Wolfenbüttel: Planungen zum 2. Jugendplatz nehmen Form an




22. Mai, Mittwoch Nachmittag, 14:30. „bis gleich :) leider ja etwas nass, aber egal!“ postet Sascha Wieczorek in der facebook-Gruppe zum Treffen der Projektgruppe zum neuen Jugendplatz. Etwas später macht sich der 24-Jährige mit seinem Skateboard auf den Weg Richtung Lange Straße, wo hinter der Aral-Tankstelle der 2. Wolfenbütteler Jugendplatz entstehen soll.

Am vereinbarten Treffpunkt wird er bereits erwartet: Kirsten Brück, Malin Heilmann und Morten O., sind schon da, sie gehören wie Sascha zu einer Gruppe Jugendlicher, die die Sportart Parkour ausübt. Neben Daniela Rieken und Katharina Haus aus dem Team der Stadtjugendpflege, welche die Gruppe pädagogisch begleiten, trifft nun auch Kai Musiol, der Vorsitzende des Jugendparlamentes ein.

Geplant ist heute eine Begehung des Geländes, welches 2.919 m² misst und aus vier ehemaligen Tennisplätzen besteht. In den letzten sechs Monaten hat die Gruppe in Kooperation mit dem Jugendparlament die Gestaltung der Fläche geplant. Die insgesamt 10-15 Jugendlichen aus verschiedenen Schulen sowie Studenten der Ostfalia Hochschule haben in mehreren Phasen Ideen gesammelt, Skizzen angefertigt, Kataloge gewälzt – jetzt soll es konkret werden.

„Wir konnten in diesem Prozess mitbestimmen, wie der Platz für uns aussehen soll“, erklärt Kai. „Als nächstes werden durch die Stadtjugendpflege verschiedene Angebote von Firmen, die Geräte herstellen, eingeholt. Bevor gebaut werden kann, muss allerdings mit dem Boden noch etwas passieren – dieser rote Untergrund muss ausgetauscht werden.“

[image=5e176567785549ede64cebac]Daniela Rieken holt rot-weißes Flatterband aus ihrer Tasche. Hiermit wird heute ganz konkret abgesteckt, wo was seinen Platz finden soll. Es hat aufgehört zu regnen. Voller Tatendrang stürzt sich die Gruppe auf die Aufteilung des großen Geländes. Mit den abgesteckten Flächen wächst die Euphorie, denn die Vorstellung des Jugendplatzes wird immer greifbarer.

Und was soll drauf? „Gleich neben dem Eingang zum Jugendplatz wünschen wir uns eine Chill-Area, die wurde auch in einer vorangegangenen Umfrage von den Jugendlichen in Wolfenbüttel als besonders wichtig empfunden.“, erklärt Kai weiter.„Der Platz soll jedoch nicht nur zum gemeinschaftlichen „Abhängen“ einladen, sondern auch mit verschiedenen Sportarten, der Jugend einen Zeitvertreib bieten – von uns geplant sind daher ebenfalls verschiedene Outdoor-Sportgeräte, sowie ein Beachvolleyballfeld und eine Kombination aus Fuß- und Basketballplatz.“

[image=5e176567785549ede64cebad]„Außerdem wünschen wir uns eine Trainingsanlage für die neue Trendsportart Parkour.“, ergänzt Malin. Die Schülerin der Großen Schule ist begeistert von dieser außergewöhnlichen Sportart und selbst schon einige Zeit dabei. Die Parkour-Sportler, auch Traceure genannt (frz. :“der den Weg ebnet“), versuchen eine Strecke von A nach B mit all ihren Hindernissen zu überwinden. Dazu können Mauern, Geländer, Treppen und vieles anderes gehören.

„Es ist eine sehr gemeinschaftliche Sportart.“, sagt sie weiter. „Es geht nicht um Konkurrenz oder Ähnliches, es können persönliche Kompetenzen wie Körperbewusstsein, Selbstvertrauen oder auch der respektvolle Umgang mit Umwelt und Mitmenschen trainiert und an andere weitergegeben werden. Offen ist die Parkour-Szene dabei für alle, ungeachtet kultureller oder religiöser Unterschiede.“, erklären Sascha und Ramon, ein weiterer Mitstreiter, der zum heutigen Treffen leider nicht erscheinen konnte.

Über die endgültigen Baupläne soll noch diesen Sommer in Zusammenarbeit zwischen Verwaltung und der Arbeitsgruppe entschieden werden.




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