe vorbereitet – an seiner Seite die ehrenamtliche Katechumenatsbegleiterin Uta Maria Pfeiffer und Gemeindereferentin Dietlinde Schulze. Die erwachsenen Taufbewerber stellen sich immer am 1. Advent in der Gemeinde vor, sind am 1. Fastensonntag zur Feier der Zusage beim Bischof eingeladen und werden dann in der Osterzeit - vom Ursprung her in der Osternacht - getauft.
„Normalerweise ist es so, dass die Taufe von Erwachsenen in der Verantwortung des Bischofs liegt. Deshalb beauftragt er die Pfarrer bei der Feier der Zusage zur Taufe,“ erklärt Pfeiffer. Die Feier der Zusage ist eine Zulassungsfeier für erwachsene Taufbewerber, aber auch Konvertiten und Firmbewerber.
Die Feier der Osternacht beginnt am Ostersamstag, 8. April, um 21 Uhr mit einem ökumenischen Osterfeuer vor der evangelischen Hauptkirche Beatae Mariae Virginis, ab 21.30 Uhr beginnt der Gottesdienst mit Tauffeier in der Kirche St. Petrus.
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