Grünes Schweigen: Markus Brix schließt sich Satire-Partei an

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Im Juni 2017 legte Brix sein Ratsmandat für die Grünen nieder. Ein Jahr später ist er mit neuer politischer Heimat wieder aktiv. Foto: Archiv
Im Juni 2017 legte Brix sein Ratsmandat für die Grünen nieder. Ein Jahr später ist er mit neuer politischer Heimat wieder aktiv. Foto: Archiv

Wolfenbüttel. Der ehemalige Vorsitzende der Wolfenbütteler Stadtratsfraktion von Bündnis90/Die Grünen, Markus Brix, hat sich der Satire-Partei "Die Partei" angeschlossen. Seit August ist er hier als "Programmkommissionskommissar" Vorstandsmitglied. Auf Anfrage unserer Online-Zeitung hüllt sich die Grüne-Ratsfraktion dazu in Schweigen, will sich nicht äußern.


Völlig überraschend gab Markus Brix im Mai 2017 den Fraktionsvorsitz bei den Grünen auf, legte sein Ratsmandat einen Monat später nieder. Nach über 20 Jahren in der Kommunalpolitik sei es für ihn Zeit gewesen die Prioritäten in seinem Leben neu zu setzen. Brix brauche mehr Zeit für familiäre und berufliche Aufgaben, hieß es damals in einer Pressemitteilung. In einem Interview mit unserer Online-Zeitung sprach Brix dann aber auch darüber, dass Kommunalpolitik manchmal unbefriedigend sei.

"Neue Heimat jenseits des politischen Mainstreams"


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Markus Brix (r.) ist jetzt Vorstandsmitglied bei der Partei "Die Partei". Foto: privat



Ein Jahr später nun ist Brix zurück. Doch statt grüner Parteifarbe, tritt er jetzt in grauer Weste und mit roter Krawatte auf. Der Partei-Uniform der satirisch veranlagten Partei "Die Partei". Mit ihrem "sehr guten" Programm und den "sehr guten und lieben Menschen" habe sie ihm eine neue Heimat jenseits des politischen Mainstreams geboten, erklärt Markus Brix auf Anfrage von regionalHeute.de. "In Zeiten wieder erstarkenden rassistischen, nationalistischen und menschenverachtenden Gedankenguts ist die Partei Die PARTEI die einzige politische Kraft, die sich ohne wenn und aber dieser Entwicklung entgegenstellt. Und so sehr ich die Wolfenbütteler Grünen schätze, so wenig mag ich mir mit Boris Palmer (in der Flüchtlingspolitik polarisierender Oberbürgermeister von Tübingen, Anm. d. Red.) ein Parteibuch teilen", führt er seine Intention zum Engagement in der Partei aus.

Die Grünen ziehen es vor zu schweigen


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Jürgen Selke-Witzel. Foto: Stadt Wolfenbüttel



Wie die Grüne Ratsfraktion zu Palmer steht, was sie zur neuen politischen Heimat ihres einstigen Vorsitzenden sagt, wie sie die Partei "Die Partei" bewertet, ob Brix vielleicht trotzdem noch an den Fraktionssitzungen der Grünen teilnimmt und wie es mit einer etwaig künftigen Zusammenarbeit der beiden Parteien in Wolfenbüttel aussieht, all das will die Stadtratsfraktion von Bündnis90/Die Grünen nicht beantworten. Man sehe hierfür keine Notwendigkeit, teilt Vorsitzender Jürgen Selke-Witzel sechs Tage nach unserer Anfrage mit. Nur soviel: "Über die Parteigrenzen hinweg pflegen wir aber weiterhin einen freundschaftlichen Umgang."

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