Für mehr Biodiversität: Wolfenbüttel erhält ein Grünflächenmanagement

Verbunden damit ist die Mitgliedschaft im Bündnis "Kommunen für biologische Vielfalt".

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Symbolbild.
Symbolbild. | Foto: Alexander Dontscheff

Wolfenbüttel. Der aktuelle Stadtrat hat in seiner letzten Sitzung, auf Antrag der Grünen, die Einführung eines naturnahen städtischen Grünflächenmanagements beschlossen, der Teil des Grünflächenamtes werden soll. Verbunden damit ist die Mitgliedschaft im Bündnis "Kommunen für biologische Vielfalt e.V.". Der Verein solle die Verwaltung bei der Biodiversitätsstrategie unterstützen und damit Grünflächen möglichst naturnah und biodiversitär ausrichten.



Biologische Vielfalt sorge für Stabilität in der Natur und in Kulturlandschaften, weswegen sich die Stadt dafür einsetzen müsse, diese Vielfalt zu erhalten und zu fördern. Laut den Grünen fungiert als Vorlage und als mögliche Austauschpartnerin die Partnerstadt Wolfenbüttels Blankenburg im Harz, da diese eine ähnliche Strategie fahre.

Der Verein "Kommunen für biologische Vielfalt e.V." werde die Verwaltung bei diesem Vorhaben unterstützen und könne Fördergelder für Projekte beantragen, um den kommunalen Naturschutz voranzubringen. Der Stadtratsfraktion der Grünen gehe es auch darum, dass zum Beispiel Parks weiterhin so gepflegt würden, wie bisher, um ihr Erscheinungsbild zu erhalten, auch wenn diese keine biologische Vielfalt aufwiesen: "Ein wichtiger Aspekt ist, die Erholung- und Freizeitmöglichkeiten, die Ästhetik und den Erhalt sowie die Erschaffung natürlicher Habitate in Einklang zu bringen", erklärt Dr. Michael Haas von den Grünen.

Naturpositive Stadt


Ferner wünsche sich die Fraktion der Grünen, dass das städtische Grünflächenamt den politischen Rückhalt bekäme, um dieses Management zu praktizieren beziehungsweise zu vertiefen. "Dieses Management soll Wolfenbüttel auf den Weg einer naturpositiven Stadt bringen", fügt Dr. Haas hinzu. Das Nutzen der Mitgliedschaft im Bündnis werde nach fünf Jahren bewertet. Es gibt bereits ein Grünflächenamt in Wolfenbüttel, dies sei aber im jetzigen Zustand nicht für die Aufgaben des Grünflächenmanagements ausgelegt, wie Uwe Kiehne (SPD) in der Sitzung berichtet. "In der Verwaltung wird dieser Vorschlag positiv gesehen", ergänzt er.

Dr. Michael Haas von den Grünen.
Dr. Michael Haas von den Grünen. Foto: Werner Heise


"Völlig überflüssig"


Kritisiert wurde der Vorschlag von der AfD-Fraktion, die dem Beschluss auch nicht zustimmte: "Wir sind der Meinung, dass die Mitarbeiter des Grünflächenamts eine hervorragende Arbeit leisten und jeder kann sehen, dass die Grünflächen in Wolfenbüttel naturnah gestaltet sind. Wir halten ein weiteres Grünflächenmanagement für völlig überflüssig und sehen ihn als einen Affront gegenüber den Mitarbeitern des Grünflächenamts", kritisierte Horst Meyer von der AfD. Die AfD sehe aber ein, dass die Biodiversität abnehme, verwies jedoch auf die Effekte von Windrädern auf die Fauna, insbesondere auf Vögel und Insekten.


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