Tafel will ins Löwentor: Stadt und Landkreis sollen zahlen

Mit einem Antrag hat sich das DRK an Stadt und Landkreis gewandt und um die Kostenübernahme der Miete gebeten.

von


Hat das Löwentor bald einen neuen Mieter?
Hat das Löwentor bald einen neuen Mieter? | Foto: Anke Donner

Wolfenbüttel. Seit der Neueröffnung des Löwentors vor vier Jahren trieb Viele die Frage um, welche Mieter sich wohl zukünftig noch in der Immobilie niederlassen werden. Die Vermietung der Flächen ging nur schleppend voran. Doch nun kommt offenbar Bewegung in die Sache. Denn es gibt einen weiteren Interessenten.



Wie aus einer Verwaltungsvorlage hervorgeht, mit der sich der Ausschuss für Jugend und Soziales der Stadt Wolfenbüttel am heutigen Donnerstag beschäftigen wird, möchte der DRK-Kreisverband Wolfenbüttel mit der Tafel zwei Flächen mit insgesamt 300 Quadratmetern anmieten. Die Mietkosten sollen zu gleichen Teilen Stadt und Landkreis tragen.

Mietkosten von 43.200 Euro sollen übernommen werden


Mit einem Antrag hat sich das DRK an Stadt und Landkreis gewandt und um die Kostenübernahme der Miete gebeten. Das DRK beabsichtige demnach, eine Fläche mit 135 Quadratmetern und eine weitere Fläche mit 168 Quadratmetern für zehn Jahre anzumieten. Optional könne das Mietverhältnis auf zweimal fünf Jahre ausgeweitet werden.


Die Mietkosten in Höhe von 43.200 Euro sollen Stadt und Landkreis gemeinsam tragen, da das Angebot der Tafel sowohl für den Landkreis als auch für die Stadt Wolfenbüttel eine bedeutsame Unterstützung für Bedürftige darstelle, begründet das DRK seinen Antrag. Jede Partei müsste also jährlich 21.600 Euro übernehmen. Ein entsprechender Antrag wurde bereits beim Landkreis eingereicht und wird dort am 21. November im Ausschuss für Soziales, Inklusion, Vielfalt und Arbeit behandelt.

Bedarf bei Tafel gestiegen


Der DRK-Kreisverband Wolfenbüttel betreibt seit dem Jahr 2007 die Tafel Wolfenbüttel und unterstützt aktuell rund 2.000 in der Stadt und im Landkreis Wolfenbüttel lebende Menschen. Die Tafel sei eine feste Anlaufstelle geworden und habe im Laufe der letzten Jahre einen deutlichen Zuwachs, bedingt durch die Corona-Pandemie und den Ukraine-Krieg, verzeichnet. Aufgrund dieser gesellschaftlichen Entwicklungen seien die Räumlichkeiten am Standort Eberts Hof in Wolfenbüttel zu eng, um den Bedarf zu decken. Durch die genannten Ereignisse habe sich die Anzahl der Kundinnen in den letzten drei Jahren verdoppelt — die Zahlen sind weiterhin steigend, führt das DRK in ihrem Antrag aus.


Hinzu würden logistische Probleme und gesteigerte Kosten aufgrund der Trennung der Räumlichkeiten der Tafel kommen. Die Ausgabestelle befindet sich im Zentrum, die Sortierung der Lebensmittel findet am Exer statt, auch hier würden die Räumlichkeiten dem Bedarf nicht gerecht. Eine Einlagerung der steigenden Lebensmittelspenden sei unter den Bedingungen zukünftig nicht mehr ausreichend. Der steigende Bedarf erfordere einen Zuwachs an Ehrenamtlichen, die sich in der Tafel Wolfenbüttel engagieren. Aktuell würden die Räumlichkeiten kein adäquates Arbeitsumfeld für die Freiwilligen mehr vorweisen und auch die Ausstattung sei nicht mehr zeitgemäß. Durch die Verlagerung beider Standorte in das Löwentor soll eine zentrale Anlaufstelle für Kunden möglich sein, die aktuell nur noch bedingt gegeben sei.


mehr News aus Wolfenbüttel