Wolfenbüttel. Am Ende doch einstimmig hat der Bauausschuss der Stadt Wolfenbüttel in seiner Sitzung am gestrigen Dienstag seine Beschlussempfehlung für einen Antrag der CDU-Fraktion ausgesprochen, bei allen städtischen Fahrzeugen in Zukunft runderneuerte Reifen einzusetzen und keine neuen mehr zu kaufen.
Ratsherr Volker Müller begründete den Antrag seiner CDU-Fraktion mit den katastrophalen Produktionverhältnissen, die in Thailand und Kambodscha herrschten, wo das verwendete Kautschuk hergestellt werde. Für eine Fairtrade City wie Wolfenbüttel sei es angebracht, dies nicht mehr zu unterstützen. Außerdem spare man durch die Verwendung runderneuerter Reifen Geld gegenüber Neuanschaffungen. Laut Müller gebe es auch keinen Grund mehr für Sicherheitsbedenken gegenüber den recycelten Reifen. Er verwies auf Untersuchungen des TÜV Nord und des ADAC. Lediglich in absoluten Ausnahmesituationen könne es leichte Veränderungen im Fahrverhalten geben. Diese würden im Betrieb der Stadt Wolfenbüttel aber wohl kaum auftreten, war sich Volker Müller sicher. Auch in der Formel Eins und bei Flugzeugen würden runderneuerte Reifen verwendet. Hier sei die Belastung eindeutig größer.
Sinneswandel bei der SPD
Während Stefan Brix (Bündnis 90/Die Grünen) und Klaus-Dieter Heid (AfD) den Antrag sofort begrüßten, versuchten die Mitglieder der SPD zunächst, diesen in einen Prüfauftrag abzuschwächen, um mögliche Risiken auszuschließen. Doch offenbar ließen sie sich in der Diskussion umstimmen. Am Ende sprachen alle ihre Beschlussempfehlung aus. Die Entscheidung trifft der Verwaltungsausschuss in der kommenden Woche.
mehr News aus Wolfenbüttel
