Schöppenstedt: Die 100 Flüchtlinge sind sicher angekommen


Flüchtlinge sicher angekommen. Als die ersten Flüchtlinge aus dem Bus stiegen, trafen sie auf prominente Wegweiser (von links): Landrätin Christiana Steinbrügge, Samtgemeinde-Bürgermeisterin Regina Bollmeyer und Samtgemeinde-Kämmerer Detlev Prescher. Foto: Regio-Press
Flüchtlinge sicher angekommen. Als die ersten Flüchtlinge aus dem Bus stiegen, trafen sie auf prominente Wegweiser (von links): Landrätin Christiana Steinbrügge, Samtgemeinde-Bürgermeisterin Regina Bollmeyer und Samtgemeinde-Kämmerer Detlev Prescher. Foto: Regio-Press | Foto: Regio_press



Schöppenstedt. Der Landkreis Wolfenbüttel hat seine Feuertaufe als Erstaufnahmeort bravourös bestanden. Die Ankunft von insgesamt 100 Flüchtlingen in Schöppenstedt sei an diesem Samstag reibungslos verlaufen, heißt es in einem Bericht des Sprechers des DRK-Kreisverbandes, Frank Wöstmann.

Die Stimmung war freundlich, ja fast schon familiär, als die Flüchtlinge in Schöppenstedt ankamen, heißt es von Frank Wöstmann. Dabei gab es bis zum Eintreffen der Menschen aus Afghanistan, Syrien und dem Iran ständige Änderungen, die nicht zuletzt an den Nerven der ehrenamtlichen Helfer des DRK zerrten. Während es ursprünglich hieß, zwei Busse mit je 50 Flüchtlingen kämen gegen Abend aus München an, sollte das später nur noch einer sein. Ein weiterer hingegen brachte 50 Menschen aus der Unterkunft in Braunschweig-Kralenriede und wurde gegen 13.30 Uhr erwartet, kam dann allerdings erst um 14.30 Uhr an. "Auch diese Menschen waren in Kralenriede noch nicht untersucht oder registriert worden", sagte Andreas Ring.

Medizinische Untersuchungen wurden vorangestellt


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DRK-Helfer und Mitglieder des Dolmetscher-Pools verteilen erste Snacks an die Flüchtlinge. Foto:



Seit Freitagmorgen arbeiteten die DRK-Helfer mit dem 8. Fachzug der Feuerwehr Wolfenbüttel daran, Doppelstockbetten in den ehemaligen Klassenzimmern der Ludwig-von-Strümpell-Schule zu errichten. Über Nacht ist Ihnen gelungen, einen Platz für die insgesamt 100 Flüchtlinge schaffen zu können (regionalWolfenbüttel.de berichtete). Bevor sie dort einziehen durften, mussten die Flüchtlinge in der Landkreis-Sporthalle am Elm-Asse-Platz einen kurzen Medizincheck durchlaufen. Außerdem gab es vom DRK-Solferino einen ersten Snack, bevor der DRK-Suchdienst die persönlichen Daten aller aufnahm, berichtet Frank Wöstmann. "Das machen wir bundesweit im Auftrag der Regierung", erläuterte DRK-Kreispräsident Horst Kiehne. "Die Ergebnisse dienen einer etwaigen Familienzusammenführung."

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Heike Hintze (links) und ihr Team vom DRK-Suchdienst nahmen die erste Registrierung der Flüchtlinge in der ehemaligen vor. Foto: Regio-Press


Viel Zeit zum Zur-Ruhe-Kommen bleibt nicht


Die Begrüßung in der Sporthalle nahmen Landrätin Christiana Steinbrügge und Schöppenstedts Bürgermeister Karl-Heinz Mühe vor - unterstützt durch zwei Dutzend Freiwillige aus dem Dolmetscher-Pool. "Sie haben eine lange und beschwerliche Reise hinter sich", sagte die Landrätin. "Ich hoffe, dass sie in den nächsten Tagen etwas Ruhe bei uns finden werden." Einige Pflichtaufgaben allerdings kommen auf die Flüchtlinge erst noch zu. Montag und Dienstag geht es in eine Röntgenpraxis (Tuberkulose-Untersuchung) sowie in die DRK-Kleiderkammer, wo es Winterbekleidung für alle gibt. Außerdem muss jeder Flüchtling noch einmal in die Aufnahmestelle nach Kralenriede, um dort die polizeiliche Registrierung zu durchlaufen.

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Die Landrätin lässt sich von Horst Kiehne die Aufteilung der Räume und die kurzfristig beschaffte Ausstattung zeigen. Foto: Regio-Press


Verteilung auf die Kommunen beginnt am Mittwoch


Am Mittwoch sollen die ersten 100 auf Kommunen im Landkreis verteilt werden, bevor am Donnerstag die nächsten 100 zum DRK kommen und in Schöppenstedt bleiben werden. "Wir haben schon vereinbart, dass 39 Menschen in der Samtgemeinde Elm-Asse bleiben", berichtete Christiana Steinbrügge. "20 weitere kommen in die Samtgemeide Oderwald und 15 nach Baddeckenstedt." Zu den 50 ersten Ankömmlingen gehörten auch Frauen und einige kleine Kinder. Gerade sie bewegten sich ganz unbefangen durch die Halle. Auf den ersten Blick hatte das Krisen-Interventionsteam (KIT) des DRK nicht viel zu tun. Ob sich aber traumatisierte Flüchtlinge in der Gruppe befinden, wird sich erst die nächsten Tage zeigen.

600 Menschen ziehen an einem Strang


Andreas Ring jedenfalls war erstmal sehr stolz auf seine Truppe. "Ich möchte mich bei allen ehren- und hauptamtlichen RotkreuzlerInnen für die tolle Arbeit bedanken. Eine Unterkunft dieser Qualität in zwei Tagen zu errichten und kompetent zu betreiben - das soll uns erstmal jemand nachmachen." Gerade in dieser angespannten Situation zeige sich, was das Rote Kreuz von vielen anderen Organisationen unterscheide: "Hier ziehen mehr als 600 Menschen an einem Strang." Darum war er schon im Vorfeld sicher, dass es einen guten Aufnahmetag geben werde. "Und auch die nächste Woche macht mir keine Sorgen."


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