Stark bedrohte Wechselkröte in Wolfenbütteler Stadtgebiet gefunden

Die Art ist vom Aussterben bedroht.

So sieht die Wechselkröte aus.
So sieht die Wechselkröte aus. | Foto: Cornelia Schilling

Wolfenbüttel. Kürzlich wurde Cornelia Schilling, die 1. Vorsitzende der Kreisgruppe des Naturschutzbund (NABU) Wolfenbüttel, von einem aufmerksamen Bürger auf den Fund einer Wechselkröte (Bufo viridis) aufmerksam gemacht. Diese sollte sich im Neubaugebiet in der Ottmerstraße, im Stadtgebiet von Wolfenbüttel, nahe der stark befahrenen B79 befinden. Eine sofortige Nachsuche bestätigte den Fund der nach Bundesnaturschutzgesetz streng geschützten und vom Aussterben bedrohten Art. Dies teilt der NABU in einer Pressemitteilung mit.


Ungewöhnlich sei der Fundort, denn die Wechselkröte benötige als Lebensraum trockenwarme Gebiete mit lockeren und sandigen Böden. Das Vorhandensein offener, vegetationsarmer bis freier Flächen mit ausreichenden Versteckmöglichkeiten als Landlebensraum, sowie weitgehend vegetationsarme Gewässer, seien Voraussetzung für die Existenz der Art. Nach Rücksprache mit Dr. Carsten Schütte von der Unteren Naturschutzbehörde Wolfenbüttel, sei das Tier deshalb anschließend an ein nahegelegenes, geeignetes Laichgewässer gebracht worden.

Seit über 30 Jahren würden die Bestände der Wechselkröten im Landkreis von Ehrenamtlichen der Wolfenbütteler NABU-Gruppe beobachtet und geeignete Schutzmaßnahmen zum Erhalt der Art gefordert. Denn der Landkreis Wolfenbüttel gehöre neben Helmstedt zu den einzigen Landkreisen in Niedersachsen, in der die vom Aussterben bedohte Art noch aufzufinden sei.

Eine Wechselkröte an einem Laichgewässer.
Eine Wechselkröte an einem Laichgewässer. Foto: Cornelia Schilling



Wechelkröten sollten gemeldet werden


"Den Fund im Stadtgebiet möchten wir zum Anlass nehmen, die Menschen auf die bedrohte Art aufmerksam zu machen und dazu aufrufen, uns eventuelle Funde unter info@NABU-wf.de zu melden. Zu erkennen ist die Wechselkröte an arttypischen grünen Flecken auf der Oberseite, gelbgrünen Augen und ihrem hohen trillernden Ruf. Auch möchten wir dazu aufrufen, naturnahe Kleingewässer in privaten Gärten, auf städtischen Flächen aber auch auf Flächen von Gewerbetreibenden anzulegen. Jede Wasserstelle zählt! Nicht nur für Amphibien sondern auch für Libellen, Schnecken und sonstige im Wasser lebende Arten. Auf das Einsetzen von Fischen sollte dabei unbedingt verzichtet werden. Denn durch die Intensivierung der Landwirtschaft, eine immer "aufgeräumtere" Landschaft, Trockenlegung von Tümpeln und Gewässern und die unverminderte Ausweisung von Baugebieten mit der dazugehörigen Versiegelung der Böden werden die dringend benötigten Lebensräume immer weiter reduziert", schreibt Cornelia Schilling.


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