[image=5e1764b1785549ede64cc9d6]Die niedersächsische Landesregierung hat angekündigt, auf der umstrittenen 380 kv Hochspannungsleitung zwischen Wahle und Mecklar lediglich sieben der insgesamt 200 Kilometer unterirdisch verlegen zu lassen (WolfenbüttelHeute.de berichtete mehrfach). Die GRÜNEN im Kreistag Wolfenbüttel bemängeln daran, dass die Interessen der Anwohnenden vernachlässigt, während die Interessen des Vorhabenträgers und zukünftigen Trassenbetreibers Tennet einseitig und übermäßig bewertet werden, heißt es in einer aktuellen Pressemitteilung.
Die auch in der Samtgemeinde Baddekenstedt seit Jahren von den Anwohnern vorgebrachten Bedenken seien mit diesem Vorschlag nicht berücksichtigt und die Realisierung einer vollständig unterirdischen Pilottrasse in HGÜ-Technik ohne Not verworfen worden.
Die Möglichkeiten, für weitere Streckenabschnitte Erdkabel vorzugeben habe die Landesregierung bei weitem nicht ausgenutzt. Stattdessen sei eine Variante gewählt worden, mit der zwar die Zerschneidung von Ortschaften vermieden werde. Gleichzeitig aber werden ca. 50 Kilometer bisher nicht von Leitungen und anderen Infrastruktureinrichtungen zerschnittene Räume belastet, meinen die Grünen.
Auch wurde sich auf Bundesebene beim Strom-Trassenausbau bislang nicht für die Durchsetzung weitgehender Erdverkabelung eingesetzt. "Das aber würde eine hohe Akzeptanz in der Bevölkerung schaffen, den Netzausbau beschleunigen und die volkswirtschaftlichen Kosten verringern", so der Fraktionsvorsitzende der Grünen Kreistagsfraktion in Wolfenbüttel Bertold Brücher. Schließlich sind die Netzbetreiber in der Verantwortung, so die Grünen in ihrer Pressemitteilung, stärker die Wünsche der Bürgerinnen und Bürger zu berücksichtigen.
In der Vergangenheit war in Bürgerinitiativen geäußert worden, auf Einwendungen gegen Stromtrassen zu verzichten, wenn diese weitgehend unterirdisch erfolgten. "Dieses Angebot nicht angenommen zu haben prognostiziert nachvollziehbaren Streit vor den Gerichten, kostet somit Zeit und Geld – und man kann erwarten, dass sich Bürgerinnen und Bürger durchsetzen werden, zumal auch die kommunale Ebene, so war zu lesen, "volle Unterstützung von Rat und Samtgemeinde" zugesagt hat.
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