Rat entscheidet über neues Feuerwehrgerätehaus in Halchter

Das Gebäude wird deutlich teurer als ursprünglich geplant. "Deutschlands erster Mehrgenerationenplatz" müsste zudem dafür weichen.

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Der Mehrgenerationenplatz müsste für das Feuerwehrhaus weichen.
Der Mehrgenerationenplatz müsste für das Feuerwehrhaus weichen. | Foto: Anke Donner

Wolfenbüttel. Am Mittwoch tagt der Rat der Stadt zum letzten Mal in diesem Jahr. In diesem Rahmen wird auch darüber entschieden, ob für die Feuerwehr in Halchter ein neues Gerätehaus gebaut wird. Wie schon länger bekannt ist, soll das Gebäude auf dem Grundstück der Sportanlage Halchter „Alter Holzweg 16“ im Bereich des jetzt vorhandenen Mehrgenerationenplatzes entstehen. Neben der Grundsatzentscheidung und der Zurverfügungstellung zusätzlicher finanzieller Mittel muss der Rat daher auch über einen Wunsch des Ortsrates Halchter entscheiden, der sich mit der Zukunft des Platzes befasst.



Der Ortsrat möchte, dass neben den Punkten zur Errichtung des neuen Feuerwehrgerätehauses mit einem Maßnahmenbudget von 4,5 Millionen Euro und der Deckung eines Mehrbedarfs von 1 Million Euro im Rahmen der Haushaltsplanung 2024 ein weiterer Punkt aufgenommen wird. Dieser soll festlegen, dass die Wiederherstellung des Mehrgenerationenplatzes unmittelbar nach der Fertigstellung des Feuerwehrgerätehauses zwischen dem künftigen Feuerwehrgerätehaus und der Kindertagesstätte Halchter erfolgen soll. Der im Juli 2012 eingeweihte Platz wurde damals als "erster Mehrgenerationenplatz Deutschlands" gefeiert (regionalHeute.de berichtete).

Möglichst nachhaltig bauen


Das neue Feuerwehrgerätehaus in Halchter ist Teil des 2020 beschlossenen Feuerwehrbedarfsplanes der Stadt. Es soll als zweigeschossiges Gebäude in Holz-Beton-Hybridbauweise errichtet werden, um im Rahmen der Möglichkeiten einen hohen Anteil an nachwachsenden Rohstoffen im Rohbau verwenden zu können, heißt es in der Ratsvorlage. Um ein möglichst kompaktes Gebäudevolumen erzielen zu können, werden verhältnismäßig geringe Geschosshöhen von zirka 3 Metern geplant. Das Technikkonzept inklusive der hochwärmegedämmten Hülle soll es ermöglichen, dass das gesamte Gebäude dauerhaft nicht beheizt werden muss und dafür bedarfsgesteuert und kurzfristig Wärme liefern kann. Für den Strombedarf soll eine Photovoltaik-Anlage installiert werden.

Hier soll das Feuerwehrgerätehaus gebaut werden.
Hier soll das Feuerwehrgerätehaus gebaut werden. Foto: Stadt Wolfenbüttel


Weiterhin wird geprüft, ob der Überschussstrom der benachbarten Kita zur Verfügung gestellt werden könne, um Synergien zu nutzen und in der Gesamtbilanz noch nachhaltiger zu werden. Ergänzend sei eine Regenwasserzisterne angedacht, die zur Entlastung der öffentlichen Kanalisation dient und deren Wasser für die Beregnungsanlage des SV Halchter verwendet werden soll.

Zwei Millionen fehlen


Obwohl es im Außenbereich und beim Raumbedarf Streichungen (Fortbildungsräume, Küche, Fahrzeughalle und Schwarz-Weiß-Bereich) gab, reicht die Im Doppelhaushalt 2022/23 eingeplante Summe von insgesamt 2,5 Millionen Euro nicht aus. Zurückzuführen sei dies auf die Corona-Pandemie und die weltpolitische Entwicklung. Insbesondere die Kostenentwicklung im Bereich Tiefbau und (nachhaltiges) Material seien momentan stark steigend. Die fehlenden zwei Millionen sollen zur Hälfte in den Haushalt 2024 aufgenommen und zur Hälfte aus der Pauschalmaßnahme „Feuerwehr – Bedarfsplan (Haushaltsreste Hochbau)" in 2022 eingesetzt und entsprechend umgebucht werden.

Stimmt der Rat zu, sind die vorbereitenden Maßnahmen (wie der Rückbau des Mehrgenerationenplatzes) ab Frühjahr 2023 vorgesehen. Die Bauarbeiten am Gebäude sollen ab Juli 2023 beginnen. Eine Fertigstellung ist für August 2024 geplant. Die Verwaltung prüft parallel, ob auf Basis der für Halchter erbrachten Planungsleistungen die Feuerwehrgerätehäuser in Wendessen und Salzdahlum gemeinsam entwickelt und ausgeschrieben werden können, um möglichst zeitnah auch zu einer Realisierung in diesen Ortsteilen zu kommen und Synergien in der Planung zur Kosteneinsparung nutzen zu können.


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