Fotografien moderner Wandmalerein




Wolfenbüttel. Der ehemalige Lehrer Eberhard Ilsebeck zeigt in seiner Ausstellung „Streetart- Jugendkunst in Wolfenbüttel“ Fotografien moderner Wandmalereien und Graffiti junger Wolfenbütteler. Im Wintergarten des DRK-Solferinos am Exer sind die aufwendig auf Fotopapier gedruckten und in hochwertige Metallrahmen gespannte Werke ausgestellt. 

Für den aus Halle an der Saale stammenden Künstler sei die Ausstellung ein ganz neues Projekt. Obwohl er keine klassische Fotografieausbildung hat, beginnt er bereits in jungen Jahren zu fotografieren ist schnell angetan von schwarz-weißer Fotografie. Ilsebeck berichtet von zahlreichen Ausstellungen mit wochenlanger Vorbereitung, die ihn durch die gesamte Wolfenbütteler Szene getragen getragen hätten. „Ein wichtiges Projekt waren Bäume - verrottete, mit Moos bewachsene Baumstümpfe. Das war mir auf Dauer zu langweilig“.

Der pensionierte Englisch- und Erdkunde Lehrer unterrichtete an der Großen Schule und war dort Gründer einer Foto-AG und leitete sie  über 20 Jahre lang. Ilsebeck berichtet davon, wie seine Schüler seine ersten Fotostrecken kritisierten. „Ich habe sehr an der Foto-AG gehangen. Es war großartig sich gegenseitig Feedbacks zu geben“, erzählt der Fotograf und erinnert sich an den größten Erfolg der Arbeitsgruppe. Im Auftrag der JVA durften sie zahlreiche Zellen dokumentieren. Serienaufnahmen zeigten die Vielseitigkeit der Räume. Eine große Auswahl der Bilder wurde im Landtag Hannover präsentiert.

„Neben meinen Schülern war meine Frau meine erste und größte Kritikerin“, verrät der Fotograf. Von klein auf wurde sie von ihrer Mutter, einer Malerin, geschult und beriet mich Zeit ihres Lebens. Ein Freund habe einmal zu ihm gesagt, dass er eher ohne Hose aus dem Haus gehen würde, als ohne Kamera- fast immer habe er die Kamera dabei, gibt er zu.

Auf der Suche nach einer fachkundigen Hilfe für Passepartouts und Bilderrahmen, stieß der Fotograf vor einigen Jahren auf die Wolfenbütteler Art Galerie und bekam zugleich Unterstützung von Seiten der kunststudierten Lehrerin Eva Engelhardt und Inhaber Wilfried Bees. „Frau Engelhardt war auch die Impulsgeberin für die Straßenfotografien. Ich solle mal etwas Neues ausprobieren, schlug sie mir vor“, verrät Ilsebeck. Er ließ sich von der Jugendkunst in Wolfenbüttel und besonders vom Jugendfreizeitzentrum im Harztorwall inspirieren. Hier wird das Graffitisprühen geduldet und jungen Künstlern  öffentliche Wände zur Verfügung gestellt. Der Künstler lobt die Jugendfreundlichkeit und erzählt, dass dies auch die Berufsperspektive junger Menschen schärfen kann.

„Der Begriff Graffiti war für mich lange negativ besetzt“, gibt Ilsebeck zu. Schnell fand er aber gefallen an Detailaufnahmen besonders poppiger Werke, die man  auch vergrößern und im Wohnzimmer aufhängen könne, so der Fotograf. Unter dem Motto „Alles mit Bedacht“ ziert eine bereits ältere Straßenmalerei eine Wand des Schleusenhäuschens am Schulwall. „Ich bin begeistert von dieser Arbeit, sie passt prima in diese Ausstellung“, erzählt Ilsebeck über die blaue Schnecke auf schwarzen Grund umgeben von grasgrünen Ranken. Auch ein Schulprojekt des Gymnasiums im Schloss erregte die Aufmerksamkeit des Künstlers. Ein Projekt über Spiegelungen von einem ehemaligen Kunstkurs der Schule zieht sich mit verschiedenen Motiven über die gesamte Mauer. Insgesamt 4 Werke aus dieser Reihe sind ein Teil Ilsebecks Ausstellung im Solferino.


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